High-Tech-Premiere für TGV Tunnel
16.10.2012
Tunnel- und Stollenvortrieb » Maschineller Vortrieb » Tunnelbohrmaschine
Zwei Monate früher als geplant erreichte Tunnelbohrmaschine Charlotte die Westseite der Vogesen und schloss damit den Vortrieb für die erste Röhre des »Tunnel de Saverne« ab. Im Einsatz ist eine neu entwickelte High-Tech-Maschine von Herrenknecht, die im Tunnel umgebaut und für unterschiedliche Bodenverhältnisse angepasst werden kann. Der zweiröhrige Eisenbahntunnel ist ein Teil des Abschnitts auf der TGV-Strecke Paris-Straßburg, der derzeit für Reisegeschwindigkeiten von bis zu 320 Stundenkilometer ausgebaut wird.
Die auf den Namen »Charlotte« getaufte Tunnelbohrmaschine von Herrenknecht (umbaubarer EPB-Schild S-670, Ø 10.010 mm) haben die Schwanauer Ingenieure derart auf die geologischen Verhältnisse im Projekt angepasst, dass sie den Vortrieb in zwei unterschiedlichen Bodenarten bewältigen konnte. Auf den ersten 200 Metern des nördlichen Tunnels fuhr sie in Lockergestein (Mischung aus Sandstein und Muschelkalk) im geschlossenen EPB (Erddruckschild)-Modus. Der weitere Vortrieb erfolgte entsprechend dem vorherrschenden Hartgestein (Buntsandstein) im offenen Modus. Für den Wechsel zwischen den Betriebsarten finden lediglich am Schneidrad Anpassungen statt. Sowohl das Förderband als auch die Förderschnecke bleiben in beiden Modi auf der Maschine installiert. Im Projekt Saverne ist zum ersten Mal eine TBM vom Typ umbaubarer EPB-Schild von Herrenknecht im Einsatz, die auch den offenen Hartgestein-Modus mit Bandaustrag beherrscht. „Der Tunnel de Saverne ist eine besondere Herausforderung“, sagt Herrenknecht-Projektleiter Stephan Hanusek und berichtet weiter: „Der Umbau hat reibungslos funktioniert, sodass die Maschine nach wenigen Tagen wieder einsatzbereit war.“ Seit dem Durchstich des ersten Tunnels wird die Maschine demontiert und die einzelnen Komponenten zum Startportal bei Ernolsheim lès Saverne zurücktransportiert. Geplant ist, dass „Charlotte“ im Oktober den Vortrieb der südlichen Röhre wieder aufnimmt.
Mit deutlich unter zwei Stunden Fahrzeit ab dem Jahr 2016 wird der TGV auf der Strecke Paris-Straßburg eine attraktive und umweltschonende Alternative zur Flugverbindung sein. Auch für das europäische Großprojekt, den Ausbau des Schienennetzes für Hochgeschwindigkeitsverkehre von Paris über Straßburg und Stuttgart bis nach Bratislava, haben die französischen Eisenbahngesellschaften dann einen Meilenstein erreicht.
Tunnel de Saverne, Frankreich | |||
Maschinendaten S-670 | Projektdaten | ||
Maschinentyp: | Umbaubarer EPB-Schild | Bauherr: | RFF (Réseau Ferré de France) |
Durchmesser: | 10.010 mm | Kunde: | Spie Batignolles TPCI Dodin Campenon Bernard |
Schneidradleistung: | 3.600 kW | Tunnellänge: | 2 x 3.846 m |
Nennmoment: | 23.707 kNm | Geologie: | Buntsandstein, Sandstein, Muschelkalk |
Gewicht: | 2.400 t | ||
Länge: | 105 m |
TBM-Modus (geschlossen/ offen) |
Geschlossener EPB (Erddruckschild)-Modus: Die sichere Stützung der Ortsbrust erfolgt hierbei durch das vom Schneidrad abgebaute Material selbst. Das Volumen des Materials, das eine Förderschnecke hinter dem Schneidrad abtransportiert, wird durch die Fördergeschwindigkeit der Schnecke exakt reguliert. |
Offener Modus: Die hier standfestere Ortsbrust muss nicht gestützt werden. Das abgebaute Material wird über ein Förderband abtransportiert. |
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