Kanalgipfel 2022: Das Kanalvermögen aus Sicht der Kämmerei
04.05.2022
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente Wertermittlung unserer Entwässerungssysteme sowie für deren Werterhalt. Dipl.-Verw. Frank Schnelle berichtet im September in Wuppertal über das Kanalvermögen aus Sicht der Kämmerei.
Auch bei der kommunalen Infrastruktur hält ein Wandel in Bezug auf technische, personelle, organisatorische und finanzielle Möglichkeiten Einzug.
Die Aktualisierung der Regeln der Technik und der Einsatz neuer technischer Geräte und Methoden finden ihren Niederschlag in der Ausgestaltung der operativen Arbeiten, haben aber auch Auswirkungen auf die bilanzielle Behandlung und auf städtische Finanzen.
Stadtweite Kanalisationsuntersuchungen mit darauf aufbauenden langfristigen Instandhaltungsstrategien binden Personal und Finanzen in größerem und dauerhaftem Umfang.
Durch den Einfluss von spezifischen Finanzprodukten und Betreibermodellen, die ihren eigentlichen Ursprung in ganz anderen betriebswirtschaftlichen Disziplinen haben, ergeben sich auch neue Bezüge zur Aufgabenwahrnehmung in der Siedlungswasserwirtschaft sowie entsprechende Fragestellungen zur Organisation und Finanzierung durch die Kommunen. Delegation oder Mandatierung von Aufgaben, klassische oder alternative Finanzierung, Ausgliederung oder Vermögensübertragung,… Dabei ergeben sich vielfältige Möglichkeiten.
Die Interessen der Bürgerinnen und Bürger bilden den wesentlichen Fokus. Diese adressieren ihre Wünsche und Begehren sowohl direkt, als auch über örtliche Medien und politische Vertreter*innen an die Verwaltung. Dabei stehen durchaus gegensätzliche Interessen einander gleichzeitig gegenüber, wenn z.B. in technischer Hinsicht ein umfassender Schutz vor Starkregenereignissen und in finanzieller Weise die Senkung der Gebühren gefordert werden.
Bei der Finanzierung von Betrieb und Investitionen müssen die Kämmereien die genannten Aspekte nach wirtschaftlichen Kriterien beurteilen. Dabei spielen die finanziellen Auswirkungen im Einzelnen wie auch die Leistungsfähigkeit der Gemeinde und der Bürger*innen eine wesentliche Rolle.
Für eine sachgerechte Entscheidungsfindung innerhalb der Kommune sind daher auch die finanzwirtschaftlichen Überlegungen maßgeblich. Der Vortrag soll darstellen, welche gesetzlichen Vorgaben und betriebswirtschaftlichen Überlegungen der Kämmereien hier eine Rolle spielen.
Frank Schnelle ist seit 2017 Leiter des Amtes für Finanzsteuerung der Stadt Bochum. Als Dipl.-Verwaltungswirt war Herr Schnelle davor kaufmännischer Leiter der Dortmunder Stadtentwässerung und davor der Städtischen Immobilienwirtschaft Dortmund.
Erfahren Sie mehr zu diesem Thema auf dem Kanalgipfel 2022 im September in Wuppertal!
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