Trotz des Konjunkturpakets II hat sich Auftragslage am Bau nicht verbessert

02.09.2009

Umfrage der Fachgemeinschaft Bau: Mittel fließen zu langsam - Die Situation der mittelständischen Bauwirtschaft in Berlin und Brandenburg hat sich trotz des Konjunkturpakets II nicht verbessert. Das geht aus einer heute veröffentlichten Mitgliederbefragung der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. hervor. Demnach gaben 56 Prozent der rund 900 Baubetriebe an, dass sich die Auftragslage trotz des Konjunkturprogramms nicht verbessert hat und es bis jetzt noch nicht zu zusätzlichen Projekten aus dem staatlichen Fördertopf gekommen ist. Elf Prozent der Betriebe finden gar, dass sich die Auftragslage verschlechtert hat. Nur 13 Prozent der Bauunternehmer erwarten mittelfristig ein Auftragsplus aufgrund der staatlichen Konjunkturmaßnahmen. Hinzu kommen verschärfte Bedingungen bei der Kreditvergabe der Banken: Dass diese mehr Sicherheiten benötigen als früher, bestätigte gut ein Drittel der Betriebe.

Insgesamt 57 Prozent der Befragten gaben an, bereits jetzt oder in naher Zukunft von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise betroffen zu sein. Entsprechend düster sind die Erwartungen der Unternehmen an die konjunkturelle Entwicklung bis Ende 2009: Rund 32 Prozent rechnet mit einem sinkenden Bauvolumen, 41 Prozent erwarten eine Stagnation. Trotzdem geben 69 Prozent der Betriebe an, vorerst keine Mitarbeiter entlassen zu wollen. Und auch beim Thema Ausbildung setzen die Betriebe auf eine baldige Besserung der Lage und wollen vorerst keine Auszubildenden-Stellen aufgrund der Wirtschaftskrise abbauen.

Fachgemeinschaft Bau fordert zügigere Umsetzung
Die Fachgemeinschaft Bau sieht sich durch die Umfrageergebnisse in ihrer Kritik an der zu langsamen Umsetzung des Konjunkturpakets bestätigt: "Was als kurzfristige Konjunkturbelebung gedacht war, wächst sich zu einer unendlichen Geschichte aus", kommentiert Wolf Burkhard Wenkel, Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau, die Ergebnisse. "Für die zögerliche Vergabe machen wir vor allem den seit Jahren anhaltenden Abbau qualifizierter Mitarbeiter in den Vergabestellen verantwortlich. Dass bis Jahresende 40 Prozent der Mittel aus dem Konjunkturpaket bereits marktwirksam geworden sind, halten wir für äußert unwahrscheinlich." Der Verband fordert einen zügigeren Mittelabfluss, um die Konjunktur im Baubereich möglichst noch in diesem Jahr anzukurbeln. Zudem regt er eine generelle Erhöhung der Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen an, um die regionale Wirtschaftskraft zu stärken.

Ergebnise für Berlin im Überblick
In Berlin geben 30,4% der Befragten an, dass sich die Lage trotz Konjunkturpa-kets nicht verbessert hat. Zu konkreten Projekten ist es nach Ansicht von 26,3% der Betriebe noch nicht gekommen. 15,8% der Betriebe stellen fest, dass wesentlich mehr Ausschreibungen laufen. Gleichwohl hat sich für 10,5% die Auftragslage verschlechtert, nur 6,4% spüren eine deutliche Verbesserung.

Dass die Krise bei ihnen angekommen ist, bestätigen 33,3 % der Berliner Bauunternehmer, weitere 23,9% rechnen damit, dass sie in den nächsten Monaten voll durchschlagen wird. Allerdings erwarten 18,8% der Betriebe ein Auftragsplus aufgrund der staatlichen Konjunkturmaßnahmen. 22,2% der Befragten gehen davon aus, dass die Krise nicht merklich zu spüren sein wird. Nur 13,9% der Be-fragten planen, aufgrund der Wirtschaftskrise Mitarbeiter zu entlassen, für die überwältigende Mehrheit von 74,3% kommt das vorerst nicht in Frage.

Ergebnisse für Brandenburg im Überblick
In Brandenburg hat sich nach Ansicht von 37,4% der befragten Betriebe die Auftragslage trotz Konjunkturpakets nicht verbessert. 17,6% bestätigen, dass es noch nicht zu konkreten Projekten gekommen ist, 11% fügen dem allerdings hinzu, dass wesentlich mehr Ausschreibungen laufen. 12,1% der Betriebe findet, dass sich die Auftragslage verschlechtert hat, während 11% das genaue Gegenteil feststellen. Ein Auftragsplus aufgrund der konjunkturellen Maßnahmen erwarten allerdings nur 6,5% der Brandenburger Bauunternehmer.

26,1% der Betriebe gaben an, in den nächsten Monaten mit den Konsequenzen der Krise zu rechnen, während bei 23,9% der Unternehmer die Krise schon zu spüren ist. Dass sich die Krise nicht merklich auswirken wird, erwarten 38%. Insgesamt 19,8% der Betriebe planen, Mitarbeiter zu entlassen; für 63,7% spielt das Thema Entlassungen keine Rolle.


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