Meisterlich in die Zukunft investiert
05.10.2020
40 Mitarbeiter aus Versorgungs- und Leitungsbauunternehmen hatten an dem von der Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes GmbH (brbv) organisierten Kölner Netzmeister-Lehrgang in den Handlungsfeldern Gas und Wasser erfolgreich teilgenommen.
„Mit Hilfe Ihrer Dozentinnen und Dozenten haben Sie sich in den vergangenen Monaten zielstrebig ein sehr hohes Maß an Können, Wissen und beruflicher Qualifikation erworben. Dabei legen die Meisterbriefe, die Sie heute erhalten, nun deutlich Zeugnis davon ab, dass Sie ihre Zukunft langfristig und mit Sorgfalt geplant haben“, begrüßte der Hauptgeschäftsführer des Rohrleitungsbauverbandes e. V. (rbv), Köln, Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter Hesselmann die anwesenden Absolventen des Fortbildungslehrgangs „Geprüfter Netzmeister“ am 27. August 2020 im Hotel „Park Inn by Radisson Köln City West“ zur offiziellen Übergabe ihrer Meisterbriefe.
Neben den Gas/Wasser-Absolventen legten weitere 14 Teilnehmer die Prüfung zum Netzmeister Handlungsfeld Fernwärme ab. Zeitgleich haben weitere 7 Teilnehmer die rbv-Prüfung zur Zusatzqualifikation Fernwärme bestanden, einer meisterähnlichen Qualifikation. Angesichts der Pandemie-Situation, die auch den aktuellen Lehrgang beeinflusst hat, ein besonders schöner Erfolg.
Allen Widrigkeiten zum Trotz
Wie schon in den Jahren zuvor erhielten die neuen Netzmeister im Rahmen eines feierlichen Empfangs aus den Händen von Dipl.-Ing. Lothar Schiffmann, Vorsitzender eines Prüfungsausschusses „Netzmeister“ der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Köln, und Dipl.-Soz. Wiss. Christopher Meier, Geschäftsführer der IHK Köln, Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung, ihre Meister-Urkunden. Doch Manches war anders als in den vergangenen Jahren. Der Netzmeisterlehrgang 2019/2020 war für die Organisatoren des Bildungsformats genauso wenig Routine wie für die Dozenten und Lehrgangsteilnehmer.
Bedingt durch das aktuelle Pandemie-Geschehen mussten die Lehrgänge Gas/Wasser und Fernwärme am 13. März 2020 – nur zwei Wochen vor dem offiziell geplanten Abschluss – unterbrochen werden und konnten erst Ende Juni mit einer konzentrierten Vorbereitung und der anschließenden Prüfung zu einem guten Ende gebracht werden. Dies war nicht nur organisatorisch bezüglich der Erstellung neuer Zeit- und Terminpläne extrem herausfordernd.
Auch die Teilnehmer mussten ihre Lernaktivitäten auf das veränderte Timing abstimmen. Diese besondere Anpassungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft, die gerade in der Krise deutlich zutage getreten sei, hob dann auch Hesselmann in seinen Worten an das Auditorium hervor: „Besonders vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie haben Sie gezeigt, dass Sie flexibel und zielorientiert arbeiten können!“ Nach der Unterbrechung hätten sich alle Teilnehmer der Prüfung gestellt, die dann auch von weit über 90 Prozent der Meisteranwärter bestanden worden sei. „Hierauf können Sie gerade in diesen besonderen Zeiten sehr stolz sein“, lobte Hesselmann die anwesenden Absolventen.
Unabhängig von den außergewöhnlichen Rahmenbedingungen des Lehrgangs galt der Dank Hesselmanns den für den Netzmeisterlehrgang zuständigen Dozenten, die jedes Jahr aufs Neue die Basis für den außergewöhnlich hohen Qualitätsstandard der Netzmeisterausbildung bildeten. Darüber hinaus bedankte sich der rbv-Hauptgeschäftsführer bei allen Mitgliedern des Prüfungsausschusses, bei der IHK Köln sowie beim Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW, Ausbildungszentrum Kerpen, für die hervorragende Teamleistung.
