Wege und Irrwege der Kanalsanierung: Kernfragen praxisnah "auf den Punkt gebracht"
28.03.2007
In ihrer Seminarreihe "Auf den Punkt gebracht" klärt die Technische Akademie Hannover seit einigen Jahren Kernfragen der Kanalsanierung mit Hilfe kompetenter Referenten aus der Praxis und anhand realer Beispiele. 2007 steht die etablierte Veranstaltung unter dem Motto "Kosten der Kanalsanierung: Wege und Irrwege". Von Mai bis November ist das eintägige Seminar, das Kanalnetzbetreiber ebenso anspricht wie Ingenieurbüros, an insgesamt 10 Standorten im Bundesgebiet zu Gast.
Seit vielen Jahren melden deutsche Kommunen -trotz aller Anstrengungen- relativ konstant eine durchschnittliche Schadensquote von 17 bis 20 %. Meistenorts noch weitgehend ausgeblendet bleiben zudem die angeschlossenen privaten Abwasserleitungen. Die Verwendung erheblicher öffentlicher Mittel für die Instandhaltung von Kanalisationsnetzen führt folgerichtig zu der Forderung, dass diese Mittel "richtig", das heißt technisch wirksam und wirtschaftlich effektiv, ausgegeben werden. Die sich daraus ableitenden strategischen, planerischen und technischen Fragen werden im Rahmen des von der Technischen Akademie Hannover veranstalteten Seminars "Auf den Punkt gebracht - Kosten der Kanalsanierung: Wege und Irrwege" anhand praktischer Beispiele beantwortet.
Dass Kanäle grundätzlich dicht sein müssen, ist dem rechtlichen und technischen Regelwerk unmißverständlich zu entnehmen und als prinzipielle Zielvorgabe inzwischen vierelorts Konsens. Bis auf wenige Ausnahmen reine Theorie bleibt in der Praxis jedoch die Umsetzung der Forderung der Europanorm EN 752 nach einer "ganzheitlichen" Vorgehensweise bei der Sanierung von Kanalnetzen. Dies beinhaltet ebenso die Sichtweise, dass Grundstücksentwässerung, öffentliches Netz und Kläranlagen eine technische, nicht trennbare Funktionseinheit bilden, wie die praktische Konsequenz, dass die Sanierung öffentlicher Anlagen ohne Einbeziehung privater Systeme wenig Nutzwert hat.
Dipl.-Ing. Manfred Fiedler, Abteilungsleiter für Kanalsanierung in Göttingen und Referent des Seminars, empfiehlt seinen Amtskollegen ein ums andere Mal, die Arbeit am öffentlichen Netz wegen Sinnlosigkeit einzustellen, wenn ihnen der Zugriff auf die privaten Abwasserleitungen vor Ort politisch verweigert wird: "Die Arbeit aufs öffentliche Netz zu beschränken ist eine Halbheit und eine unvertretbare Verschwendung von Gebühren". Doch nicht nur in Göttingen wird inzwischen ganzheitlich am Kanalnetz gearbeitet. Am Beispiel der Kleinstadt Springe wird die Machbarkeit ganzheitliche Vorgehens unter Kostenaspekten illustriert.
Unverzichtbare Grundlage jeder integrierten Vorgehensweise ist eine qualitativ und quantitativ ausreichende und auf der Grundlage moderner EDV organisierte Datenbasis. Wie und zu welchen Kosten diese zu schaffen ist, wird im Rahmen der Veranstaltungn ebenso thematisiert wie -aus der Sicht eines Ingenieurbüros- Technologie und Kosten aktueller Kanalsanierungsverfahren. Auf besonderes Interesse stoßen dürfte speziell bei Netzbetreibern die Frage, ob "Bauen ohne Nachräge" ein Wunschtraum bleiben muß, oder ob es Wege zu seiner Realisierung gibt.
