Betriebs- und Verkehrssicherheit von Schachtabdeckungen - GET-Tipp: So erleichtern Sie sich die Produktauswahl
17.04.2019
Schachtabdeckungen und Aufsätze leisten Schwerarbeit: Sie sind vielfältigen, oft extremen Belastungen ausgesetzt. Umwelteinflüsse wie Hitze, Trockenheit, Starkregen, Eis und Schnee und der zunehmende Verkehr und Schwerlastverkehr beeinflussen die Betriebs- und Verkehrssicherheit und auch die Lebensdauer von Schachtabdeckungen.
GET rät: Achten Sie auf konkrete Produktdaten
Die alleinige Einhaltung der Normen ist kein Garant für die dauerhafte Gebrauchsdauer von Schachtabdeckungen. GET hat schon mehrfach auf die Defizite der Norm EN 124-2015 hingewiesen. Das Problem: Wenn in der Norm zwar Prüfungen und Prüfmethoden festgelegt sind, diese aber keine konkreten Mindestanforderungen an das Ergebnis vorgeben, ist das so, als bekämen Sie bei einer Prüfung anstelle einer Bewertung nur die Bestätigung „teilgenommen“.
Anforderungen ohne Ergebnis-Definition sind keine klare Vorgabe für den Hersteller und lassen den Betreiber und Verbraucher in Unsicherheit. Wenn ein Hersteller die Ergebnisse seiner Produkt-Prüfungen nicht veröffentlicht, hat der Anwender auch keine Möglichkeit für einen Leistungsvergleich verschiedener Produkte.
Faktoren für die Sicherheit
Eine Lösung für dieses Dilemma bietet die GET mit der GET Güterichtlinie RAL-GZ 692. Die dort definierten, eindeutigen Mindestanforderungen beruhen auf langjähriger Erfahrung und umfangreichen Testserien. Es sind bewährte Leistungsparameter für dauerhafte Betriebs- und Verkehrssicherheit.
Wichtige Faktoren für die Sicherheit von Abdeckungen sind etwa die Prüfkraft und die stabile Lage des Deckels oder Rostes im Rahmen. Kippt ein Deckel im Rahmen beim Überfahren, ist er nicht verkehrssicher und macht Lärm.
Weitere Faktoren und Nachweise für die Produktsicherheit und die kontinuierliche Produktprüfung sehen Sie in der Tabelle. Sie erkennen schnell die Unterschiede zwischen den Anforderungen der Norm (links) und denen des Gütezeichens RAL-GZ 692 (rechts).
Nach EN 124 wird ein wesentliches Merkmal, nämlich die Verformung der dämpfenden Einlage unter Last, gar nicht geprüft. Das Ergebnis genau dieser Prüfung gibt jedoch eindeutige Hinweise auf das Schwingungsverhalten des Deckels/Rostes oder des Rahmens unter Verkehrsbelastung.
Stark verformbare dämpfende Einlagen können beispielweise zum „Aufschaukeln“ und infolge dessen dazu führen, dass Deckel oder Roste herausgeschleudert werden. GET hat deshalb dafür ein eigenständiges Prüfverfahren entwickelt und dabei für Teile der Klasse D 400 bis F 900 die maximal zulässige Verformung der dämpfenden Einlage bei einer Prüfbelastung von 2/3 Prüfkraft auf maximal 3 mm begrenzt.
Ähnlich beim Auszugstest. Er soll nach DIN EN 124 für Bauteile Klasse C 250 bis F 900 durchgeführt werden. Dabei werden dann zwar Auszugskräfte ermittelt, aber DIN EN 124-2015 fordert keine Mindestwerte.
Klare Anforderungen an Prüfungen und Ergebnisse legt dagegen das RAL-GZ 692 fest. Gefordert wird u. a. für Bauteile, die nach DIN EN 124, 6.6 a (Sicherungsvorrichtung) und 6.6 c (andere Methoden) gesichert werden, eine Mindestauszugskraft von 1,5 x dem jeweils geforderten Einheitsgewicht. Produkte mit dem Gütezeichen RAL-GZ 692 erfüllen die Vorgaben des RAL Gütezeichens. Künftig werden Prüfergebnisse zusätzlich in einer Leistungsbescheinigung veröffentlicht.
Produkte mit RAL GZ 692 gewährleisten eine Betriebs- und Verkehrssicherheit, auf die man sich dauerhaft verlassen kann. Ausschreibende Stellen können dies bei ihren Ausschreibungen beachten und als Anforderung an Produkte zum Beispiel „gemäß den Anforderungen nach RAL-GZ 692“ in ihre Unterlagen übernehmen.
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