Rückblick: 21. Lindauer JT-Seminar 2008

25.03.2008

420 Teilnehmer, 37 Aussteller und 22 interessante Vorträge - nicht nur die Gäste waren mit dem 21. Lindauer Seminar "Praktische Kanalisationstechnik - Instandhaltung von Kanalisationen" zufrieden, das am 6 und 7. März 2008 bei sonnigem Winterwetter in der Lindauer Inselhalle stattfand, sondern auch Gastgeber und Seminarveranstalter Dipl.-Ing. Uli Jöckel, Geschäftsführer der JT-elektronik GmbH. Sein "Muss-Event" und Veranstaltungs-Dauerbrenner am Bodensee zeigt keine thematischen Ermüdungserscheinungen.

Auch 2008 war die Programmgestaltung wieder voll auf der Höhe der Zeit - oder besser: der Praxis-Probleme. Wo diese jetzt und in den nächsten Jahren liegen, skizzierte neben Veranstaltungsleiter Univ.-Prof. Dr.-Ing. Max Dohmann, Aachen, auch Prof. Dr.-Ing. Albert Göttle, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, letzterer speziell aus bayerischer Perspektive. Dies sind im Übrigen die gleichen wie im bundesweiten Rahmen: Kanalsanierung, Regenwasser-Behandlung, Klärschlamm und last, but not least, der Umgang mit der Grundstücksentwässerung.

Grundlage der Problemlösungen in all diesen Bereichen und Schlüsselfunktion der Stadtentwässerung an sich ist die Erhebung, Verwaltung und Verarbeitung von Planungsdaten. Eine zeitgemäße Datenbasis beruht heute unausweichlich auf dem Einsatz von geografischen Informationssystemen (GIS). Wie ein solches Informationssystem für die Stadtentwässerung aufgebaut ist, wie es arbeitet und mit welchem Input es gefüttert werden kann und muss, war Gegenstand des ersten Seminartages durch den Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reinhardt von Universität der Bundeswehr München führte.

Vom Datenmanagement war es dann nur ein kurzer Weg zum zweiten Kernthema der Veranstaltung mit seiner seit Jahren ungebrochenen Aktualität: Die Erhebung und Verwertung von Daten zu Grundstücksentwässerung wurde anhand praktischer Projekte, z.B. aus Kassel, Frankfurt, Lünen oder bayerischer Bundesliegenschaften thematisiert. Deutlich wird, dass die Phase des Theoretisierens und der rein konzeptionellen Überlegungen zunehmend in die Praxis übergeht. Maßgeblich mit beteiligt an diesen Erfolgen sind moderne Inspektionstechnologien wie die Lindauer Schere, deren Weiterentwicklung in Lindau vorgestellt wurde.

Der erste Tag ging erstmals mit einer vehement geführten Publikumsdiskussion unter dem bayrischen Motto "Jetzt red´ I" zu Ende: So standen u.a. die Ansprüche an den Zustand von Kanälen im Zentrum der Auseinandersetzung. Absolute Dichtheit auch der Grundstücksentwässerung wurde von der einen Seite eingefordert, von anderer Seite jedoch als unwirtschaftlich, unzumutbar und unverhältnismäßig zurück gewiesen. Der Tenor der Debatte war, dass die Berücksichtigung der örtlichen Situation und die Erfassung des Gesamtnetzes vor einer pauschal durchgeführten Dichtheitsprüfung stehen müssen. Die Untersuchung von Anschlussleitungen nur bis zu Hauswand wurde von etlichen Experten als unzureichend empfunden. In Hessen, wo eine neue EKVO seit fast zwei Jahren auf sich warten lässt, gehen nun immerhin große Kommunen wie Kassel und Frankfurt das Thema systematisch auf der Basis von § 43 Abs. 2 HWG in Verbindung mit ihren Abwassersatzungen an.

Der zweite, von Co-Moderator Univ.-Prof. Dr.-Ing. F.W. Günthert von der Universität der Bundeswehr München geleitete Seminartag stand wie immer im Zeichen der Kanalsanierung und der Ingenieurleistungen, die mit der Instandhaltung von Abwasserkanälen verbunden sind. Das Fazit, von Dipl.-Ing. Markus Vogel, Ing.-Büro Kappelrodeck gezogen und mit gewichtigen Argumenten überzeugend untermauert: Wer als Auftraggeber an der Planung spart, wirft Geld zum Fenster hinaus! Eine Aussage, welche im Übrigen auch für die Beschaffung bzw. Erfassung von Inspektionsdaten - als Grundlage der Planung - gilt.

Reger Erfahrungsaustausch fand nicht nur im Saale statt, sondern auch im Foyer, wo fast 40 Aussteller Ihre Leistungen und Produkte anboten. Ulrich Jöckel blickt zufrieden auf die diesjährige Veranstaltung zurück und äußerte sich hoffnungsvoll, dass nun die Technik für zukünftige Anforderungen und Aufgaben zur Verfügung steht und nur noch abgerufen werden muss. Das 22. Lindauer Seminar findet am 05. und 06. März 2009 statt - ein Termin den man sich schon heute vormerken sollte.

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