Deutsche Bauindustrie fordert: Bachelor muss zum Beruf des Bauingenieurs befähigen

02.06.2006

"Wer den Studienabschluss des Bachelors im Bauingenieurwesen erwirbt, muss eine Grundlagen- und Fachausbildung von sechs Semestern absolviert haben, zwingend ergänzt durch eine ausreichende Praktikumszeit und eine dreimonatige Bachelor-Arbeit. Andernfalls befähigt der Abschluss nicht zum Beruf des Bauingenieurs."

Dies erklärte Dr.-Ing. Klaus-Dieter Ehlers, Vorsitzender des Präsidialausschusses Bauingenieurausbildung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie am 24. Mai 2006 in Berlin. 

Die Deutsche Bauindustrie unterstützt damit die Empfehlungen des Konvents für Technikwissenschaften der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften (acatech) zu Bachelor- und Masterstudiengängen in den Ingenieurwissenschaften, der diese Mindestanforderungen für den Bachelor formuliert hatte.

Den jetzt vorliegende Beschluss der Interessengruppe von neun Universitäten, "TU-9", den Bachelor grundsätzlich in sechs Semestern auszubilden, beurteilte Ehlers hingegen kritisch. Zwar sei verständlich, dass diese hochqualifizierten Hochschulen ihren Schwerpunkt auf die Ausbildung von Masterabsolventen legten.

Nicht zuletzt mit Blick auf die fortschreitende Einführung von Studiengebühren – insbesondere für den Masterstudiengang – rechne die Wirtschaft jedoch mit einem Anstieg der Bachelorabsolventen auch an den wissenschaftlichen Hochschulen. "Dass die TU-9-Hochschulen uns nicht berufsbefähigte Bachelor zur unternehmensinternen Ertüchtigung überlassen, ist inakzeptabel", so Ehlers weiter.

Die Erklärung der TU-9-Hochschulen ist aus Sicht des Hauptverband der Deutschen Bauindustrie ein deutliches Indiz für eine zunehmend heterogene Hochschulausbildung im Bauingenieurwesen mit in der Folge nicht mehr vergleichbarer Abschlussniveaus.

Dazu trage insbesondere auch die jüngst zu beobachtende Abkehr der Bildungspolitik von einer Programmakkreditierung neuer Studiengänge bei. Angesichts dieser Entwicklung denke der Hauptverband, gemeinsam mit anderen Arbeitgeberorganisationen des Bauwesens, über die Einführung eines eigenen "Hochschulrankings Bauingenieurwesens" nach.

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