Kühlwasser für Irsching 4 und 5: GFK-Wickelrohre versorgen das modernste Gaskraftwerk der Welt

21.07.2008

Im bayerischen Irsching an der Donau, östlich von Ingolstadt, erweitert der Energieversorger e.on derzeit sein dortiges Kraftwerk um die Blöcke 4 und 5. Block 4 ist ein Forschungs- und Testblock, während Block 5 der Energieversorgung dient. Die in Block 4 installierte Gasturbine ist mit 340 MW Weltrekordhalter in Sachen elektrischer Leitung. Bei Vollast benötigen die beiden Turbinen bis zu 26 Kubikmeter Kühlwasser pro Sekunde, das durch groß dimansionierte GFK-Rohrleitungen eingespeist wird. Die Amitech Germany GmbH aus Mochau/Sachsen liefert und montiert diese Rohre, die das Wasser über zwei mächtige Rohrbrücken aus der Donau heran- und nach seinem Einsatz wieder in den Fluss zurück führen.

Die beiden Kraftwerksblöcke Irsching 4 und Irsching, 5, die derzeit  im Auftrag der e.on AG in Vohburg an der Donau für rund 400 Millionen Euro errichtet werden und 2009 bzw. 2011 in Betrieb gehen sollen, setzen technologisch Maßstäbe. Derzeit markiert das Projekt Irsching 5 mit 58 % Wirkungsgrad einen Effizienz-Weltrekord. Ab 2011 wird dieser dann gleich nebenan neuerlich gebrochen: Dann soll in Irsching 4 die größte GuD-Turbine der Welt mit einem Wirkungsgrad von 60% so viel Strom produzieren, dass man rechnerisch alle Einwohner Hamburgs allein mit diesem Aggregat versorgen könnte. 850 bzw. 540 MW Leistung werden die beiden Blöcke im Endausbau bereitstellen. Trotz Einsatz der modernsten verfügbaren Technologie sind auch diese Super-Kraftwerke auf sehr viel Wasser angewiesen: 26.000 Liter pro Sekunde müssen bei Vollast zur Kühlung von Prozesseinheiten bereit gestellt und nach der Nutzung wieder in die Donau zurückgeführt werden.

Diese Mengen werden durch insgesamt  sechs Druckrohrleitungen der Nennweiten DN 2000 und DN 2200, heran- und wieder abgeführt. Diese Rohre sind überwiegend erdverlegt, müssen aber das Flüsschen Paar, das im Werksbereich in die Donau mündet, überqueren. Dazu wurden zwei Beton-Ständerbrücken von 150 und 60 Metern Länge gebaut, die jeweils drei Leitungstrassen aufnehmen. Für den Einsatz von GFK-Rohren anstelle von Edelstahl oder Beton war nicht zuletzt in der Brückensituation das geringe spezifische Gewicht des GFK-Rohrs Ausschlag gebend: Die auf den Brücken verlegten Wickelrohre des FLOWTITE-Systems von Amitech Germany, Mochau, wogen bei je 12 Metern Rohrlänge in der Nennweite DN 2200 nur vergleichsweise geringe 5 Tonnen. Der Gewichtsunterschied zu anderen Werkstoff-Optionen  wirkte sich -angesichts von 450 laufenden Rohr-Metern allein auf der längeren der beiden Brücken- nicht zuletzt auf die statische Auslegung der Brückenkonstruktion selbst aus. Beton war schon aus diesem Grunde praktisch ausgeschlossen. Auch Stahl wäre deutlich schwerer gewesen, zudem aber auch wesentlich teurer. Und letztlich ist GFK in seiner mechanischen Langzeitbelastbarkeit und Witterungsbeständigkeit den anderen Alternativen mindestens gleichwertig.

Eine technische Herausforderung ist die druckfeste Auslegung der große dimensionierten Leitungen für derartige Wassermassen, sondern auch der Bögen, die sich nicht zuletzt aus der Brückenkonstruktion ergeben, an deren Ende das Wasser durch die absteigenden Leitungen senkrecht in 90°-Bögen hinab abstürzt. Die auf der Brücke verlegten FLOWTITE-Rohre PN6 mit 30 mm Wandstärke wurden im Schutz von eigens installierten Zelten in Laminattechnik zugfest miteinander verbunden. Für diesen Abeitsgang reisten Amitech-Techniker aus Mochau an die Donau.

Die Rohrstränge sind auf halbkreisförmigen Supporten gleitgelagert, wobei Kompensatoren die axialen Kräfte abfangen. Die kinetisch hoch belasteten erdseitigen Bögen des absteigenden Leitungsastes werden in  mächtige Widerlagern aus Stahlbeton zugfest gesichert. In den daran sich anschließenden "kreuzgewickelten" GFK-Rohren der Sarplast , eines italienischen Amitech-Schwesterunternehmens im Amiantit-Mutterkonzern, erfolgt die zugfeste Verbindung in Key-Lock-Technik. Jede Rohrverbindung besteht aus einem eingeschobenen Key-Lock-Stab und zwei Lippendichtungen.

Damit sind die Kraftwerksblöcke Irsching 4 und 5 nicht nur energietechnisch auf den allerneuesten Stand, sondern auch hinsichtlich ihrer Versorgungsrohre voll "up to date". Für den Amiantit-Konzern und seine als Rohr-Systemhersteller beteiligten Tochterunternehmen ist Irsching ein weiterer spektakulärer Erfolg speziell im Marktsegment Industrie- und Kraftwerksbau.


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