Vortrieb für Abwasserleitungen und -kanäle. DWA-A 125 "Rohrvortrieb" wird dem Stand der Technik angepasst.

26.03.2007

Am 7. März 2007 trafen sich zum 2. Nürnberger Informations- und Erfahrungsaustausch Mitarbeiter von Kommunalen Auftraggebern, Ingenieurbüros, Rohrvortriebsunternehmen und Herstellern von Rohren und Rohrvortriebsmaschinen sowie Geologen und Bodengutachter. Informiert und diskutiert wurde über den Bearbeitungsstand der Arbeitsblätter DWA-A 161 "Statische Berechnung von Vortriebsrohren" - der Gelbdruck erscheint voraussichtlich gegen Ende des Jahres - und DWA-A 125 "Rohrvortrieb". Der Gelbdruck dieses Arbeitsblattes liegt seit Februar 2007 vor. Die Einspruchsfrist endet am 15. Mai.

Gemeinsam eingeladen hatten "RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau", Bad Honnef, und "LGA Bautechnik GmbH", Nürnberg. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Vorträge mit Informationen zur Wirtschaftlichkeit von Rohrvortriebsmaßnahmen, zu neuen messtechnischen Verfahren, zur Planung und Ausführung sowie zu Qualifikationsanforderungen. Zahlreiche Praxisbeispiele erläuterten die Neuerungen.

Richtschnur für den Rohrvortrieb
"Sowohl Rohrhersteller als auch ausführende Unternehmen werden in die Pflicht genommen, qualitativ hochwertige Arbeit abzuliefern. Das zukünftige Arbeitsblatt A 161 soll hinsichtlich mehrerer statischer Aspekte überarbeitet werden und für eine höhere Planungssicherheit sorgen": Diese Aussicht gaben Dr.-Ing. Albert Hoch und Dipl.-Ing. Horst Dillinger, LGA Bautechnik GmbH, in ihren Referaten. Sie berichteten auch über wesentliche Fortschritte zur Entwicklung der Bauverfahrenstechnik zur grabenlosen Verlegung von Rohrleitungen. "Die dort definierten steuerbaren und nicht steuerbaren Vortriebsverfahren erfordern bei der statischen Berechnung von Rohren aus verschiedenen Werkstoffen eine differenzierte Betrachtungsweise, die auch bodenmechanische Fragen berührt", so Hoch. "Dem daraus entstandenen Regelungsbedarf wird durch die Herausgabe des zweiten Entwurfs des Arbeitsblattes A 161 entsprochen." Ähnlich bewertet Dipl.-Ing. Ulrich Sieler, ebenfalls LGA Bautechnik GmbH, den Entwurf DWA-A 125, "der in hervorragender Weise den Stand der Technik wiedergibt und nach seiner Verabschiedung sowohl Richtschnur für ein fachgerechtes Arbeiten als auch Leitlinie für die Suche nach den Verantwortlichen in einem möglichen Schadenfall sein könne."

Gütesicherung im Regelwerk verankert

Anforderungen an Planung und Ausführung werden jetzt im DWA-A 125 ausführlich behandelt - unter anderem wird empfohlen, einen fachkundigen Gutachter für die Auswahl des Vortriebsverfahrens hinzuzuziehen (7.1.1) - ebenso Anforderungen an Fachfirmen. Verankert wurden dort die Anforderungen "Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961". Im DWA-A 125 heißt es unter Punkt 7.1.15 "Ausschreibung und Auftragsvergabe": Mit der Durchführung des Rohrvortriebes dürfen nur qualifizierte Unternehmen betraut werden, welche die erforderliche Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit besitzen und über ausreichende technische und wirtschaftliche Mittel verfügen. Der Nachweis der Fachkunde für die Ausführung von steuerbaren Verfahren und Berstverfahren im Kanalbau gilt als erbracht, wenn das Untenehmen ein Zertifikat der entsprechenden Gruppe gemäß Gütesicherung RAL-GZ 961 der Gütegemeinschaft "Herstellung und Instandhaltung von Abwasserleitungen und -kanälen e.V. oder einen entsprechenden Qualifikationsnachweis gemäß "Güte- und Prüfbestimmungen" und einen Fremdüberwachungsvertrag für die Maßnahme vorlegt.

Auftraggeber fordern Erfahrung und Fachkunde
Gute Planung und qualifizierte Bauunternehmen sind wichtige Bausteine zur erfolgreichen Durchführung einer Vortriebsmaßnahme. Dies bewies Dipl.-Ing. Tanja Stöhr, Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg, in ihrem lebendigen Vortrag. Seitens der Nürnberger Stadtentwässerung werden alle Bieter aufgefordert, den Nachweis zu erbringen, dass sie die Anforderungen gemäß RAL-GZ 961 erfüllen. Tanja Stöhr erläuterte den Service der vom Güteausschuss beauftragten Prüfingenieure und wie die Qualifikation von Bietern unter www.kanalbau.com abgerufen werden kann. "Die Herstellung dauerhaft dichter, standsicherer, funktions- und betriebssicherer Entwässerungsanlagen kann nur gelingen, wenn hochwertige Baumaterialien mit leistungsfähigen Vortriebseinrichtungen und zuverlässiger Mess- und Steuertechnik von erfahrenem und fachkundigem Personal eingebaut werden", so Stöhr.

Eine Meinung, welche die Teilnehmer des Informations- und Erfahrungsaustausches teilten. Die Überarbeitungen der Arbeitsblätter DWA-A 161 und DWA-A 125 helfen, die Nutzungsdauer von Abwasserleitungen und -kanälen zu verlängern.

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