Staukanal und Pumpwerk aus GFK für den „Medienring“ in Frankfurt/Oder

02.09.2011

Bauteile und Werkstoffe » Rohre » GFK

Staukanäle und groß dimensionierte Sonderbauwerke aus GFK-Wickelrohr haben sich in den letzten Jahren zu einem Aushängeschild in der Produktpalette des GFK-Rohrherstellers Amitech Germany, Mochau, entwickelt. Bei der Modernisierung des Abwasser-Pumpwerks Lehmweg in Frankfurt/Oder kam beides zusammen: Die Rohrleitungs- und Anlagenbau Königs Wusterhausen GmbH & Co KG verlegte im Juni 2011 im Auftrage der Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft (FWA) nicht nur einen gewaltigen Staukanal DN 2400 mit 180 Kubikmeter Fassungsvermögen, sondern auch einen konstruktiv hoch komplexen Pumpenschacht DN 3000.

Der "Medienring" in Frankfurt/Oder ist keineswegs eine Vereinigung brandenburgischer Zeitungsverleger, wie der Begriff intuitiv vermuten lässt, sondern die Hauptschlagader der Frankfurter Abwasserentsorgung. Dieser rund 13 Kilometer langen Druckleitung wird über 15 Pumpwerke das Schmutzwasser der einzelnen Ortsteile und Gewerbegebiete zugeführt. Über den Medienring gelangt das Abwasser schließlich in die am Oderufer gelegene Kläranlage.
 
Ein sensibler Punkt bei der Bemessung dieser auf einer zentralen Druckleitung beruhenden Abwasserentsorgung sind naturgemäß die vorgeschalteten Pumpwerke und ihre Kapazität. Diese muss mit den hydraulischen Anforderungen auch bei Starkregen-Ereignissen so korrespondieren, dass es nicht zum Überstau in den vorgelagerten Freigefällenetzen kommen kann. Da weder die Stadtentwicklung noch das Abwasseraufkommen eine statische Größe ist, sind hydraulische Berechnungen für diese Knotenpunkte nicht für die Ewigkeit gemacht und müssen bauliche Gegebenheiten notfalls angepasst werden.
 
Ein idealtypisches Beispiel dafür war zuletzt das Pumpwerk Lehmweg im Ortsteil Markendorf -Siedlung, das nicht nur den Ortsteil mit über 400 Einwohnern entsorgt, sondern auch das Gewerbegebiet "Markendorf II". Hier fand 2010 eine für Frankfurt höchst erfreuliche Industrieansiedlung statt: Der Solartechnikkonzern First Solar eröffnete hier sein zweites Werk vor Ort. Mehr Solarmodule - das bedeutet aber nicht nur mehr Arbeitsplätze und mehr Gewerbesteuer, sondern für die FWA vor allem: mehr Schmutzwasseraufkommen. Und das muss letztlich ebenfalls via Medienring in die Zentralkläranlage. Dazwischen lag aber das mit 70 Kubikmetern/Stunde Pumpleitung bemessene Pumpweg Lehmweg - zu schwach für die nun zu erwartenden Schmutzwasser-Spitzenlasten, vor allem, wenn bei Starkregen noch Oberflächenwasser in die Netze eindringt.
 
Die Lösung fand die FWA in Abstimmung mit dem Fürstenwalder Ingenieurbüro drus + wolff: Die von zwei Seiten ins bisherige Pumpwerk einmündenden, klein dimensionierten Abwasserkanäle wurden aufgenommen und auf rund 50 Meter Länge durch mächtige Staukanal-Röhren DN 2400 ersetzt. Diese können insgesamt 180 Kubikmeter Schmutzwasser speichern und dienen als Vorlage für eine neue, 115 Kubikmeter stündlich fördernde und zentral im Staukanal positionierte Pumpenanlage.
 
Sowohl der Staukanal als auch der zentrale Pumpenschacht von 3 Metern Durchmesser und knapp 5 Metern Tiefe wurden im GFK-Wickelrohrsystem FLOWTITE der Amitech Germany GmbH (Mochau) gefertigt. Bemerkenswert ist dabei nicht nur die bloße Dimension der Bauelemente, sondern auch die konstruktive Komplexität des Schachtbauwerks. Diese ist ein geradezu typisches Merkmal des FLOWTITE-Systems, mit dem sich Sonderbauteile und hoch komplexe "Spools" wie der Pumpenschacht für den Lehmweg exakt nach den Anforderungen der Ingenieure fertigen lassen.
 
Beim Bau von Staukanal und Pumpenschacht spielte der Werkstoff GFK gewissermaßen noch ein weiteres "As" aus: ein sehr geringes spezifisches Gewicht, das es mit sich bringt, dass auch die größten Rohre und Schächte noch mit konventionellen Baugeräten bewegt und verlegt werden können. Das beschleunigt die Bauvorgänge enorm. Die Verlegung von Staukanälen und Pumpenschacht am Pumpwerk Lehmweg durch die Rohrleitungs- und Anlagenbau Königs Wusterhausen GmbH & Co KG dauerte jedenfalls noch nicht einmal zwei Arbeitswochen, sodass das Schmutzwasser von Markendorf bereits seit Juli 2011 über die neue Pumpanlage in den Medienring gefördert wird.
 

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