Rückgang der Bevölkerung erfordert neue Lösungen. Kranz: "Rohrleitungssysteme müssen funktionsfähig und bezahlbar sein"

22.12.2006

Der Rückgang der Bevölkerung in Ostdeutschland wirft nach Ansicht des Bundestagsabgeordneten Kranz große Probleme für das Trink- und Abwassersystem auf. Kranz bezeichnete die langfristige Sicherung der technischen Infrastruktur in Gebieten mit starkem Bevölkerungsrückgang als eine der wesentlichen Herausforderungen in Ostdeutschland. "Ziel ist es, die Rohrleitungssysteme funktionsfähig und gleichzeitig bezahlbar zu halten", so Kranz. Auf dem Rohrbau-Kongress in Weimar, der am Donnerstag zu Ende ging, sagte Kranz, dass aufgrund des demografischen Wandels insbesondere im ländlichen Raum komplett neue Lösungen notwendig seien. Durch den Rückbau von Leitungen müsse dafür gesorgt werden, dass Leitungen nicht brach liegen. Nur gering genutzte Trinkwasserleitungen beispielsweise können verschmutzen und so zu einer Gefahr für die Versorgung werden.

Eine negative Bilanz bei der Erneuerung des Rohrleitungssystems in Deutschland insgesamt zog der Präsident der Rohrleitungsbauverbands (rbv) Klaus Küsel. Lebenserhaltende Maßnahmen wie Wartung, Leckortung und Reparatur verbesserten die Netzsituation zwar, sie ersetzten jedoch keinesfalls die notwendige Gesamterneuerung der Rohrleitungssysteme. "Wir brauchen für alle Bereiche der Ver- und Entsorgung eine Instandhaltungsstrategie", verlangte Küsel. Er forderte allgemein anerkannte Standards für die Bemessung der Lebensdauer von Leitungen. An die Versorger appellierte er: "Übergeben Sie die Netze so, wie Sie sie vorzufinden hoffen. Wir alle haben die gesellschaftliche Aufgabe, die Infrastruktur im Zeitraum unserer Verantwortung intakt zu halten." Dies gelte auch für die unterirdischen Netze.

Beim anschließenden Podiumsgespräch diskutierten Vertreter von Versorgern und Leitungsbauern über mögliche Strategien für eine Instandhaltung und Pflege der Netze. Die Vertreter der ARGE Deutscher Leitungsbau forderten mehr Investitions- und Planungssicherheit für ihre Branche. Erich Böhm, Mitglied des Vorstands der E.ON Thüringer Energie, betonte die Bedeutung einer engen und langfristigen Partnerschaft zwischen Versorgern und Leitungsbauunternehmen für mehr Effizienz in der Ver- und Entsorgung.

Die Veranstaltung der ARGE Deutscher Leitungsbau fand im Rahmen des zweitägigen wissenschaftlich-technischen Kongresses Rohrbau 2006 in Weimar statt.

Die ARGE Deutscher Leitungsbau ist ein Zusammenschluss von Verbänden und Güteorganisationen aus den Bereichen Leitungsbau und -sanierung.

Mitglieder sind:
  • Verband Güteschutz Horizontalbohrungen e.V. (DCA) 
  • Gütegemeinschaft Leitungstiefbau e.V. 
  • Güteschutz Kanalbau e.V. 
  • Rohrleitungssanierungsverband e.V. 
  • Rohrleitungsbauverband e.V.
  • Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes GmbH 
  • BFA Leitungsbau im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie.

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Referent Dieter Hesselmann
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