Neues Stahlbeton-Druckrohr von BERDING BETON: Vorstoß in eine neue Dimension
07.05.2007
Mit der Entwicklung und dem Bau von schlaff-bewehrten Stahlbeton-Druckrohren in einer neuen Dimension hat die BERDING BETON GmbH, ein Mitgliedsunternehmen der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V., (FBS), produktionstechnisches Neuland betreten: Die Rohre wurden für den Bau einer Hauptkühlwasserleitung im Braunkohlekraftwerk Grevenbroich-Neurath eingesetzt.
Der Bau des Braunkohlekraftwerks mit optimaler Anlagentechnik (BoA) im Grevenbroicher Stadtteil Neurath ist Europas größte Kraftwerksbaustelle und stellt die Zukunft der modernen Kraftwerkstechnik dar. Mehr als ein Drittel weniger CO2 wird bei diesem Anlagentyp gegenüber der derzeit verwendeten Anlagentechnik ausgestoßen. Ein wesentlicher Bestandteil der beiden Kraftwerksblöcke ist die Hauptkühlwasserleitung. Sie bildet die Ader zwischen den Kraftwerksblöcken und den Kühltürmen. Diese Wasserleitung besteht aus Vor- und Rücklauf mit den entsprechenden Anbindungen zu den Bauwerken. Technologisch bedingt muss sie immer am Anfang der Bautätigkeiten verlegt werden, um einen reibungslosen Transport und die Montage der schweren Maschinenteile durch Spezialkräne zu ermöglichen.
Bevor mit den ersten Arbeiten begonnen werden konnte, stand das Rohrmaterial für die Niederdruckleitung auf dem Prüfstand. „Neben den Werkstoffen Stahl, Spannbeton und GFK stand erstmalig Stahlbeton zur Auswahl", erklärt Dipl.-Ing. Klaus-Peter Suckau, BERDING BETON GmbH, Werk Badeborn. In enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Ingenieurbüro wurde zum ersten Mal in dieser Dimension ein schlaff-bewehrtes Stahlbeton-Druckrohr entworfen, das alle geforderten Kriterien erfüllt. „Diese Stahlbetonrohre können hohe dynamische und statische Lasten aufnehmen", so Suckau. „Die max. Baulänge von 5 m konnte durch die Produktionsanlage der Firma Betodan in Verbindung mit der Fertigungsgrube erreicht werden."
Alle Kriterien erfüllt
Insgesamt musste eine 720 m lange Rohrleitung verlegt werden. Um Bauzeit und Kosten zu sparen, wurde in der Angebotsphase eine Variante entwickelt, wie es sie bisher noch nicht gegeben hat. Vom Stahlbeton-Balken-Auflager mit Stahlbeton-Keilen bis zur Verlegetechnologie wurde alles komplett durchgeplant. Um sicherzustellen, dass diese Lösung den hohen Anforderungen auch gewachsen ist, wurde ein Prüfstand geplant, konstruiert und gebaut. Das Ergebnis hat alle Beteiligten überzeugt: Das neue Rohr hat alle Prüfkriterien erfüllt. Durch Simulation wurde bewiesen, dass die Glockenmuffenverbindungen und das Gesamtsystem auch bei starker Beanspruchung einem Betriebsdruck von 4 bar standhalten kann. Jedes der Rohre wiegt 53 t, hat eine Baulänge von 5 m und einen max. Muffendurchmesser von 4,10 m. Die Verlegetiefe beträgt bis zu 9 m. Schon die Anlieferung ist ein Kraftakt: Um einen reibungslosen Bauablauf zu gewährleisten, müssen die Rohre einzeln angeliefert werden - nachts im Schwertransportverband mit Polizeibegleitung.
Kontakt:
Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. (FBS)
Schlossallee 10
53179 Bonn
Tel.: +49 (0) 228-9 54 56-54
Fax: +49 (0) 228-9 54 56-43
eMail: info@fbsrohre.de
Web: http://www.fbsrohre.de
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