Attraktive Wasserforschung zieht Fördergelder an
29.02.2016
Beispiel ASKURIS: Ergebnisse jetzt in Tegel großtechnisch getestet
Von den Berliner Wasserbetrieben initiierte Forschungsvorhaben bringen dem Wissenschaftsstandort Berlin-Brandenburg einen immensen Mittelzufluss. So investiert das Unternehmen von 2013 bis 2018 knapp 7,3 Mio. Euro in praxisorientierte Forschung, die durch Aufstockung mit Förder- und Drittmitteln letztlich Projekte im Gesamtumfang von mehr als 115 Mio. € ermöglichen.
Beispielhaft dafür ist das 2011 von den Wasserbetrieben, der TU Berlin, dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin und weiteren Partnern gestartete Projekt ASKURIS, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde. Es untersucht die mit heutiger Klärtechnik noch nicht gezielte Entfernung so genannter Spurenstoffe – Arzneimittel, Süßstoffe und andere chemische Verbindungen im Millionstel-Gramm-Bereich – aus dem Wasser.
Theoretisch und im Pilottest hatten die ASKURIS-Forscher herausgefunden, dass die Verfahrenskombination aus Ozonung und Pulveraktivkohleeinsatz den besten Spurenstoff-Rückhalt im Verhältnis zum Kostenaufwand bietet. Diese Ergebnisse werden jetzt in einem großtechnischen Versuch überprüft. Er findet bis Oktober 2016 in einem der drei Module der Oberflächenwasseraufbereitungsanlage Tegel statt, die als nachgelagerte Reinigungsstufe des Klärwerks Schönerlinde fungiert. Für diesen heute gestarteten Praxistest wurde u. a. ein 21 Meter hoher Silo für 67 Tonnen Aktivkohle beschafft.
„Diese Forschung ist uns viel wert“, so Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender der Wasserbetriebe, „trägt sie doch zum Schutz unserer Trinkwasserressource bei. Wir haben aber auch gelernt, dass keine Technik alle Spurenstoffe zu eliminieren vermag. Deshalb müssen die Einträge solcher Stoffe in den Wasserkreislauf begrenzt werden – beispielsweise durch veränderte Zulassung, geschlossene Verwertungsketten, Ablösung durch umweltneutralere Alternativen. Die Wasserwirtschaft wird ihren Teil leisten, ist aber kein universeller Reparaturbetrieb.“
Das Verbundprojekt ASKURIS ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf“ (RiSKWa) im Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM).
Weitere News und Artikel
07.05.2024
News
Kanalgipfel 2024: Überprüfung des Substanzerhaltungskonzepts für die Kanalisation des Abwasserverbandes Fulda
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, …
06.05.2024
News
Forschung enthüllt die Komplexität von Hochwasserereignissen
Das katastrophale Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor drei Jahren verdeutlichte die verheerenden Folgen von Flussüberschwemmungen. Um künftige Schäden zu minimieren …
03.05.2024
News
Effiziente Kreislaufwirtschaft durch Zero-Scrap-Production
Kabelwerk Eupen AG mit eigener nachhaltiger Kunststoffaufbereitung
Qualität und Nachhaltigkeit: Das sind Faktoren, denen sich die Kabelwerk Eupen AG seit vielen Jahren verschrieben hat. …
26.04.2024
News
Klimawandel stellt Kanalnetze vor große Herausforderungen
Gutes Zusammenspiel von Städten, Bürgerinnen und Bürgern und Ruhrverband ist unerlässlich für ein funktionierendes Kanalsystem
Die Abwasserentsorgung ist eine Kernaufgabe des Ruhrverbands. …
24.04.2024
News
Schluss mit Schwachstellen bei Straßenabläufen!
Ehingen/ Donau setztDer Einbau von neun Funke Straßenabläufen in der Straße „Beim Zehntstadel“ in Ehingen/ Donau stieß auf großes Interesse. Vertreter aus umliegenden Kommunen, Ingenieurbüros und …
24.04.2024
Fachartikel
Alte Infrastruktur auf Neu trimmen!
Der hübsche Ort Weida am nordöstlichen Rand von Thüringen beherbergt ein in die Jahre gekommenes komplexes Entwässerungssystem. Dieses soll für ein Einzugsgebiet von ca. 50 Hektar unter hydraulischen und baulichen …
23.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Bedarfsorientierte Kanalinspektion – Aktivitäten der Stadt Remscheid und ihre Abstimmungen mit der Aufsichtsbehörde
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die …
22.04.2024
News
Kläranlagenkonzept: Wertstoffgewinnung statt Belebungsverfahren
Das Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau im Westen von Stuttgart reinigt nicht nur die Abwässer aus seiner Umgebung, sondern dient auch als Reallabor für Forschungsprojekte. Aktuell …
19.04.2024
News
Kein Kraftakt – dank GFK
Schachtabdeckungen aus Glasfaserverbund ermöglichen leichtes Ein- und Ausdeckeln
Schachtabdeckungen gibt es aus den unterschiedlichsten Materialien: Von Beton-Guss-Abdeckungen, über Edelstahl bis hin zu Kunststoffen bietet …
17.04.2024
News
Auszeichnung für innovative Ideen und Spitzenleistungen
Deutscher Baupreis 2024: Dommel erneut geehrt
Seit über 30 Jahren ist die Sanierungstechnik Dommel GmbH ein führender Anbieter im Bereich der grabenlosen Kanalsanierung. Bereits zum zweiten …
15.04.2024
News
„CROM – Zertifizierte Schachtsanierung“ geht in die nächste Runde
Im Februar 2024 fand im Schulungszentrum der MC-Bauchemie in Bottrop zum 14. Mal die jährliche „CROM“-Lehrgangsreihe (CROM = Certified Rehabilitation of Manholes) statt. Verschiedene …
12.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Methodik zur Bewertung von Bauwerken
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten …
Kontakt
Berliner Wasserbetriebe
Neue Jüdenstraße 1
10179 Berlin-Mitte
Deutschland
Telefon:
+49 (0)30 8644-6864
Fax:
+49 (0)30 8644-5644