Deutsch-Kenianische Kooperation im Bereich nachhaltiger, energie- und wassereffizienter Technologien zur Verbesserung der Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse
27.06.2022
Im Rahmen zweier Projekte zwischen Fraunhofer (Institut für Chemische Technologie ICT, Pfinztal und Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Stuttgart), der Hochschule Karlsruhe und der Jomo-Kenyatta Universität für Landwirtschaft und Technologie (JKUAT) fanden im Mai intensive Gespräche mit Firmen, Behörden, Fördergeldgebern und Wissenschaftlern im Großraum Nairobi, Kenia statt.
In den Projekten Renen Afrika und NexusHub werden Systeme und Technologien für den Einsatz Erneuerbarer Energien, Batteriespeicher und Hydroponik in Kenia gemeinschaftlich entwickelt und über den Aufbau von Kapazitäten, Know-How, Demonstratoren und Infrastruktur zur Anwendung gebracht. Beide Projekte verfolgen das Ziel, Vorarbeiten für Folgeprojekte zu liefern, welche zusammen mit den Projektpartnern in Kenia beantragt und umgesetzt werden sollen.
Dazu soll eine das deutsche Wissenschaftssystem als Vorbild genommene Forschungs- und Entwicklungsstruktur etabliert werden, die es ermöglicht, das Wissen aus den Universitäten in Kooperationen mit Firmen und weiteren Stakeholdern, insbesondere auch in Abstimmung der Bedarfe der Bevölkerung, in Anwendungen und Produkte zu überführen. Die Themen Ernährungssicherung, Gesundheit, Produktion und Wohnen stehen ganz oben auf der Agenda Kenias. Ausgerichtet werden diese Themen streng an der sogenannten Sustainable Development Goals (SDG), also anhand der 17 Ziele für nachhaltigen Entwicklung gemäß der Definition der UN.
Konkret wird an den Themen zu nachhaltigen, energie- und wassereffizienten Technologien zur Verbesserung der Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse gearbeitet. Auf Basis der Fähigkeiten an der JKUAT soll insbesondere der Bereich Hydroponik zur wasser- und ressourcenschonenden Erzeugung von Feldfrüchten ohne Erde, unter Verwendung von Nährlösungen ausgebaut werden. Einen weiteren Forschungs- und Entwicklungsbereich bieten (automatisierte) PV-betriebene Gewächshäuser sowie die Ergänzung von Energiespeichern und die Modellierung und Auslegung von Systemen zur autarken Versorgung in Minigrids, die insbesondere in den großen, ländlichen Bereichen Kenias (und Ostafrikas) betrieben werden können. Die Wertschöpfung der Forschungs- und Entwicklungskette soll überwiegend durch kenianische Firmen und Institutionen geleistet werden.
Durch Schulungs- und Verbreitungsmaßnahmen werden die Systeme durch lokale Partner vor Ort entwickelt, aufgebaut, betrieben, monitort und gewartet.
Zur Stärkung dieser Fähigkeiten an der JKUAT fand im Juni eine drei-wöchige Sommerschool für 12 Teilnehmende aus Kenia bei den drei deutschen Forschungspartnern statt. Neben den fachlichen Schwerpunkten wurde auch der Bereich Geschäftsentwicklung, Anbahnung, Entwicklung und Akquisition von Gemeinschaftsprojekten zwischen Forschungseinrichtungen, Industriefirmen und Verbänden, Behörden und Kommunen geschult.
Die beteiligten Partner erhoffen sich eine lang andauernde erfolgreiche Projektzusammenarbeit auf den für den afrikanischen Kontinent so wichtigen Themen der nachhaltigen und ressourcenschonenden Ernährungssicherung und dem Ausbau der Wertschöpfung und von Arbeitsplätzen in Afrika.
Im Projekt RenEn Afrika wird eine strategische Partnerschaft mit einer afrikanischen Forschungseinrichtung im Bereich Erneuerbarer Energien geschlossen. In dieser Kooperation wird auch das Know-how für die Anwerbung, Angebotserstellung und Durchführung von Industriekooperationsprojekten im Bereich Erneuerbare Energien nach dem Fraunhofer-Modell übertragen. Als Partnerorganisation hat das Fraunhofer ICT eine Kooperation mit der Jomo-Kenyatta Universität für Landwirtschaft und Technologie (JKUAT) geschlossen. Zusammen mit den Partnern der School of Engineering der JKUAT entwickelt das Fraunhofer ICT eine Vision für ein neues Forschungszentrum im Bereich Erneuerbarer Energien und Speicher.
