Wasser wertschätzen – Ressourcen schonen und schützen
25.03.2021
Auch im eigentlich wasserreichen Deutschland ist die ständige Verfügbarkeit von Wasser keine Selbstverständlichkeit mehr. Die mit dem Klimawandel verbundenen längeren Trockenperioden führen zumindest regional zu verschärften Nutzungskonkurrenzen.
„Wasser wird nicht grundsätzlich knapp. Notwendig ist aber ein intelligentes Management und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen, um langfristig allen Nutzungsinteressen gerecht werden zu können“, betont Prof. Uli Paetzel, Präsident der DWA Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, anlässlich des Tag des Wassers am 22. März.
„Der Schutz der Ressource Wasser bedingt zudem gutes Fachpersonal. Der Tag des Wassers ist daher auch ein sehr guter Anlass, dem Betriebspersonal der Wasserwirtschaft für die sehr gute Arbeit unter den deutlich erschwerten Corona-Bedingungen zu danken. Die sichere Abwasserentsorgung ist im vergangenen Jahr jederzeit gewährleistet gewesen. Dies war keine Selbstverständlichkeit.“
Wasser wertschätzen - Ressourcen schonen
Wasserknappheit ist in Deutschland ein Thema geworden. Die trockenen Sommer der letzten Jahre haben gezeigt, dass ausreichende Wassermengen für alle Nutzungswünsche auch in Deutschland nicht mehr überall und jederzeit gegeben sind. Talsperren erreichten Tiefststände und hatten zum Teil erhebliche Probleme, die Mindestwasserführung der Gewässer zu gewährleisten. Gewässer wie der Elbezufluss Schwarze Elster fielen über Wochen trocken. Lokal musste sogar die Trinkwasserversorgung eingeschränkt, die Verwendung des Trinkwassers zu Bewässerungszwecken untersagt werden. Der Klimawandel mit den prognostizierten vermehrten langen und heißen Trockenphasen wird diese Entwicklung weiter verschärfen.
Das Bundesumweltministerium erarbeitet aktuell die Nationale Wasserstrategie, mit der die Leitplanken der Wasserpolitik bis 2050 festgelegt werden sollen. Diese Nationale Wasserstrategie muss klare Regeln für die Wassernutzung beinhalten. Die Priorisierung der Trinkwasserversorgung ist unbestritten. Die Interessen aller anderen Nutzer - Industrie, Energiewirtschaft, Landwirtschaft, Umwelt – müssen angemessen berücksichtigt, Mindestwasserführungen für ökologisch intakte Gewässer gesichert werden.
Industrie und Landwirtschaft müssen verpflichtet werden, alle Potenziale für eine nachhaltige und sparsame Wassernutzung auszuschöpfen. Mit einem intelligenten Wassermanagement kann auch langfristig die Versorgungssicherheit für alle Nutzergruppen gewährleistet werden.
Wasser wertschätzen - Ressourcen schützen
Wasser wertschätzen heißt auch, Ressourcen zu schützen. Die Wasserwirtschaft leistet hierzu mit ihren Kläranlagen und Kanalisationen sowie vor allem mit dem Fachpersonal einen wesentlichen Beitrag, seit gut einem Jahr unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie. Keine Möglichkeit von Home-Office, schwieriger Bezug von Schutzausrüstungen, Beschaffung von Arbeitsmitteln bei zum Teil unterbrochenen Lieferketten, Einhalten der Abstandsregeln auch unter beengten Arbeitsbedingungen, Aufteilung in strikt getrennte Kleinstteams, um auch bei Ausbruch einer Corona-Infektion im Unternehmen die systemrelevante Abwasserentsorgung gewährleisten zu können, Zugangsbeschränkungen für Fremdfirmen – trotz aller Widrigkeiten konnte im vergangenen Jahr der mit der Abwasserbehandlung verbundene Gesundheits- und Umweltschutz jederzeit vollständig sichergestellt werden.
„Ohne die Beschäftigten vor Ort wäre dieser Schutz der Ressource Wasser nicht möglich gewesen. Ich möchte daher den Tag des Wassers nutzen, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren großartigen Einsatz zur sicheren Gewährleistung der Abwasserentsorgung während der Pandemie zu danken“, hebt Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert als Vorsitzender des DWA-Landesverbandes Bayern hervor. Die sieben Landesverbände der DWA haben auch während der Pandemie das Betriebspersonal über ihre Nachbarschaftsarbeit intensiv unterstützt.
