Kanalgipfel 2023: Substanzorientierte Kanalinstandhaltungsstrategie in Frankfurt am Main - Schwerpunkt Mauerwerkskanäle

09.06.2023

Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente Wertermittlung unserer Entwässerungssysteme sowie für deren Werterhalt. Joachim Heider berichtet im September in Erfurt über die substanzorientierte Kanalinstandhaltungsstrategie in Frankfurt am Main.

Die Stadtentwässerung Frankfurt a. M. (SEF) betreibt und unterhält ein etwa 1.600 km langes Entwässerungsnetz.

Um Sanierungsprioritäten neu zu beurteilen und um Sanierungserfolg sowie Substanzwert des Entwässerungssystems langfristig sicherstellen zu können, wurde ein prognosegestütztes Substanzwerterhaltungskonzept für das Entwässerungsnetz der Stadt Frankfurt ausgearbeitet.

Mit diesem Substanzerhaltungskonzept verfolgt die SEF für die Kanalhaltungen unter kostenmäßiger Berücksichtigung der Schächte das Ziel, sowohl für den kurz- und mittelfristigen als auch für den langfristigen Zeitraum eine Instandhaltungsstrategie zu entwickeln, die im Wesentlichen Folgendes ermöglicht:

  • Die bauliche Substanz sowie kaufmännischer und substanzieller Wert des Systems sind ggf. wiederherzustellen und hiernach zu erhalten.
  • Der angestrebte Sollzustand des Netzes soll sowohl aus betrieblicher, baulicher und rechtlicher Sicht erreicht und gewahrt werden.
  • Das Substanzerhaltungskonzept soll es ermöglichen, dass die einhergehenden Maßnahmen zum wirtschaftlich richtigen Zeitpunkt gebührenverträglich umgesetzt werden können.
  • Entsprechend sollen Kosten- und Ressourcensprünge im langjährigen Mittel vermieden werden. Eine langfristige Gebührenentwicklungsstrategie soll aufgebaut werden. Auch sind personelle und technische Ressourcen der Dienststellen auf die Art und den Umfang der Maßnahmen zu betrachten.

Ein mit 20 % (323 km) hoher Anteil der Frankfurter Kanalisation sind aus Mauerwerk; die Instandhaltung dieser Kanäle ist aufgrund ihrer Relevanz für das Entwässerungssystem von besonderer Bedeutung. Umgekehrt stellen Zustands- und Substanzklassifizierung, Wahl des Sanierungsverfahrens sowie Alterungsprognose dieser oftmals nicht standardisierten Bauwerke eine besondere Herausforderung für die Strategiefindung dar. Die gefundenen Lösungsansätze sind Kern des Vortrags.

Herr Joachim Heider ist Umweltschutztechniker, Schwerpunkt: Verfahrenstechnik.
Darüber hinaus hat sich Herr Heider zum Gewässer- und Immissionsschutzbeauftragten und Betriebsbeauftragten für Abfall qualifiziert.
Seit April 1998 ist Herr Heider beim Eigenbetrieb der Stadt Frankfurt am Main, Stadtentwässerung Frankfurt am Main als Technischer Angestellter beschäftigt.
Seit 1,5 Jahren hat Herr Heider Aufgaben in der Netzstrategie und der Standardisierung und Digitalisierung von Daten und Prozessen übernommen.
Die Jahre davor war Herr Heider in der Abteilung Abwasserableitung und Gewässer im Sachgebiet Planung und Bau eingesetzt. Zu seinen Aufgabenschwerpunkten gehörte die Bearbeitung von schwierigen Kanalsanierungsplanungen unter Berücksichtigung aller technisch und wirtschaftlichen geeigneten Sanierungsverfahren für die Substanzerhaltung des Kanalnetzes. Ihm obliegen die Vorbereitung der Vergabe von Aufträgen sowie die Bauleitung bei schwierigen Reparatur- und Renovierungsmaßnahmen. Zu dem wirkt Herr Heider seit Jahren an den Grundlagen für Sanierungstechniken und Bedarfsplanungen mit.
Des Weiteren betreut er die fachspezifischen Anwendungen für die Kanalsanierung im Kanalinformationssystem und führt hierzu Schulungen durch.

Erfahren Sie mehr zu diesem Thema auf dem Kanalgipfel 2023 im September in Erfurt!

 

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