Tunnelvortriebsmaschine für das Jahrhundertbauprojekt vorgestellt

24.03.2010

1.710 Tonnen schwere Maschine baut zweite Röhre des Kaiser-Wilhelm-Tunnels an der Moselstrecke bei Cochem. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 200 Millionen Euro.

Am 15. Mai 1874 begannen in Eller an der Mosel die Arbeiten für den zweigleisigen Kaiser-Wilhelm-Tunnel, der 111 Jahre lang der längste Tunnel Deutschland bleiben sollte. Im Mai wird mit dem Bau einer zweiten Tunnelröhre von der Deutschen Bahn erneut ein Jahrhundertbauprojekt an der Moselstrecke von Koblenz nach Trier begonnen. Die Röhre des 4,2 Kilometer langen Neuen Kaiser-Wilhelm-Tunnel wird in nur zwei Jahren Bauzeit mit einer Tunnelvortriebsmaschine errichtet, die heute bei der Herstellerfirma im badischen Schwanau vorgestellt wurde.

Die 90 Meter lange und 10 Meter breite Tunnelvortriebsmaschine wurde von der Firma Herrenknecht eigens für den Neuen Kaiser-Wilhelm-Tunnel gebaut. Die fertige Maschine mit einem Gesamtgewicht von 1.710 Tonnen wird in den kommenden Wochen in insgesamt 91 Transporten, davon 40 Sondertransporte, zu der über 350 Kilometer weit entfernten Baustelle an der Mosel gebracht und dort wieder zusammengesetzt. Zu den größten Einzeltransporten gehören der 125 Tonnen schwere Schneidradantrieb und die 19 Meter lange und 95 Tonnen schwere Förderschnecke. Bis April soll die Tunnelvortriebsmaschine in Ediger-Eller wieder zusammen gebaut worden sein, so dass bereits im Mai mit dem Vortrieb begonnen werden kann.

Die zweite, diesmal eingleisige Eisenbahntunnelröhre, 4.242 Meter lang, wird bis 2012 von Ediger-Eller aus durch den Berg nach Cochem gebaut. 900.000 Tonnen Gestein müssen ausgebrochen werden, die auf der Schiene abtransportiert und im Westerwald zur Renaturierung einer Tongrube eingesetzt werden. 77.000 Tonnen Beton werden für die Herstellung der Tunnelschale gebraucht. Nach der Fertigstellung der neuen Röhre kann dann der alte Kaiser-Wilhelm-Tunnel erneuert und auf eingleisigen Betrieb umgebaut werden. Ab 2016 wird der Zugverkehr an der Mosel wieder zweigleisig, jedoch in zwei getrennten Tunnelröhren laufen. Eine Erhöhung der Streckenkapazität wird durch den Neubau daher nicht erreicht, jedoch wird durch die zweite Tunnelröhre und die Erneuerung des bestehenden Tunnels sichergestellt, dass auch in Zukunft die Moselstrecke für den Zugverkehr befahrbar bleibt. Auch während der Bauzeit muss der Zugverkehr so nicht unterbrochen werden. Insgesamt werden 200 Millionen Euro investiert werden.


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