Kanalgipfel 2024: Überprüfung des Substanzerhaltungskonzepts für die Kanalisation des Abwasserverbandes Fulda
07.05.2024
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente Wertermittlung unserer Entwässerungssysteme sowie für deren Werterhalt. Herr Peter Geffe berichtet im September in Berlin über die Überprüfung des Substanzerhaltungskonzepts für die Kanalisation.
Der Abwasserverband Fulda (AVF) ist als Zweckverband zuständig für die Ableitung und Reinigung der im Verbandsgebiet anfallenden Abwässer. Hierzu plant, baut, unterhält, betreibt und verwaltet der Verband die für das Verbandsgebiet notwendigen Abwasseranlagen, u.a. ca. 700 km Kanalnetz.
Zur Sicherstellung des langfristigen Substanzerhalts der Kanalisation wurde nach einem öffentlichen Teilnahmewettbewerb 2014 die Modellierung der Zustandsentwicklung der Kanalisation und die Entwicklung einer darauf aufbauenden Instandhaltungsstrategie beauftragt. . Eckdaten der in dem damaligen Projekt erarbeiteten optimierten Substanzerhaltungsstrategie sind:
- Die Investitionen in das Kanalnetz werden von 4-6 Mio. €/a (Stand 2014) bis 2022 auf 8,0 Mio. €/a gesteigert.
- Die Investitionen verteilen sich zu etwa 70-75 % auf Erneuerungen und zu etwa 25-30 % auf Renovierungen.
- Das Reparaturbudget wird bis 2022 von 0,75 Mio. €/a (Stand 2014) auf 2,0 Mio. €/a gesteigert.
Die anschließende Instandhaltung der Kanalisation folgte entsprechend im Weiteren dem im Mai 2017 abgeschlossen Konzept im Grundsatz. Im operativen Handeln muss ein Betreiber jedoch aus verschiedensten Gründen (bspw. Leitungsbau, Straßenbau und Stadtentwicklung oder Notwendigkeiten aufgrund aktueller Kanalbefahrungen) von einer solchen Vorzugsstrategie abweichen. Ob und in welcher Weise sich die praktische Umsetzung der Substanzerhaltungsstrategie auf den Netzzustand auswirkt und ob möglicherweise Anpassungen der praktizierten Instandhaltung erforderlich sind, wurde vor diesem Hintergrund in einem kürzlich abgeschlossenen Zusatzprojekt untersucht. Konkret wurde
- das aktuelle Bauprogramm dem Substanzerhaltungskonzept aus 2017 gegenübergestellt und mögliche mittel- und langfristige Konsequenzen, wie bspw. mögliche Erfordernisse in Bezug auf Budgetanpassungen, Anpassungen in der Wahl von Sanierungsverfahren oder strategische Anpassungen aufgezeigt und
- überprüft, ob eine 25%-ige Reduzierung der Investitionen in die Kanalisation für den Zeitraum von 5 Jahren ohne gravierende Einbußen in der Substanz erfolgen kann . Dies schien erforderlich, um notwendige Ausbaumaßnahmen im Bereich der Abwasserbehandlung in Fulda zu ermöglichen.
Die aktuelle Prüfung kam zu dem Ergebnis, dass trotz der Abweichungen vom damaligen Substanzerhaltungskonzept im Detail eine deutliche Verbesserung von Zustand und Substanz des Netzes seit 2014 erkennbar ist. Diese ist eindeutig auf die grundsätzliche Umsetzung des Sanierungskonzeptes und damit in der substanzorientierten Instandhaltungspraxis durch den AVF zurückzuführen. Sämtliche Ziele, die mit der 2017 beschlossenen Strategie verfolgt wurden, konnten erreicht werden. Auch ist die angestrebte - zeitlich beschränkte - Reduzierung des Investitionsbudgets im Netz möglich, ohne dass die positive Substanzentwicklung dauerhaft nachteilig beeinträchtigt wird.
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