Wasser- und Abwasserwirtschaft: mit Zukunftsinvestitionen regionale Wirtschaft stärken
13.07.2020
Die Konjunktur schnell und umfassend stimulieren und gleichzeitig den Standort Deutschland mit nachhaltigen Investitionen zukunftssicher stärken – mit dem Anfang Juni verabschiedeten Corona-Konjunkturpaket hat die Bundesregierung die Weichen für den Restart der deutschen Wirtschaft gestellt.
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) begrüßt vor allem die Stärkung der Finanzkraft der Kommunen sowie das auf den Klimaschutz und die Klimaanpassung ausgerichtete Zukunftspaket.
„Insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels muss Deutschland jetzt die Chance nutzen, die Städte und Gemeinden zukunftssicher und lebenswert zu gestalten. Die Wasserwirtschaft kann und wird dabei eine bedeutende Rolle spielen. Dies gilt sowohl für eine sichere Abwasserentsorgung über ein leistungsfähiges Kanalisationssystem als auch für die Schaffung einer blau-grün-grauen Infrastruktur, um das Wasser in den Städten zu halten und gleichzeitig vor Überflutungen zu schützen“, betont DWA-Präsident Prof. Uli Paetzel.
Die Wasser- und Abwasserwirtschaft zählt in Deutschland zu den wichtigsten Investitionsbranchen. Die Unternehmen der Abwasserbeseitigung vergeben jährlich Leistungen im Wert von rund sechs Mrd. € an Dritte (DWA-Wirtschaftsdatenumfrage). Einen Großteil der Aufträge erhalten lokale und regionale Unternehmen, die Wirtschaftskraft vor Ort wird direkt gestärkt. Der Wiederbeschaffungswert der öffentlichen Kanäle beläuft sich – je nach Berechnungsweise - auf 400 bis 700 Mrd. €.
Allein die Instandhaltung dieses Vermögens bedarf jährlicher Investitionen in Milliardenhöhe. 2015 hatte die DWA ermittelt, dass in rund 20 Prozent der öffentlichen Kanalnetzhaltungen kurz- bis mittelfristiger Sanierungsbedarf besteht. Erste Ergebnisse der aktuellen Umfrage zum Zustand der Kanalisation, die noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll, belegen, dass diese Zahlen weiterhin Geltung haben.
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass die Erhaltung dieses erheblichen Vermögenswertes auch in Krisenzeiten mit Hochdruck fortgesetzt werden muss, bevor Kanäle aufgrund von Schäden neu gebaut werden müssen. Hierfür müssen die Kommunen handlungsfähig sein.
Gleiches gilt für die Anpassung der Kommunen an den Klimawandel. Langanhaltende Hitze- und Trockenperioden auf der einen Seite sowie häufigere und intensivere Starkregenereignisse auf der anderen Seite sind Kennzeichen des prognostizierten Klimawandels. Die intelligente Kombination von blauer, grüner und grauer Infrastruktur – multifunktionale Retentionsflächen, Dach- und Fassadenbegrünungen und vieles mehr – können hier Abhilfe schaffen. Auch hierfür braucht Deutschland finanziell handlungsfähige Kommunen.
Sehr positiv sieht die DWA In diesem Zusammenhang die Aufstockung der Mittel des Programms „Smart City“ um 500 Mio. €. Die Verknüpfung der Anforderungen der integrierten Stadtentwicklung mit den drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales mit den Chancen der Digitalisierung ist Kern des Förderprogramms. Mit der Aufstockung der Fördermittel erhalten auch die bisher nicht zum Zuge gekommenen Projekte in den Kommunen eine weitere Möglichkeit der Förderung. Im Sinne einer wassersensiblen Zukunftsstadt.
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Kontakt
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)
Dipl.-Volksw. Stefan Bröker
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