Kanalgipfel 2023: Aufbau eines nachhaltigen Infrastrukturmanagements am Praxisbeispiel Ettlingen - Straßenerhaltungskonzept

11.07.2023

Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente Wertermittlung unserer Entwässerungssysteme sowie für deren Werterhalt. Dipl.-Ing. Frank Schulze berichtet im September in Erfurt über den Aufbau eines nachhaltigen Infrastrukturmanagements.

Die Aufgabe bzw. vielmehr die Herausforderung ist nicht neu – die Ansprüche an die Verkehrsinfrastruktur werden immer größer, nicht zuletzt durch eine steigende Verkehrsbelastung und das Austarieren der verschiedenen Interessen der Verkehrsteilnehmer. Zudem sind die kommunalen Straßen von Aufgrabungen z. B. durch den Breitbandausbau geprägt und aufgrund ihres Alters ohnehin meist sanierungsbedürftig. Allein die eigene finanzielle Lage überfordert die meisten Kommunen mit diesen Aufgaben und so gibt es oft keine Alternative zum „auf Verschleiß fahren“. Kurzum: Der Investitionsbedarf für die Infrastruktur, speziell den Straßen, hat sich in den vergangenen Jahren stetig erhöht und so stellt sich die Frage: wo anfangen?

Auf diese Frage hat die Stadt Ettlingen mit einer detaillierten Straßenzustandserfassung reagiert, um erstmalig einen Gesamtüberblick über das gesamte Straßennetz zu schaffen. Im Zeitraum 2018/2019 wurden umfangreiche Straßendaten auf insgesamt ca. 220 km Straßen und Wege mit einem kinematischen Messsystem aufgenommen. Die Anforderungen an die Zustandsanalyse waren dabei hoch und musste nach den aktuell gültigen Regelwerken erfolgen, um später z. B. einen Vergleich verschiedener Messkampagnen zu ermöglichen.

Die anschließende Aufgabe war nun, aus den gewonnenen Zustandsinformationen den eigentlichen Erhaltungsbedarf für die Straßen im gesamten Stadtgebiet zu ermitteln. Daraus haben sich abermals Fragen ergeben:

Wie sehen die Schwerpunkte in den nächsten 10 Jahren aus?
Was müsste getan werden, um den Investitionsstau sukzessiv abzubauen?

Für die konkrete Planung der nächsten Jahre wurde neben den Zustandsdaten weitere Informationen berücksichtigt, u. a. Zahlen aus dem Verkehrsmonitoring 2019. Damit war eine gute Basis für ein Straßenerhaltungsmanagement geschaffen, dass eine Vorschau für die nächsten Jahre ermöglicht und einen „Fahrplan“ für die Ettlinger Bauverwaltung darstellt.

Das Straßenerhaltungskonzept wird in der Stadt nicht als einmalige Notwendigkeit gesehen, sondern konsequenterweise sukzessiv aktualisiert. Jährlich werden für etwa 20 % des Straßennetzes die Straßendaten neu aufgenommen und das Erhaltungskonzept damit um die neu gewonnenen Erkenntnisse angepasst.

Parallel zu dem Straßenerhaltungskonzept hat die Stadt ein Sanierungskonzept für den Kanal in Auftrag gegeben. Durch das Zusammenführen beider Erhaltungskonzepte sollen Synergien sowohl in der Planung als auch der Koordinierung der zukünftigen Baumaßnahmen genutzt werden.

Herr Frank Schulze absolvierte seinen Abschluss als Diplom Ingenieur, Allgemeiner Maschinenbau, Vertiefungsrichtung Automatisierungstechnik/Informatik, 1992 an der Humboldt-Universität.

Von 1993 bis 1997 war er bei PM-Consult zuständig für Forschungs- und Dienstleistungskonzepte im Bereich Pavement Management. 1997 wechselte er zu RS-Consult und war dort bis 2025 als Projektleiter im Bereich Pavement Management tätig.

Seit 2005 ist er bei der Lehmann + Partner GmbH als Projekt- und Teamleiter tätig und übernahm dort im Jahr 2017 die Kundenbetreuung.

Erfahren Sie mehr zu diesem Thema auf dem Kanalgipfel 2023 im September in Erfurt!

 

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