FBS-Mitgliederversammlung in Frankfurt - Mit Qualität aus der Krise
16.01.2006
Am 12. Oktober 2005 fand in Frankfurt/M. die jährliche Ordentliche Mitgliederversammlung der Fachvereinigung Beton- und Stahlbetonrohre e.V. (FBS) statt.
Dies sei auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. So würden durch die von der Politik vorgegebenen Systemwechsel – möglichst Versickerung von Regenwasser vor Ort, möglichst ausschließlicher Einsatz des Trennsystems sowie Erschließung von Streusiedlungen durch kleine Druckrohrleitungen – Produkte aus Beton- und Stahlbeton nicht mehr in dem Umfang verwendet wie bisher.
Als besonders negativ stellte Bellinghausen jedoch die trotz der kontinuierlich fließenden Abwassergebühren nach wie vor ungenügende Investitionstätigkeit der öffentlichen Hand für die Instandhaltung und Erneuerung der Kanalisation dar. Hierdurch wird nicht nur weniger gebaut, sondern die Substanz der bestehenden Kanalisation nimmt kontinuierlich ab.
Dies war auch der Inhalt der DWA-Resolution "Substanzerhalt der Kanalisation". Der Kapitalverlust der Werke habe weit reichende Folgen, so Bellinghausen. Er beginne bei einer Reduzierung der Marketing- und Werbeaktivitäten und beeinflusse nicht zuletzt auch die notwendigen Investitionen, etwa die für Neuinvestitionen, Forschungen und die Sicherstellung der Qualität. Ein Gesichtspunkt – darin waren sich die Teilnehmer der Mitgliederversammlung einig – der mit den Zielen der FBS nicht zu vereinbaren ist.
Schlagkräftigere Argumente
Wir bringen Qualität auf die Baustelle und Qualität hat ihren Preis lautete dementsprechend das Motto, auf das Bellinghausen die anwesenden Unternehmer nachdrücklich einschwor. Unterstützt wurde er dabei von FBS Geschäftsführer Dipl.-Ing. Wilhelm Niederehe, der in seinem Vortrag die Bedeutung des Qualitätsgedankens unterstrich.
"Eine Minderung der Qualität führt letztendlich zu einem nur schwer zu korrigierenden Vertrauensverlust auf dem Markt", warnte Niederehe. Gleichzeitig verurteilte er auch die zum Teil unfaire Vorgehensweise des Wettbewerbs, der oft mit falschen Argumenten das Betonrohr schlecht zu machen versuche.
"Unter rein sachlichen Gesichtspunkten habe die FBS allerdings auch hier die besseren Argumente auf ihrer Seite", so Niederehe weiter. Mit diesen Worten verwies er auf die so genannten "FBS-Leitfäden zur Rohrwerkstoffauswahl von Abwasserkanälen und -leitungen", ein wichtiges Marketinginstrument, das in den letzten Monaten sukzessive erarbeitet worden ist. Zwölf thematische Schwerpunktausgaben enthalten sowohl Anwendungsempfehlungen für Auftraggeber und Planer als auch Argumentationshilfen für den technischen Vertrieb der FBS Mitgliedsunternehmen.
Die Leitfäden, die Eigenschaften und Auswahlkriterien der Rohrwerkstoffe Beton und Stahlbeton, Polymerbeton, Steinzeug, duktiler Guss, GFK sowie thermoplastische Kunststoffe (z. B. PP, PE oder PVC) im Nennweitenbereich DN 250 bis DN 1200 miteinander vergleichen, können in der Geschäftsstelle der FBS in Bonn als Broschüre oder CD bestellt bzw. als Datei von der FBS-Domaine http://www.rohrwerkstoffauswahl.de heruntergeladen werden.
Vorfahrt für Qualität
"Mit der Erarbeitung und Bereitstellung der Leitfäden tragen wir dazu bei, dass sowohl unsere Mitglieder als auch Auftraggeber und andere interessierte Fachkreise mit wichtigen Informationen versorgt werden", stellte Niederehe fest. Grundsätzlich sieht er die FBS als Ansprechpartner für alle fachlichen, technischen und wirtschaftlichen Fragen rund um das Thema Beton- und Stahlbetonrohre sowie Schachtbauteile.
Im Mittelpunkt steht dabei immer der Qualitätsgedanken. FBS-Mitglieder liefern qualitätsoptimierte Produkte. Diese werden nach den Qualitätsrichtlinien der FBS hergestellt und mit dem eingetragenen Warenzeichen versehen. Die ständige Sicherung der Qualität erfolgt durch Eigen- und Fremdüberwachung. Die technischen Grundlagen für die Verleihung und das Führen der Qualitätszeichen sind in den verschiedenen FBS-Qualitätsrichtlinien festgelegt. Auch sie wurden in diesem Jahr aktualisiert.
„Mit Einführung der Europäischen Normen für Rohre und Schächte aus Beton und Stahlbeton DIN EN 1916 und DIN EN 1917, die stets zusammen mit den Nationalen Normen DIN V 1201 und DIN V 4034-1 angewendet werden müssen, werden Anforderungen an die Betonprodukte für die Abwassertechnik gestellt, die erheblich über denen der alten bisher geltenden Normen liegen", erläuterte Dipl.-Ing. Erich Valtwies, Obmann des Technischen Ausschusses.
Die FBS hat sich dafür eingesetzt, dass wesentliche Anforderungen in die Nationalen Normen eingebracht worden sind, so dass dieser neue Standard jetzt für alle Hersteller gilt. Valtwies ist sich sicher, dass das neue Qualitätssicherungssystem in der Abwassertechnik seinesgleichen suchen wird, denn durch eine umfassende Werkseigene Produktionskontrolle (WPK) wird eine für Rohrwerkstoffe einmalige und lückenlose Qualitätskontrolle von den Ausgangsstoffen über die Herstellung bis zu den Endprodukten sichergestellt.
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