Kanalgipfel 2025: Netzweite operative Bedarfsplanung mittels individuellem Sanierungskosten- und Entscheidungsmodell

07.08.2025

Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente Wertermittlung unserer Entwässerungssysteme sowie für deren Werterhalt. Herr Adrian Uhlenbroch und Frau Nadine Krogull berichten im September in Erfurt über netzweite operative Bedarfsplanung mittels individuellem Sanierungskosten- und Entscheidungsmodell.

Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg wollten ihre Planungsgrundlagen modernisieren, um das gesamte Kanalnetz noch gezielter instand zu halten. Bisher wurden Schadensbewertungen und Kostenschätzungen nur für einzelne, lokal begrenzte Maßnahmen genutzt. Diese sollten nun in ein einheitliches, digitales Modell überführt werden, das im gesamten Netz eingesetzt werden kann.

Das neue Modell hilft dabei, zu entscheiden, welche Kanäle zuerst saniert werden sollten und welche Art der Sanierung am besten geeignet ist. Dabei berücksichtigt es nicht nur den Zustand der Rohre, sondern auch die genauen örtlichen Gegebenheiten sowie die zu erwartenden Kosten für verschiedene Sanierungsarten.

Zusätzlich bezieht das Modell auch wirtschaftliche und strategische Ziele mit ein – zum Beispiel, ob Maßnahmen möglichst kostengünstig sein, Risiken vermeiden oder die Betriebssicherheit verbessern sollen. So können Entscheidungen besser an den übergeordneten Zielen ausgerichtet werden.

Am Ende entsteht eine transparente und objektive Grundlage für die Instandhaltung des gesamten Netzes. Das erleichtert die Planung, spart Zeit bei Abstimmungen mit anderen Projektpartnern und trägt dazu bei, das Netz langfristig zuverlässig und effizient zu betreiben – auch bei steigenden Anforderungen.

Herr Dipl.-Ing. Adrian Uhlenbroch ist seit 2020 bei der STEIN Infrastructure Management GmbH und davor seit 2004 bei der S & P Consult GmbH im Bereich Netzmanagement tätig. Neben der Projektleitung einer Vielzahl an Asset-Management-Projekten für Abwasserentsorgungs- und Trinkwasserversorgungsnetzen ist er auch für die konzeptuelle und analytische Weiterentwicklung des Lifecycle Asset Management Modells „STATUS“ der Stein Infrastructure Management GmbH, Bochum verantwortlich. Neben der Mitarbeit in DWA-Regelwerksgremien in diesem Themenbereich ist er Mitglied der IWA Specialist Group "Strategic Asset Management".
 
Frau Nadine Krogull hat 2007 als Projektleiterin bei den Wirtschaftsbetrieben Duisburg AöR angefangen. Von 2011 bis 2021 war sie Bereichsleiterin Kanalbetrieb und von 2021 bis 2025 Bereichsleiterin Abwasserableitung . Seit dem 01.07.2025 hat sie die Position als Geschäftsbereichsleiterin Stadtentwässerung inne.
Erfahren Sie mehr zu diesem Thema auf dem Kanalgipfel 2025 im September in Erfurt!