Doppelt dicht in Kappelrodeck
11.04.2017
Grundwassersammler schnell und effektiv tagwasserdicht gemacht
Sterilpapiere für Zahnarztpraxen, Kreppbänder für den Friseurbedarf, verschiedene Arten von Verpackungen bis hin zu Schutzpapieren für Surfbretter, die nach Südafrika gehen – aus Zellstoff sowie aus Altpapier stellen die Papierwerke Lenk im südbadischen Kappelrodeck Papiere unterschiedlicher Qualitäten her. Für die Papierherstellung wird Wasser benötigt.
Das Grundwasser, das hier durch die Nähe der Acher sehr hoch steht, darf dadurch aber nicht verunreinigt werden. Drainageleitungen führen dieses deshalb unter dem Fundament in einem Grundwassersammler zusammen, von wo es abgeleitet wird.
Rund um den Grundwassersammler ragt in der Altpapieraufbereitungsanlage im Kellergeschoss der Papierwerke zu dessen Schutz deshalb ein rund 90 Zentimeter hoher Sockel. Dieser Sockel, so eine Auflage des Regierungspräsidiums Freiburg, sollte nun statt mit einer normalen Abdeckung mit einer tagwasserdichten Abdeckung versehen werden, die das Grundwasser effektiv vor Spritzern sowie – im Falles eines Defektes in der Anlage - vor dem Eindringen von Papierschlämme schützen soll.
Um diese Auflage zu erfüllen, fiel die Wahl der Papierwerke Lenk auf die vom KHK-Kunststoffhandel Eggenstein vertriebenen FibreIndustrial-Schachtabdeckungen aus Faserverbundstoff. Diese verfügen neben einer rutschhemmenden Oberfläche über einen mit einer werkseitig eingelegten Dichtung versehenen Aluminiumrahmen und sind somit vollständig korrosionsfrei. Blieb noch die Herausforderung, diese tagwasserdichte Abdeckung ebenso dicht auf dem Betonsockel zu befestigen.
Dafür nahm KHK-Geschäftsführer Carsten Cromm die resinnovation GmbH aus Rülzheim mit ins Boot, die mit dem blauen Epoxidharz FlexyPox, das sich seit Jahren im Bereich Straßenbau für die Abdichtung von Schachtdeckeln bewährt, den idealen Kleber für diese Aufgabe im Programm hat. Dessen herausragende Eigenschaften: hervorragende Klebkraft, garantierte Wasserdichtheit, rasche Aushärtezeit und Dauerflexibilität, wodurch FlexyPox auch bei Bewegungen der unterschiedlichen Bauteile untereinander – etwa durch Temperaturschwankungen – dauerhaft rissfrei klebt.
Zügiger Einsatz für Ort
Ein steter Lärmpegel empfängt das Team vor Ort: Motoren dröhnen, Antriebsbänder surren, Pumpen wummern – die Altpapieraufbereitungsanlagen sind im Dauereinsatz. Es herrscht eine warme, feuchte Atmosphäre an der Einsatzstelle, dem zwei Meter langen und einen Meter breiten Betonsockel über dem Grundwassersammler, auf den die Abdeckungen aufgebracht werden sollen.
Da eine komplette Öffnungsmöglichkeit der Abdeckung über die gesamte Länge nicht nötig war, hat Cromm auf zwei quadratische Aluminiumrahmen mit einer lichten Weite von 900 auf 900 mm zurückgegriffen, die vor Ort mit FlexyPox auf dem Sockel befestigt werden sollen.
Nun geht es Hand in Hand: Nach einer knappen halben Stunde gründlicher Untergrundvorbereitung – die Betonoberfläche wird aufgeraut, gereinigt und mit resiClean entfettet – dauert es vom Mischen des Harzes bis zum kompletten Fertigstellung gerade einmal eine Stunde.
Luftfrei und anwenderfreundlich in der druckluftbetriebenen Pastenmischanlage gemischt und in resiBags als Spritzbeutel abgefüllt, kann das pastöse Harz vom Anwendungstechniker der resinnovation GmbH rasch und sauber auf den Sockelrand aufgetragen werden.
Durch die schnelle Reaktionszeit des Harzes – noch begünstigt durch die warmen Temperaturen in der Aufbereitungsanlage – wird zunächst einer der beiden Alurahmen sorgfältig und passgenau auf den mit einer Harzschicht versehenen Sockel aufgelegt. Im Anschluss verspachtelt der Anwendungstechniker das Harz sorgfältig in der Kehlnaht rund um den Rahmen, bevor er die Oberfläche glättet.
Darauf folgt auf gleiche Weise der zweite Rahmen. Innerhalb von nur einer Stunde nach Abschluss der Vorarbeiten ist der Einsatz abgeschlossen.
Durch die hohen Raumtemperaturen ist das blaue Harz bereits soweit ausgeformt, dass die Verklebung direkt nach dem Einlegen der Faserverbundabdeckungen in die Alurahmen bereits problemlos das Gewicht eines erwachsenen Mannes trägt – die Faserverbundabdeckung selbst ist auf 12,5 Tonnen ausgelegt, auch wenn sie an diesem speziellen Ort wohl nie einer solchen Belastung ausgesetzt werden wird.
Im Anschluss dichtet der Anwendungstechniker ebenfalls mit FlexyPox noch eine Rohrdurchführung durch den Sockel ab – eine weitere Leitungsdurchführung soll später mit einer entnehmbaren Dichtung versehen werden. Dann ist alles erledigt. Innerhalb von deutlich weniger als zwei Stunden ist der Grundwassersammler effektiv abgedichtet. Die Auflage durch das Regierungspräsidium ist erfüllt, die Arbeit bei den Papierwerken Lenk kann weiter ihren geregelten Gang gehen.
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