Zusätzlich wird in einer 3-wöchigen Summerschool am Fraunhofer ICT die Vision in Forschungsanträge überführt. Zusätzlich werden neue Speichertechnologien vorgestellt und geeignete Technologien für das Zentrum identifiziert werden. Das Projekt RenEn Afrika wird vom BMBF unter dem Förderkennzeichen 01DG20012 gefördert und vom Projektträger DLR gesteuert.
Im Projekt NexusHub werden energieautarke Hydroponiksysteme für den afrikanischen Markt entwickelt. Um diese Systeme kommerziell im Afrikanischen Markt zu verankern, ist es geplant weitere Sektoren wie zum Beispiel Mobilfunkstationen von Telekommunikationsprovider in die Energiekonzepte zu integrieren. Im Projekt kümmert sich das Fraunhofer ICT um die Auslegung der Energieinfrastruktur. Das Fraunhofer IGB entwickelt die Konzepte für die Aufschlüsse der Nährstoffe. Die Partner von der Jomo-Kenyatta Universität für Landwirtschaft und Technologie (JKUAT) entwickeln Arduino-basierte Steuerungen für das Hydroponik-System. Das Projekt NexusHub wird von der Fraunhofer Stiftung gefördert.
Weitere News und Artikel
24.04.2024
News
Schluss mit Schwachstellen bei Straßenabläufen!
Ehingen/ Donau setztDer Einbau von neun Funke Straßenabläufen in der Straße „Beim Zehntstadel“ in Ehingen/ Donau stieß auf großes Interesse. Vertreter aus umliegenden Kommunen, Ingenieurbüros und …
24.04.2024
Fachartikel
Alte Infrastruktur auf Neu trimmen!
Der hübsche Ort Weida am nordöstlichen Rand von Thüringen beherbergt ein in die Jahre gekommenes komplexes Entwässerungssystem. Dieses soll für ein Einzugsgebiet von ca. 50 Hektar unter hydraulischen und baulichen …
23.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Bedarfsorientierte Kanalinspektion – Aktivitäten der Stadt Remscheid und ihre Abstimmungen mit der Aufsichtsbehörde
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die …
22.04.2024
News
Kläranlagenkonzept: Wertstoffgewinnung statt Belebungsverfahren
Das Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau im Westen von Stuttgart reinigt nicht nur die Abwässer aus seiner Umgebung, sondern dient auch als Reallabor für Forschungsprojekte. Aktuell …
19.04.2024
News
Kein Kraftakt – dank GFK
Schachtabdeckungen aus Glasfaserverbund ermöglichen leichtes Ein- und Ausdeckeln
Schachtabdeckungen gibt es aus den unterschiedlichsten Materialien: Von Beton-Guss-Abdeckungen, über Edelstahl bis hin zu Kunststoffen bietet …
17.04.2024
News
Auszeichnung für innovative Ideen und Spitzenleistungen
Deutscher Baupreis 2024: Dommel erneut geehrt
Seit über 30 Jahren ist die Sanierungstechnik Dommel GmbH ein führender Anbieter im Bereich der grabenlosen Kanalsanierung. Bereits zum zweiten …
15.04.2024
News
„CROM – Zertifizierte Schachtsanierung“ geht in die nächste Runde
Im Februar 2024 fand im Schulungszentrum der MC-Bauchemie in Bottrop zum 14. Mal die jährliche „CROM“-Lehrgangsreihe (CROM = Certified Rehabilitation of Manholes) statt. Verschiedene …
12.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Methodik zur Bewertung von Bauwerken
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten …
12.04.2024
Fachartikel
Mit Netzwerk und Know-how nach Europa
Die Michels Corporation mit Hauptsitz in Brownsville, Wisconsin/USA, ist ein international renommiertes Unternehmen, das insbesondere auch im Bereich HDD sehr umtriebig ist. In Europa möchte man expandieren …
10.04.2024
News
Ein Blick unter die Erde von Bergisch Gladbach
Katec kombiniert Reparatur und Renovierung für umfangreiche Sanierungsmaßnahmen
Nachhaltige Infrastruktur, Umweltschutz und ein langlebiges Kanalsystem standen im Fokus der Sanierungsarbeiten in …
09.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Gebührenranking in der Abwasserentsorgung - Analyse und Bedeutung für Kommunen
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele …
08.04.2024
News
Interessanter Input auf höchstem Niveau
rbv auf dem 36. Oldenburger Rohrleitungsforum
Begeisterung auf der ganzen Linie – so ein klares Fazit nach dem 36. Oldenburger Rohrleitungsforum, das in diesem Jahr am 7. und 8. Februar unter dem Leitthema „…
Kontakt
Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT)
Dr. Stefan Tröster
Zentrales Management
Joseph-von-Fraunhofer Str. 7
76327 Pfinztal
Deutschland
Telefon:
0721 4640 392
Fax:
0721 4640 111