Deutschland-Premiere für High-tech-Beton in riesigem Abwasserkanal

28.06.2005

An der Alexanderstraße in Berlin-Mitte entsteht das neue Einkaufs- und Freizeitquartier "ALEXA" mit markanten Hochhäusern. Der großzügige Komplex wird auch die Hälfte der bisherigen Alexanderstraße einnehmen. Deshalb müssen zuvor die unter der Erde verlaufenden Lebensadern der Stadt in die künftige Fahrbahn verlegt werden. Für diese Verlegung von Wasser-, Abwasser-, Strom-, Gas- und Telekommunikationsleitungen investiert der Eigentümer der Fläche, die Berliner DEGEWO AG, rund 23 Mio. €. Mit rund 19 Mio. € betrifft der Löwenanteil davon Anlagen der Berliner Wasserbetriebe.

Das Kernstück dabei ist der Bau eines 450 m langen Mischwasserkanals, dessen Röhre mit 4,20 m x 3,30 m außen dimensioniert ist. Noch eindrucksvoller ist mit 5,20 m Breite und 2,90 m Höhe ein 110 m langer Regenüberlaufkanal, der an der Schicklerstraße über dem U-Bahnhof Jannowitzbrücke gebaut wird. Beide Anlagen werden aus jeweils bis zu 32 Tonnen schweren Fertigteilen aus säureresistentem Hochleistungsbeton zusammengefügt. Zudem werden ein 25 m langes und 8 m breites Regenüberlaufbauwerk, über das bei Wolkenbrüchen überschüssiges Wasser in die Spree geleitet wird, und 700 m einer 80 cm starken Wasserleitung neu gebaut sowie zahlreiche vorhandene Wasserleitungen und Kanäle im Umfeld instand gesetzt.

Die Berliner Wasserbetriebe setzen Kanal-Fertigteile in dieser Dimension aus Spezialbeton erstmalig in Deutschland ein. Der Entscheidung für diesen äußerst hochwertigen Baustoff gingen langjährige Versuche bei den Wasserbetrieben in Zusammenarbeit mit der TU Berlin voraus. Herkömmliche Fertigteile erhalten eine zusätzliche Innenauskleidung, um den Beton vor den aggressiven Inhaltsstoffen des Abwassers zu schützen, bei diesem ist dies nicht notwendig.

Während die alten Leitungen bereits dem Fundamentaushub weichen mussten und die neuen gerade erst entstehen sichern mehrere Provisorien die reibungslose Ver- und Entsorgung der umliegenden Stadtviertel. So wird das Abwasser für mehrere Monate in einem Provisorium, einem 2,20 m dicken Kunststoffrohr über rund 100 m oberirdisch über die Baustelle geleitet.

Die DEGEWO und die Berliner Wasserbetriebe haben eine Arbeitsgemeinschaft aus sieben spezialisierten Bauunternehmen beauftragt, die Tiefbauarbeiten auszuführen. Besondere Anforderungen an die Firmen bereiten dabei der durch Trümmerschutt und alte Fundamente schwierige Baugrund, das anstehende Grundwasser, der Um-, Aus- und Neubau der Anlagen bei laufendem Betrieb und der enge Zeitplan des Auftraggebers.

Während die Baustelle an der Alexanderstraße durch die DEGEWO finanziert wird, investieren die Berliner Wasserbetriebe in diesem Jahr stadtweit für die Erneuerung und Erweiterung der Versorgungsnetze investieren die Berliner Wasserbetriebe im Jahre 2005 rund 160 Mio. € in die Erneuerung und Erweiterung der Rohr- und Kanalnetze. Etwa ein Drittel davon entfällt auf den Bau von rund 80 km Trinkwasserleitungen, rund 114 Mio. € werden für den Bau von 70 km Kanälen und Abwasserdruckleitungen aufgewendet.

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