Alles fließt? Manchmal auch nicht.
04.04.2018
Was wir aus dem Londoner Fettkloß lernen können.
Monsterfettberg, Ekelklops, 130-Tonnen-Monster: So bezeichneten die Medien Ende 2017 den Riesenfettberg, der die Londoner Kanalisation auf mehrere Hundert Meter verstopfte.
Woher kommt das Fett? Die Öle und Fette kommen überwiegend aus gewerblichen Küchenbetrieben, von der Würstchenbude über das Nobelrestaurant bis hin zu Großküchen in Krankenhäusern und Mensen. Werden die Fett- und Ölanteile im Abwasser nicht vor dem Eintritt in die Kanalisation entfernt, setzen sich die Rohrleitungen zu und durch biochemische Prozesse entstehen Fettsäuren und Schwefelwasserstoffgas.
Fettabscheider sind wichtig und Pflicht
Fettsäuren sind aggressiv und greifen fettsäureunbeständige Materialien an. Und Faulgase stinken. Für Gastronomiegäste sind sie absolute Appetitkiller. Um den negativen Einflüssen entgegenzuwirken, sind Fettabscheideranlagen für gastronomische Betriebe Pflicht.
Gäste in Hotels und Gaststätten sollen sich wohlfühlen. Eine Fettabscheideranlage ist eine der wichtigsten Investitionen. Sie ist für die Gäste unsichtbar und im Idealfall auch geruchlos. Es gibt sie in vielen Varianten, Formen, Größen und verschiedenen Automatisierungsgraden, für den Erdeinbau und zur Freiaufstellung innerhalb von Gebäuden.
Eine Sache für den Fachplaner
Die Planung einer Fettabscheideranlage ist eine Sache für den Fachplaner. Sie brauchen die passende Nenngröße, den geeigneten Typ und vor allem eine funktionierende Durchlüftung. Achten Sie auf die normkonforme Durchlüftung und auf Fettabscheideranlagen mit RAL Gütezeichen RAL-GZ 693!
Ist die Fettabscheideranlage nicht richtig konzipiert und die Durchlüftung mangelhaft, könnte unter ungünstigen Umständen innerhalb des Fettabscheiders eine explosionsfähige Atmosphäre entstehen.
Achten Sie auf die Durchlüftung!
Nicht nur die Fettabscheideranlage selbst muss normgerecht durchlüftet werden. Ist eine Hebeanlage erforderlich und dem Fettabscheider nachgeschaltet, muss auch diese richtig durchlüftet werden. Ebenso die angeschlossenen Entwässerungsgegenstände im Küchenbereich, wie die Zuläufe, Abläufe und Entwässerungsrinnen.
Das Thema Durchlüftung ist in der DIN EN 1825-2 eher unzureichend beschrieben. Deshalb wurde dieser Punkt in der Anwendungsnorm DIN 4040-100:2016-12 ausführlich auch mit Bildern dargestellt.
Hier ein kurze Zusammenfassung:
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Zulaufleitungen an Abscheideranlagen müssen unmittelbar über das Dach be- und entlüftet werden.
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An diese Lüftungsleitungen dürfen keine anderen Lüftungen angeschlossen werden (DIN EN 1825-2, DIN 1986-100).
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Falls zum Schutz gegen Rückstau eine nachgeschaltete Hebeanlage installiert ist, darf die Lüftungsleitung dieser Hebeanlage nicht mit der zulaufseitigen Lüftungsleitung einer Abscheideranlage verbunden werden (DIN EN 12056-4).
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Ist die Zulaufleitung zum Fettabscheider länger als 10 m, so ist diese Leitung so nah wie möglich am Abscheider mit einer zusätzlichen Lüftungsleitung zu versehen (DIN EN 1825-2).
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Die Lüftungsleitungen der Zulaufleitung und gegebenenfalls die zusätzliche Lüftungsleitung am Abscheider können zu einer Sammellüftung zusammengeführt werden (DIN EN 1825-2). Bei dieser Zusammenführung ist die nächst größere Nennweite für die Hauptlüftung zu wählen (DIN 1986-100).
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Die Vorschriften zur Durchlüftung und die Auswahl der richtigen technischen Ausstattung gelten auch bei der Modernisierung von älteren Fettabscheidern.
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