Sauberes Wasser in Vietnam mit Wittener Konzepten

18.01.2010

Forschungsministerium fördert das Institut für Umwelttechnik und Management an der Universität Witten/Herdecke bei Klärwerken für Asien

Das Bundesforschungsministerium (BMBF) hat ein 9,1 Mio. € schweres Verbundprojekt genehmigt, das die Entwicklung von Abwasserkonzepten für Industriezonen in tropischen Schwellenländern vorantreiben soll. Das Institut für Umwelttechnik und Management an der Universität Witten/Herdecke wird in Kooperation mit namhaften Industrie- und Universitätspartnern (IEEM) Pilotanlagen in einer Industriezone im Mekong-Delta aufstellen und testen. Damit läßt sich Energie aus Abwasser gewinnen, Wertstoffe lassen sich rückgewinnen und Giftstoffe können schon an der Wasserquelle vermieden und entfernt werden. Erstmalig soll es bei diesem Vorhaben auch zu einer durchgängigen Kooperation zwischen Forschung und Entwicklungshilfe kommen. Die KfW Entwicklungsbank wird am gleichen Standort ein Industrieklärwerk mit voraussichtlich 12 Mio. € finanzieren.

In Ländern wie Vietnam gibt es bereits heute sehr viele und große Industriegebiete, aus denen gefährliche Stoffe und Abwässer in die Umwelt gelangen. Die in Deutschland entwickelten und bewährten Technologien müssen für die Arbeitsbedingungen in tropischen Schwellenländern aber noch angepasst werden. In Kombination mit örtlichen Bauweisen können dann konkurrenzfähige Lösungen entstehen, auf die Deutschland als exportorientiertes Land mit Schwerpunkt Umweltsektor angewiesen ist.

"Natürlich sind wir froh und stolz, dass es uns gelungen ist, ein so großes Projekt von Witten aus zu entwickeln und nach Witten zu holen", so Prof. Dr. Karl-Ulrich Rudolph, der Leiter des Wittener Institutes für Umwelttechnik. Maßgebend für den Erfolg sei der fachübergreifende Ansatz in Zusammenarbeit von Technik und Ökonomie gewesen, den das Wittener Institut seit seiner Gründung besonders pflegt.

"Wir arbeiten aber auch mit Experten vor Ort zusammen, um unser Wissen weiter zu geben", betont Rudolph. So werden die deutschen Fördergelder ergänzt durch Investitionen vietnamesischer Industriefirmen sowie Aktivitäten, die vom Wissenschaftsministerium in Hanoi gefördert werden. Beteiligt sind auch international anerkannte Universitäten in Vietnam, wie die Hanoi University of Science und die Hanoi University of Civil Engineering sowie die Can Tho University.

Besonderen Wert legt Rudolph aber auch auf die Einbindung der nationalen ökonomischen Universität in Hanoi, an der er selbst eine Gastprofessur inne hat. "Wenn man alles zusammenrechnet, kann man dem Vorhaben Investitionen von fast 25 Mio. € zuordnen", rechnet Rudolph vor, "und es gibt in Vietnam allein über 200 Industriezonen, die noch über keine geordnete Abwasserentsorgung verfügen. Ganz abgesehen von anderen Schwellenländern in tropischen Regionen Fernost, Lateinamerika und in weiterer Zukunft vielleicht auch einmal Afrika." Dies zeige, wie wichtig derartige Vorhaben nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die deutsche Industrie und den deutschen Arbeitsmarkt seien.


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