BDEW zu den wasserpolitischen Empfehlungen des Umweltministerrates: Mitgliedstaaten sollten EU-Vorgaben konsequent umsetzen

05.08.2011

Bei Wasserspar-Strategien regionale Gegebenheiten berücksichtigen

"Völlig zu Recht dringt der Umweltministerrat der Europäischen Union darauf, dass europäische Vorgaben zum Schutz der Gewässer, zum sorgsamen Umgang mit den Wasserressourcen und zur Trinkwasserqualität in allen EU-Mitgliedstaaten umgesetzt werden. Hier gibt es zum Teil noch erhebliche Umsetzungsdefizite in Europa", sagte Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Berlin nach der heutigen Veröffentlichung der Schlussfolgerungen des Umweltministerrates zur EU-Wasserpolitik.
 
In der EU bestehen beispielsweise nach wie vor erhebliche Unterschiede bei der Umsetzung und Einhaltung der EU-Abwasser-Richtlinie, so der BDEW. In Deutschland werde Abwasser heute im Gegensatz zu vielen anderen EU-Staaten fast flächendeckend mit dem höchsten EU-Reinigungsstandard behandelt. Das Abwasser von insgesamt 98,9 Prozent der Bevölkerung werde hierzulande von den Abwasserentsorgern aufbereitet. Auch die von der europäischen Wasserrahmen-Richtlinie vorgegebenen Instrumente wie Wasserzähler oder die verbrauchsgerechte Preisgestaltung ohne Subventionen seien noch nicht überall in Europa selbstverständlich.
 
"Gerade der Klimawandel erfordert konsequentes nachhaltiges Wirtschaften in der Wasserversorgung Europas", betonte Weyand. Wasserknappheit oder Dürre in einzelnen Regionen der EU müssten mit ganz gezielten Maßnahmen begegnet werden. Die Probleme durch knappe Wasservorräte insbesondere im Süden Europas würden teilweise noch verschärft durch intensive Wassernutzung in der Landwirtschaft oder im Tourismus.
 
"Wassereinsparungen in Ländern mit großen Wasserressourcen und niedrigem Wassergebrauch führen zu keiner Verbesserung der Situation in Mitgliedstaaten mit Wassermangel. Die Europäische Union sollte aufgrund der Unterschiede in den Mitgliedsländern auch eine regional unterschiedliche Regelung anstreben. Das würde den unterschiedlichen Bedürfnissen von Mitgliedstaaten mit Dürreproblemen und Wasserknappheit und Ländern mit ausreichenden Wasserressourcen gerecht", forderte Weyand.

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