Tag des Wassers - Valuing Water
Seit 1993 begeht die Welt am 22. März den „Tag des Wassers“. Im laufenden Jahr haben die Vereinten Nationen das Motto „Valuing Water - Wert des Wassers“ ausgerufen. Mit dem Motto möchten die Vereinten Nationen den enormen und komplexen Wert des Wassers für Menschen, Lebensmittel, Kultur, Gesundheit, Bildung, Wirtschaft und die natürliche Umwelt in den Vordergrund stellen. „Ohne ein umfassendes Verständnis des wahren, multidimensionalen Wertes von Wasser werden wir nicht in der Lage sein, diese kritische Ressource zum Wohle aller zu sichern“, begründet die Wasserorganisationen der Vereinten Nationen das diesjährige Motto.
Weitere News und Artikel
26.04.2024
News
Klimawandel stellt Kanalnetze vor große Herausforderungen
Gutes Zusammenspiel von Städten, Bürgerinnen und Bürgern und Ruhrverband ist unerlässlich für ein funktionierendes Kanalsystem
Die Abwasserentsorgung ist eine Kernaufgabe des Ruhrverbands. …
24.04.2024
News
Schluss mit Schwachstellen bei Straßenabläufen!
Ehingen/ Donau setztDer Einbau von neun Funke Straßenabläufen in der Straße „Beim Zehntstadel“ in Ehingen/ Donau stieß auf großes Interesse. Vertreter aus umliegenden Kommunen, Ingenieurbüros und …
24.04.2024
Fachartikel
Alte Infrastruktur auf Neu trimmen!
Der hübsche Ort Weida am nordöstlichen Rand von Thüringen beherbergt ein in die Jahre gekommenes komplexes Entwässerungssystem. Dieses soll für ein Einzugsgebiet von ca. 50 Hektar unter hydraulischen und baulichen …
23.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Bedarfsorientierte Kanalinspektion – Aktivitäten der Stadt Remscheid und ihre Abstimmungen mit der Aufsichtsbehörde
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die …
22.04.2024
News
Kläranlagenkonzept: Wertstoffgewinnung statt Belebungsverfahren
Das Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau im Westen von Stuttgart reinigt nicht nur die Abwässer aus seiner Umgebung, sondern dient auch als Reallabor für Forschungsprojekte. Aktuell …
19.04.2024
News
Kein Kraftakt – dank GFK
Schachtabdeckungen aus Glasfaserverbund ermöglichen leichtes Ein- und Ausdeckeln
Schachtabdeckungen gibt es aus den unterschiedlichsten Materialien: Von Beton-Guss-Abdeckungen, über Edelstahl bis hin zu Kunststoffen bietet …
17.04.2024
News
Auszeichnung für innovative Ideen und Spitzenleistungen
Deutscher Baupreis 2024: Dommel erneut geehrt
Seit über 30 Jahren ist die Sanierungstechnik Dommel GmbH ein führender Anbieter im Bereich der grabenlosen Kanalsanierung. Bereits zum zweiten …
15.04.2024
News
„CROM – Zertifizierte Schachtsanierung“ geht in die nächste Runde
Im Februar 2024 fand im Schulungszentrum der MC-Bauchemie in Bottrop zum 14. Mal die jährliche „CROM“-Lehrgangsreihe (CROM = Certified Rehabilitation of Manholes) statt. Verschiedene …
12.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Methodik zur Bewertung von Bauwerken
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten …
12.04.2024
Fachartikel
Mit Netzwerk und Know-how nach Europa
Die Michels Corporation mit Hauptsitz in Brownsville, Wisconsin/USA, ist ein international renommiertes Unternehmen, das insbesondere auch im Bereich HDD sehr umtriebig ist. In Europa möchte man expandieren …
10.04.2024
News
Ein Blick unter die Erde von Bergisch Gladbach
Katec kombiniert Reparatur und Renovierung für umfangreiche Sanierungsmaßnahmen
Nachhaltige Infrastruktur, Umweltschutz und ein langlebiges Kanalsystem standen im Fokus der Sanierungsarbeiten in …
09.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Gebührenranking in der Abwasserentsorgung - Analyse und Bedeutung für Kommunen
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele …
Kontakt
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)
Dipl.-Volksw. Stefan Bröker
Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef
Deutschland
Telefon:
+49 2242 872 105
Fax:
+49 2242 872 151