Netzwerke für eine nachhaltige Wasserwirtschaft: in Europa und weltweit

16.12.2011

Wie deutsche Unternehmen vor dem Hintergrund der globalen Herausforderungen im Wassersektor im internationalen Projektgeschäft erfolgreich sein können, war Thema der gemeinsamen GWP-WILO-Fachtagung im November 2011 in Berlin. Unter dem Motto „Den Wandel im Netzwerk gestalten – aktiv, vorausschauend, nachhaltig“ trafen sich mehr als 100 international tätige Mitgliedsunternehmen und Vertreter/-innen aus Politik und Verbänden zum Erfahrungsaustausch.

Eine der zentralen Botschaften war, dass die Wettbewerbsposition der deutschen Wasserwirtschaft auf den weltweiten Zukunftsmärkten durch Kooperationen und die Bündelung von Know-how weiter gestärkt werden muss. Am Vorabend der Veranstaltung unterzeichneten German Water Partnership (GWP) und European Water Partnership (EWP) ein Memorandum of Understanding zur Intensivierung der Zusammenarbeit.
 
Memorandum of Understanding: GWP und EWP gemeinsam zum Ziel
 
Im Rahmen des Get together der Fachtagung signierten GWP und EWP das Memorandum of Understanding. Tom Vereijken, Vorsitzender von EWP, sprach der rasanten Entwicklung und den internationalen Erfolgen und Ansehen von GWP seine Anerkennung aus. Michael Beckereit, Vorstandsvorsitzender von GWP, unterstrich in seinen Worten besonders das Engagement und die Erfolge von EWP auf der politischen Ebene.
 
Gemeinsames Ziel von GWP und EWP ist es, das Thema Wasser wirksamer auf der politischen Agenda zu verankern und die Dringlichkeit der Herausforderungen im Bereich Wasser stärker in den Fokus von politischen Entscheidungsträgern, Unternehmen und Verbänden der Wasserwirtschaft zu rücken. Darüber hinaus soll die Partizipation deutscher Unternehmen an europäischen Programmen gefördert werden. Bestreben ist es, die Kompetenzen zielführend zusammenzubringen und so eine praxisorientierte Begleitung des Dialogs zwischen Politik, Wasserwirtschaft und –forschung in Deutschland und Europa zu entwickeln.
 
German Water Partnership bündelt als Gemeinschaftsinitiative von derzeit 332 Mitgliedern die Kompetenzen der deutschen Wasserwirtschaft und -forschung, und ist für ausländische Partner damit zentraler Ansprechpartner für alle Belange des Wassersektors. Ziel des Netzwerkes ist es, die Positionierung der deutschen Wasserwirtschaft in internationalen Märkten zu stärken und bei wasserwirtschaftlichen Problemen integrierte und nachhaltige Lösungsansätze anzubieten. Dabei unterstützt GWP ausdrücklich die Erreichung der Millenniumsziele. Bei den Projekt- und Kooperationsaktivitäten verfolgt GWP den Ansatz einer interdisziplinären Zusammenarbeit aller Beteiligten. EWP fördert die Entwicklung von Innovationen im Management- und Technologiebereich sowie die Entwicklung von Modellprojekten zu Demonstration dieser Technologien und Lösungen. Anliegen von EWP sind die Unterstützung der Millennium Development Goals in einem erweiterten Europa und die aktive Begleitung von Maßnahmen und Projekten zur Erreichung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie in Europa. Im Fokus der zukünftigen Aktivitäten liegt zunehmend die Implementierung und Etablierung von Technologien und Konzepten auf dem internationalen Markt unter Einbeziehung der jeweiligen Stakeholder.
 
Der globalen Herausforderung, im Hinblick auf die weltweiten demographischen Entwicklungen und die Auswirkungen des Klimawandels angepasste und umweltgerechte Lösungen für ein nachhaltiges Management der kostbaren Ressource Wasser zu entwickeln, werden sich in Zukunft GWP und EWP verstärkt gemeinsam stellen.
 
Qualität und Nachhaltigkeit der deutschen Firmen als Türöffner im internationalen Wassersektor
 
Auf der Fachtagung wurden die verschieden Aspekte, Entwicklungen und Anforderungen hinsichtlich eines weltweit nachhaltigen Wasserressourcenmanagements diskutiert. Die unterschiedlichen demographischen und wirtschaftlichen Entwicklungen sowie die Auswirkungen des Klimawandels erfordern internationale Kooperationen auf allen Ebenen zur Entwicklung und Umsetzung angepasster Lösungen.
 
So bewertete beispielsweise Dr. Helge Wendenburg vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) vor diesem Hintergrund die Aussichten der deutschen Wasserwirtschaft auf dem wachsenden Weltmarkt. Mit einem Volumen von rund 800 Mrd. Euro wird er im Jahr 2020 mehr als doppelt so groß sein wie 2007. Er betonte, dass die Erreichung der Entwicklungsziele in den Bereichen Energieversorgung, Ernährungssicherheit und Wasserbewirtschaftung wesentlich davon abhängen, ob Wasser in ausreichender Quantität und Qualität verfügbar ist. Hier kann GWP entscheidend zur Lösung wasserwirtschaftlicher Probleme beitragen. Die Integration verschiedener Politikfelder mit Querbezügen zu Wasser muss national und international unbedingt weiter vorangetrieben werden.
 
Cornelia Richter, Leiterin des Fach- und Methodenbereichs in der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Referentin an diesem Tag, stellte die positiven Kooperationserfahrungen zwischen German Water Partnership und deutscher Entwicklungszusammenarbeit heraus. Sie unterstrich die Notwendigkeit, die Hochwertigkeit der Produkte und Technologien der deutschen Wirtschaft weiter bekannt zu machen, damit sich deutsche Firmen in der Entwicklungszusammenarbeit im internationalen Markt stärker etablieren können. Lokalkenntnisse und Zugang der GIZ zu Entscheidungsträgern sind entscheidende Vorteile, die genutzt werden können, um gemeinsam die wasserwirtschaftlichen Herausforderungen anzugehen.

Kontakt

German Water Partnership e.V.

Anke Ortmann

Reinhardtstraße 32

10117 Berlin

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