Größte Tunnelbohrmaschine der Welt - Herrenknecht Megabohrer wird einen Autobahntunnel in Madrid herstellen

22.06.2005

Der Herrenknecht Erddruckschild S-300 ist die derzeit weltgrößte TBM und maschinenbautechnisch ein echtes Unikat. Um den größten Bohrdurchmesser der Welt in einem reibungsintensiven Boden beherrschen zu können, konzipierten Herrenknecht Ingenieure ein speziell für dieses Projekt entwickeltes, weltweit einmaliges Schneidradkonzept. Es besteht aus einem Innenschneidrad mit einem Durchmesser von 7 m und einem auf gleicher Arbeitsebene angebrachten Aussenschneidrad mit einem maximalen Bohrdurchmesser von 15,20 m.

Zwei Schneidräder, drei Förderschnecken

Die beiden Schneidräder können unabhängig voneinander im und gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden. Zum kontrollierten Abbau des anstehenden Baugrunds und zur sicheren Stützung der Tunnelbrust sind drei Förderschnecken im Bohrschild integriert. Zwei große Förderschnecken ziehen im unteren Schildbereich das vom Aussenschneidrad abgebaute Erdreich nach hinten zum Förderband ab. Eine etwas kleinere Förderschnecke befindet sich im unteren Drittel des Innenschneidrads, um das dort abgebaute Material nach hinten abzufördern.

Der Megabohrer aus Schwanau sprengt alle bisher dagewesenen Dimensionen. Der Bohrgigant bringt 4.364 t auf die Waage. Er verfügt über eine Vortriebspressenkraft von 316.000 kN bei 400 bar. Mit einem installierten Drehmoment von 125.268 kNm handelt es sich bei der S-300 um einen echten TBM-Boliden. Diese Kraft würde ausreichen, um eine voll beladene, 410 t schwere Boeing 747 mit einem 30 m langen Hebelarm anzuheben. Der Megabohrer verfügt damit über das höchste jemals in einer TBM installierte Drehmoment. Derzeit wird die Tunnelbohranlage in Schwanau demontiert.

Jetzt muss es schnell gehen

Zwei Schiffe warten am Kehler Hafen auf die Beladung. Sie werden die Maschinenteile und –segmente über den Seeweg nach Spanien fahren. Ein Schiff geht nach Alicante an der Costa Blanca. Es transportiert Maschinenteile mit Breiten von 7 m und größer. Das andere Schiff steuert Bilbao am Golf von Biscaya an. Allein die Logistik für die anschließende Anlieferung der Maschinenteile mit den Lkw nach Madrid ist höchst anspruchsvoll. Für den 1. August 2005 ist bereits der Montagebeginn des Giganten im Startschacht in der Innenstadt von Madrid vorgesehen.

Das Projekt M-30 Madrid ist ein weltweit einmaliges Pionierprojekt im maschinellen Tunnelbau. Der Innendurchmesser des spanischen Mega-Tunnels beträgt 13,45 m und erlaubt so 3 Fahrbahnen für den Schwerlastverkehr für eine Fahrtrichtung sowie integrierte Gehwege auf beiden Seiten der Tunnelröhre. Überdeckungen von bis zu 75 m über der Tunnelachse sowie Drücke bis zu 6 bar verlangen von Mensch und Maschine das Äußerste. Die geplante Bauzeit für den 3.650 m langen Autobahntunnel liegt bei etwa 30 Monaten. Im Herbst 2005 soll der Megabohrer von Herrenknecht seine Untergrundarbeit in der dichtbesiedelten Metropole aufnehmen. Die Inbetriebnahme des Tunnels ist für 2008 vorgesehen und soll für eine deutliche Verkehrsentlastung im Zentrum der Stadt sorgen.

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