Kanalsanierung: Fulminantes Finale für das Rheinkanal-Projekt

26.06.2007

Finale für das Rheinkanal-Sanierungsprojekt der Dynamit-Nobel AG in Leverkusen: Im Mai 2007 wurde der dritte und letzte Bauabschnitt der Sanierung von insgesamt 6,5 Kilometern Kanal DN 550 per Schlauchlining erfolgreich vollendet. Wie schon 2006 kam auch diesmal das glasfaserbasierte Berolina-Liner-System zur Anwendung, installiert durch die Swietelsky-Faber GmbH, Niederlassung Blomberg.

Die Erfahrung des Teams unter Niederlassungsleiter Wolfram Kopp und die spezifischen Vorzüge des lichthärtenden Verfahrens schlugen sich in einer extrem zügigen Bauabwicklung bei rundum überzeugenden Ergebnissen nieder. Insgesamt wurden in nur sieben Arbeitstagen 1480 Meter Glasfaserliner eingebaut und alle zugehörigen Schachtbauwerke saniert.

Insgesamt 6,5 Kilometer lang ist ein Kanal DN 550, der seit rund 100 Jahren das Regen- und Kühlwasser des Stammwerks der Dynamit Nobel-AG in Leverkusen entsorgt. Das historische Leitungsbauwerk, älter als Leverkusen selbst, verläuft von Südosten her quer unter der Stadt hinweg und in teilweise erheblicher Tiefe, ohne Verbindung zum öffentlichen Kanalnetz, um schließlich bei Wiesdorf in den Rhein zu münden. Dauerbetrieb, Alter und Wurzeleinwuchs haben deutliche Spuren im „Rheinkanal“ hinterlassen. Über weite Strecken prägen geradezu lehrbuchmäßige 4/4-Risse das Bild der Steinzeug- und Betonrohre: Ingenieurtechnisch ein klassischer „Altrohrzustand III“, da die festgestellten Deformationen sich (noch) in einem Rahmen bewegten, der eine geschlossene Sanierung zuläßt.

Nachdem vor 20 Jahren die ersten punktuellen Reparaturen erfolgten, ist die DYNAMIT-NOBEL AG in den letzten Jahren dazu übergegangen, den Rheinkanal in voller Länge durch Schlauchlining zu sanieren, um den Bestand den für den Standort lebenswichtigen Leitung langfristig zu sichern. Der Einsatz grabenloser Verfahrenstechnik war bei der Sanierung absolut zwingend, da der Kanal über weite Strecken intensiv mit Verkehrs- und sonstigen Bauwerken überbaut ist. Andererseits musste die knapp bemessene Kapazität des Kanals in größtmöglichem Umfang erhalten bleiben. Somit war eine formschlüssige Auskleidung des Kanals mit einem Schlauchliner in jeder Hinsicht die optimale Lösung.

Im ersten Bauabschnitt im Jahre 2005 installierte man rund 1,2 Kilometer Synthesefaser-Liner, bevor man 2006 auf Glasfaserliner des Berolina-Systems umstieg, von denen in diesem Jahre 0,8 Kilometer eingebaut wurden. Die extrem schnelle, reibungsfreie und qualitativ hochwertige Bauausführung führten zu einer identischen Vergabe auch des letzten Bauabschnitts im Jahre 2007. Gerade im industriellen Einsatzbereich kommt es sehr auf kurze Bauzeiten und minimale Eingriffe in betriebliche Abläufe an. Dafür wiederum ist die Technologie lichthärtender Glasfaserliner geradezu prädestiniert.

Beim Berolina Liner Verfahren werden Schläuche aus einem mehrlagigen Gelege von Glasfaserlaminatmatten im Werk mit einem photoreaktiven UP-Harz getränkt. Die auf Länge und Nennweite des Kanals konfektionierten Schläuche werden am Einsatzort aus Ihrer lichtdichten Verpackung heraus in den Kanal eingezogen und darin per Luftdruck formschlüssig aufgestellt. Anschließend härtet man sie zum einsatzfertigen Liner aus, indem man einen UV-Lampenzug mit gleichmäßiger, von Nennweite und Wandstärke des Schlauches abhängender Geschwindigkeit durchs Rohr zieht. Beispielsweise dauerte die Belichtung eines 170 Meter langen Liners DN 550 im Rheinkanal nur rund 480 Minuten. Das sanierte Rohr ist unmittelbar nach Entfernen der beiderseits in den Schachteinbindungen installierten Druckschleusen wieder einsatzfähig.

Zu den extrem kurzen Bauzeiten kommt als weiterer Systemvorteil, dass es keine Schrumpfungsvorgänge im abkühlenden Liner gibt – ganz abgesehen davon, dass kein Prozesswasser benötigt und entsorgt werden muss. Am 30.05.2007 konnten die beiden in Leverkusen operierenden Linerkolonnen der Swietelsky-Faber GmbH auf eine Tagsgesamtleistung von 337 Metern vollständig installiertem Schlauchliner zurück blicken. Für die gesamte Einbauleistung von 1480 Inliner-Metern benötigte das Unternehmen unter Regie von Niederlassungsleiter Wolfram Kopp und Bauleiter Peter Hupe letztlich nur ganze sieben Arbeitstage.

Deutlich zeitaufwändiger als die eigentliche Linerinstallation schlug dagegen eine notwendige Vorleistung des Projektes zu Buche: Wie schon in den beiden Vorjahren mußte die komplette Wasserführung des Rheinkanals über eine oberirdische Wasserhaltung abgeleitet werden. Dieser Bypass war 2007 mit 2,3 Kilometern deutlich länger als der sanierte Kanal selbst und seine Trassierung durch Gebiet der Stadtteile Schlebusch und Manfort eine echte planerische und organisatorische Herausforderung. Es galt das Optimum zu finden zwischen einer möglichst kurzen Route und einem möglichst kreuzungsfreien Verlauf. Denn jede Straßenquerung, und praktisch jede Grundstückseinfahrt bedeutete den Bau einer aufwändigen und zusätzlich die Kosten treibenden Rohrbrücke. Daher wich man, wo irgend möglich, um den Preis von Umwegen in unbebautes Gelände aus. Dennoch waren auch 2007 insgesamt 12 Brückenbauwerke erforderlich, deren aufwändigstes eine vierspurige Leverkusener Stadtautobahn querte.

Neben der Sanierung des Kanals selbst stand auch im 3. Bauabschnitt die Sanierung von insgesamt 12 Schächten auf dem Arbeitsprogramm. Gerinne und Bermen durch GFK-Laminat, teils mit GFK-Formteilen wie Gerinnehalbschalen ausgekleidet. Damit stellen Kanal und Schächte eine materialseitig homogene Einheit dar.

Für Projektleiter Woilfram Kopp, der das Projekt von der ersten Stunde an betreute und seit 2006 die Niederlassung Blomberg der Swietelsky-Faber GmbH leitet, stellt das Projekt Rheinkanal eines der anspruchvollsten und spannendsten Projekte der letzten Jahre dar. Das gilt, wie er betont, vor allem in organisatorischer Hinsicht. Besonders eine solche Wasserhaltung wie in Leverkusen, betont Kopp, plane und bertreibe man nicht alle Tage. Die exzellente Zusammenarbeit aller Beteiligten als Faktor des Erfolgs betonte auch Dipl.-Ing. Edgar Clemens als verantwortlicher Bauleiter der Dynamit Nobel AG in Leverkusen, der sich im übrigen auch mit dem Ergebnis in technischer Hinsicht rundum zufrieden zeigte und künftig ein großes Problem weniger zu bearbeiten hat.


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