Neumarkt: Stauraumkanal in FBS-Qualität

17.09.2018

Das neue Drachenprofilgerinne bietet optimalen Reinigungseffekt.

Die Stadt Neumarkt in der Oberpfalz verfügt über ein Kanalnetz von etwa 274 Kilometern Länge. Von hier aus fließt das Schmutz- und Regenwasser in geregelten Bahnen über das Klärwerk Schönmühle in die Schwarzach. Um auch für die Zukunft die Voraussetzungen für ein funktionsfähiges Kanalnetz zu schaffen, welches in der Lage ist sämtliche anfallende Niederschläge aufnehmen und ableiten zu können, saniert die Große Kreisstadt seit Jahren ihr Kanalnetz.

Seit Beginn dieses Jahres bauen die Verantwortlichen einen besonders großen Stauraumkanal bei dem neben 140 Meter FBS-Stahlbetonrohren mit Drachenprofil auch sechs FBS-Sonderbauwerke zum Einsatz kamen.

Seit Jahren arbeitet das Tiefbauamt der knapp 40.000 Einwohner zählenden Stadt in der westlichen Oberpfalz daran, die hydrotechnischen Verhältnisse in verschiedenen Bereichen des Stadtgebietes zu verbessern. Schritt für Schritt wurden bisher die bei Starkregen immer wieder auftretenden Rück- und Einstauprobleme im Mischwassernetz durch Profilvergrößerungen einzelner Kanalstrecken saniert. Grundlage der einzelnen Objektplanungen liefert ein Generalentwässerungsplan aus dem Jahre 2009.

Profilvergrößerungen von ehemals DN 300 auf DN 800 bzw. DN 1400

Bis Ende Juli arbeitete die Stadt nun an der Sanierung eines Teilabschnittes des Kanalnetzes in der Altdorfer Straße. Hier führten bisher Kanalrohre mit Kreisprofil DN 300 die anfallenden Schmutz- und Niederschlagswässer ab.

Kanalamtsleiter Dipl.-Ing. Ernst Schmidt aus Neumarkt erläutert die Maß-nahme: „Die aktuellen Gegebenheiten dieser Kanalstrecke waren für die derzeit immer häufiger auftretenden Niederschlagsereignisse absolut nicht ausreichend. Der Generalentwässerungsplan errechnet daher für diesen Teilabschnitt deutliche Profilvergrößerungen von ehemals DN 300 auf DN 800 bzw. DN 1400 nach der Sanierungsmaßnahme.

In Absprache mit dem Tiefbauamt sollen zur maximalen Ausnutzung des Einstauvolumens statt der bisherigen Kreisprofile sogar größtmögliche Drachenprofile zum Einsatz kommen.

Mit einem Trockenwettergerinne von r = 125 – 140 mm und 1:1 geneigten Schrägen bis Kämpferhöhe sowie mit Falz- bzw. Glockenmuffenrohrverbindungen und einem Sohlgefälle von durchgehend 5 ‰ sorgen diese dafür, dass der Trockenwetterbetrieb weitgehend selbstreinigend erfolgen kann. Ablagerungen bei Niedrigwasser sollen damit so gut wie vermieden werden. Hiermit sind gute Voraussetzungen geschaffen, den Reinigungsaufwand für den Kanal in Grenzen zu halten“, so Schmidt.

Fertigteilbauweise bringt zeitlichen Vorteil

Auf einer Länge von rund 140 Metern wurde der neue Stauraumkanal daher aus Stahlbetonrohren DN 800 und DN 1400 mit einem Drachenprofil realisiert. Ausgehend von diesen Rohrquerschnitten und dem sich ergebenden Stauraumvolumen von 70 m³ wurde damit eine deutliche Erhöhung der Rückhaltevolumina erreicht.

Neben den Stahlbetonrohren setzt sich der Stauraumkanal aber noch aus weiteren Bauteilen zusammen, denn die Rohrdimensionen des Stauraumkanals erforderten Kurven und Verbin-dungsbauwerke. Bereits im Zuge der Ausführungsplanung haben sich die Planer von der Stadt gemeinsam mit dem verantwortlichen Ingenieurbüro Dotzer aus Neumarkt aufgrund des engen Zeitplans für FBS-Schachtbauwerke in Kompaktbauweise entschieden. Hierzu Ernst Schmidt: „Der Einbau der sechs Stahlbetonfertigteile erfolgte deutlich schneller als die Herstellung in Ortbetonbauweise, dies bringt uns einen wichtigen Zeitvorteil.“

FBS-Qualität

Die Stahlbetonrohre mit Drachenquerschnitt DN 800 und DN 1400 wurden nach der FBS-Qualitätsrichtlinie 1-3 „Sonderquerschnitte und Sonderausfüh-rungen von Betonrohren und Stahlbetonrohren in FBS-Qualität“ mit werksei-tig fest in der Muffe verankerten Dichtungen und die Schachtbauwerke nach der FBS-Qualitätsrichtlinie 2-2 „Schachtbauwerke der Kanalisation in Kompaktbauweise“ von der Josef Schnurrer GmbH & Co. KG aus Weiden, hergestellt. Die Firma SCHNURRER ist ein langjähriges Mitgliedsunternehmen der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. (FBS). Nur Produkte mit dem FBS-Qualitätszeichen erfüllen den hohen Qualitätsanspruch der FBS.

Dieser sieht eine umfassende werkseigene Produktionskontrolle vor. Hiermit ist eine lückenlose Qualitätsüberwachung von den Ausgangs-stoffen über die Herstellung bis zu den Endprodukten sichergestellt. Darüber hinaus sorgt eine halbjährliche Qualitätsüberwachung durch bauaufsichtlich anerkannte Güteschutzgemeinschaften und Prüfinstitute für die Einhaltung der hohen Standards. Ernst Schmidt: „In der Regel schreiben wir bei derar-tigen Projekten immer FBS-Qualität aus.

Dies gibt uns die Sicherheit, dass wir hier eine geprüfte Qualität einbauen. Von Bedeutung sind für uns vor allem die guten Eigenschaften der Stahlbetonrohre in FBS-Qualität in Punkto Dauerhaftigkeit, Dichtheit, Tragfähigkeit, und der Hydraulik.“

Bis zum Ende des Sommers 2018 sollen die Erd- und Rohrleitungsbauarbeiten dieser Maßnahme abgeschlossen sein. Ernst Schmidt ist sich sicher: „Mit der Sanierung dieses Teilabschnitts der Altdorfer Straße sind auftretende Rück- und Einstauprobleme beim nächsten Starkregenereignis kein Thema mehr.“

Kontakt

Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V.

Schloßallee 10

53179 Bonn

Deutschland

Telefon:

+49 228-95 45 6-54

Fax:

+49 228-95 45 6-43

E-Mail:

info@fbsrohre.de

Internet:

Zur Webseite