Deutsche Bauindustrie zur Energiewende
09.10.2012
Die deutsche Bauindustrie unterstützt die Bundesregierung bei der Umsetzung der Energiewende und wird ihre hohe Projektentwicklungs- und Ausführungskompetenz dabei einbringen. Dies erklärte der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, zum Auftakt der Veranstaltung „Die Energiewende – Die deutsche Bauindustrie auf dem Weg ins Zeitalter der erneuerbaren Energien“ in Berlin.
In Anwesenheit von Bundesumweltminister Peter Altmaier mahnte Bauer, jetzt dringend die notwendigen gesetzlichen Regelungen für den Netzanschluß der Offshore-Windparks und den Ausbau der Netzinfrastruktur an Land auf den Weg zu bringen, ansonsten drohe der Zeitplan zur Energiewende ins Stocken zu geraten.
Bauer ergänzte, dass nach Studien der Deutschen Energieagentur, dena, bis 2020 etwas 4500 Kilometer an Übertragungsleitungen sowie weitere 230.000 Kilometer für regionale Verteilnetze notwendig seien, um die erneuerbaren Energien an den Verbraucher und die Industrie zu bringen. Derzeit würden gerade 100 Kilometer pro Jahr bei den Überlandnetzen erreicht. Bauer: „Wir bieten hierbei unsere Erfahrungen bei der Entwicklung und dem Management großer Projekte an.“
„Der Ausbau der Netze in einem derartig großen Umfang ist ohne Rückhalt in der Bevölkerung nicht zu schaffen“, erklärte Bauer weiter. „Wir müssen einen Weg finden, der breite Akzeptanz findet und wirtschaftlich vertretbar ist. Dazu gehört insbesondere die Erdverkabelung“. Selbst wenn in einem Maximalszenario von rund 4500 Kilometern Ausbau 20 Prozent erdverkabelt würden, wäre der gesamte Ausbau der Höchstspannungsebene für einen durchschnittlichen Haushalt mit Kosten von weniger als 1,50 Euro pro Monat verbunden. Erdverkabelung solle daher für alle Neubaustrecken in sensiblen Gebieten ermöglicht und die Zusatzkosten von der Bundesnetzagentur als umlagefähig anerkannt werden.
Engpässe gebe es aber auch bei den Speichern. Über 100 Terawatt bei der Stromerstellung würden nur 0,04 Terawatt an Speicherkapazität gegenüber stehen. Derzeit stünden nur Pumpspeicherkraftwerke verlässlich zur Verfügung. Jahrelange Genehmigungsverfahren und Vorbehalte in der Bevölkerung würden jedoch den Ausbau blockieren. „Wir brauchen auch für den Ausbau der Speicherkapazitäten eine Gesetzesinitiative, ähnlich wie beim Netzausbau“, forderte Bauer.
„Aber die Energiewende ist ein Projekt, das über den Atomausstieg hinaus noch deutlich mehr Zeit braucht“, so Bauer. „Noch benötigen wir zur Sicherung der Energieversorgung die konventionellen Energien, um die stark volatilen Einspeisemengen aus Wind und Photovoltaik auszugleichen.“ Seine Forderung lautet deshalb: Die Modernisierung der bestehenden konventionellen Kraftwerke voranzubringen und die Vorrangeinspeisung von Sonnen- und Windenergie zu reformieren, damit sich Investitionen in Kraftwerke wieder lohnen würden.
Weitere News und Artikel
26.04.2024
News
Klimawandel stellt Kanalnetze vor große Herausforderungen
Gutes Zusammenspiel von Städten, Bürgerinnen und Bürgern und Ruhrverband ist unerlässlich für ein funktionierendes Kanalsystem
Die Abwasserentsorgung ist eine Kernaufgabe des Ruhrverbands. …
24.04.2024
News
Schluss mit Schwachstellen bei Straßenabläufen!
Ehingen/ Donau setztDer Einbau von neun Funke Straßenabläufen in der Straße „Beim Zehntstadel“ in Ehingen/ Donau stieß auf großes Interesse. Vertreter aus umliegenden Kommunen, Ingenieurbüros und …
24.04.2024
Fachartikel
Alte Infrastruktur auf Neu trimmen!
Der hübsche Ort Weida am nordöstlichen Rand von Thüringen beherbergt ein in die Jahre gekommenes komplexes Entwässerungssystem. Dieses soll für ein Einzugsgebiet von ca. 50 Hektar unter hydraulischen und baulichen …
23.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Bedarfsorientierte Kanalinspektion – Aktivitäten der Stadt Remscheid und ihre Abstimmungen mit der Aufsichtsbehörde
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die …
22.04.2024
News
Kläranlagenkonzept: Wertstoffgewinnung statt Belebungsverfahren
Das Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau im Westen von Stuttgart reinigt nicht nur die Abwässer aus seiner Umgebung, sondern dient auch als Reallabor für Forschungsprojekte. Aktuell …
19.04.2024
News
Kein Kraftakt – dank GFK
Schachtabdeckungen aus Glasfaserverbund ermöglichen leichtes Ein- und Ausdeckeln
Schachtabdeckungen gibt es aus den unterschiedlichsten Materialien: Von Beton-Guss-Abdeckungen, über Edelstahl bis hin zu Kunststoffen bietet …
17.04.2024
News
Auszeichnung für innovative Ideen und Spitzenleistungen
Deutscher Baupreis 2024: Dommel erneut geehrt
Seit über 30 Jahren ist die Sanierungstechnik Dommel GmbH ein führender Anbieter im Bereich der grabenlosen Kanalsanierung. Bereits zum zweiten …
15.04.2024
News
„CROM – Zertifizierte Schachtsanierung“ geht in die nächste Runde
Im Februar 2024 fand im Schulungszentrum der MC-Bauchemie in Bottrop zum 14. Mal die jährliche „CROM“-Lehrgangsreihe (CROM = Certified Rehabilitation of Manholes) statt. Verschiedene …
12.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Methodik zur Bewertung von Bauwerken
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten …
12.04.2024
Fachartikel
Mit Netzwerk und Know-how nach Europa
Die Michels Corporation mit Hauptsitz in Brownsville, Wisconsin/USA, ist ein international renommiertes Unternehmen, das insbesondere auch im Bereich HDD sehr umtriebig ist. In Europa möchte man expandieren …
10.04.2024
News
Ein Blick unter die Erde von Bergisch Gladbach
Katec kombiniert Reparatur und Renovierung für umfangreiche Sanierungsmaßnahmen
Nachhaltige Infrastruktur, Umweltschutz und ein langlebiges Kanalsystem standen im Fokus der Sanierungsarbeiten in …
09.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Gebührenranking in der Abwasserentsorgung - Analyse und Bedeutung für Kommunen
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele …
Kontakt
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Dr. Heiko Stiepelmann
Kurfürstenstraße 129
10785 Berlin
Deutschland
Telefon:
+49 (0) 30 / 21286-0
Fax:
+49 (0) 30 / 21286-240