Ein einzigartiges Erlebnis sei auch in diesem Jahr die von der Open Grid Europe GmbH und hier von Dipl.-Ing. Roald Essel koordinierte Gas-Fachexkursion zu den OGE Betriebsstellen gewesen, wo Lerntheorie und Praxis hervorragend zusammengeführt worden seien. Und eine abschließende Anerkennung und ein besonders herzliches Dankeschön richtete Hesselmann an den für die Organisation und Durchführung verantwortlich zeichnenden Kurt Rhode, brbv GmbH, der durch seinen unermüdlichen Einsatz gerade in einer hoch erschwerten Lehrgangssituation nachhaltig dazu beigetragen habe, dass doch noch alles zu einem guten Abschluss gekommen sei.
Strategien und Visionen des Machbaren
„In der erschwerten Situation im Frühjahr dieses Jahres haben alle solidarisch an einem Strang gezogen – Ausbilder, Lehrgangsteilnehmer und die Organisatoren. Das war letztendlich der Schlüssel zum Erfolg, zu dem Erfolg, den wir hier heute gemeinsam feiern können“, betonte rbv-Präsident Dipl.-Ing. (FH) Fritz Eckard Lang in seiner Festrede mit dem Titel „Leitungsinfrastruktur- die große Herausforderung der Zukunft - da bin ich mir sicher!“. Lang betonte die hohe Relevanz und Leistungsfähigkeit der im Leitungsbau tätigen Menschen und die besondere Bedeutung leitungsgebundener Infrastrukturen – im Normalbetrieb und in der Krise – für das menschliche Allgemeinwohl.
„Auf der Grundlage unseres Sachverstandes und unseres auf einer langjährigen Tradition basierenden technischen Know-hows treten wir Leitungsbauer jeden Tag dafür an, dass auch in Zeiten der Pandemie der Betrieb der kritischen Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen gesichert ist. Die in unserer Branche tätigen Menschen sind systemrelevant für die menschliche Gesundheit, das soziale Miteinander und den gesellschaftlichen Fortschritt“, so Lang weiter.
Und so forderte der rbv-Präsident die frisch gebackenen Meister dazu auf, nun ihr neu erworbenes Wissen und ihren Sachverstand in ihre Unternehmen und in den Markt zu tragen, um daran mitzuwirken, den großen infrastrukturellen Herausforderungen im Zuge von Netzerhalt und -ausbau sowie von Digitalisierung, Fachkräftemangel, Klimawandel und Energiewende konstruktiv zu begegnen. „Wir brauchen Strategien und Visionen des Machbaren“, so Langs Appell.
Zudem betonte er, dass die Lehrgangsabsolventen eine sehr interessante Branche und einen spannenden und soliden Berufsweg gewählt hätten, der Ihnen langfristig eine anspruchsvolle Beschäftigung böte. „Sie haben sich für einen sicheren Arbeitsplatz in der Leitungsinfrastruktur entschieden – hier sind Sie sicher, da bin ich mir sehr sicher“, unterstrich Lang in Anspielung auf den Titel seines Vortrags.
Dass viele in der Branche tätige Facharbeiter dies auch so sehen, ist bereits jetzt an den Anmeldezahlen des Kölner Netzmeisterlehrgangs (Gas/Wasser) für das Jahr 2021/2022 abzulesen. „Der neue Lehrgang ist bereits zum jetzigen Zeitpunkt zu 80 Prozent ausgebucht“, berichtet Rhode nicht ohne Stolz auf das praxisrelevante Erfolgsformat. „Und wir alle hoffen, dass sich die Pandemie-Situation schnellst möglich wieder entspannen wird und wir die nächsten Lehrgänge wieder durch ruhigeres Fahrwasser bringen werden“, so Rhode weiter.
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