Die Rolle des Ingenieurs wiederum steht nicht nur unter dem Aspekt der Ingenieurvergütung für Kanalsanierungsprojekte zur Diskussion, sondern wird auch aus dem Blickwinkel des Auftraggebers betrachtet. Letztendlich stehen grabenlose Sanierungsverfahren und moderne Rohrwerkstoffe im Fokus - auch sie werden auf Ihre Kosten und die Finanzierbarkeit von Sanierungskonzepten hin durchleuchtet. Denn ganzheitlich angelegte Kanalsanierung verfolgt letztlich auch ein ökonomisches Ziel: Abwassertechnisch notwendige Maßnahmen sollen zu wirtschaftlich tragbaren Konditionen und so gebührenneutral wie möglich realisiert werden.
2007 wird die Veranstaltung "Auf den Punkt gebracht" an 10 über ganz Deutschland verteilten Standorten gastieren. "Tournee-Start" ist am 22. Mai 2007 in Gelsenkirchen.
Alle Termine:
22. Mai 2007 in Gelsenkirchen
23. Mai 2007 in Bonn
26. Juni 2007 in Neuruppin
27. Juni 2007 in Neumünster
28. Juni 2007 in Hannover
06. November 2007 in Mannheim
07. November 2007 in Sindelfingen
08. November 2007 in Ingolstadt
28. November 2007 in Göttingen
29. November 2007 in Dresden
Weitere Informationen und Kontakt:
Technische Akademie Hannover e.V.
Wöhlerstraße 42
30163 Hannover
Tel.: +49 (0) 511 394 33-30
Fax: +49 (0) 511 394 33-40
eMail: info@ta-hannover.de
Web: http://www.ta-hannover.de
Weitere News und Artikel
14.05.2024
News
Kanalgipfel 2024: Praxisbeispiel Schwammstadt – Erfahrungen aus Hamburg
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht …
08.05.2024
News
Loyalität und Fachkompetenz als Erfolgsformel
Geiger Kanaltechnik würdigt langjährige Mitarbeiter
30 Jahre Unternehmensentwicklung sind für die meisten Firmen ein bedeutender Meilenstein. So auch für das Unternehmen Geiger Kanaltechnik, das zur …
07.05.2024
News
Kanalgipfel 2024: Überprüfung des Substanzerhaltungskonzepts für die Kanalisation des Abwasserverbandes Fulda
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, …
06.05.2024
News
Forschung enthüllt die Komplexität von Hochwasserereignissen
Das katastrophale Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor drei Jahren verdeutlichte die verheerenden Folgen von Flussüberschwemmungen. Um künftige Schäden zu minimieren …
03.05.2024
News
Effiziente Kreislaufwirtschaft durch Zero-Scrap-Production
Kabelwerk Eupen AG mit eigener nachhaltiger Kunststoffaufbereitung
Qualität und Nachhaltigkeit: Das sind Faktoren, denen sich die Kabelwerk Eupen AG seit vielen Jahren verschrieben hat. …
26.04.2024
News
Klimawandel stellt Kanalnetze vor große Herausforderungen
Gutes Zusammenspiel von Städten, Bürgerinnen und Bürgern und Ruhrverband ist unerlässlich für ein funktionierendes Kanalsystem
Die Abwasserentsorgung ist eine Kernaufgabe des Ruhrverbands. …
24.04.2024
News
Schluss mit Schwachstellen bei Straßenabläufen!
Ehingen/ Donau setztDer Einbau von neun Funke Straßenabläufen in der Straße „Beim Zehntstadel“ in Ehingen/ Donau stieß auf großes Interesse. Vertreter aus umliegenden Kommunen, Ingenieurbüros und …
24.04.2024
Fachartikel
Alte Infrastruktur auf Neu trimmen!
Der hübsche Ort Weida am nordöstlichen Rand von Thüringen beherbergt ein in die Jahre gekommenes komplexes Entwässerungssystem. Dieses soll für ein Einzugsgebiet von ca. 50 Hektar unter hydraulischen und baulichen …
23.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Bedarfsorientierte Kanalinspektion – Aktivitäten der Stadt Remscheid und ihre Abstimmungen mit der Aufsichtsbehörde
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die …
22.04.2024
News
Kläranlagenkonzept: Wertstoffgewinnung statt Belebungsverfahren
Das Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau im Westen von Stuttgart reinigt nicht nur die Abwässer aus seiner Umgebung, sondern dient auch als Reallabor für Forschungsprojekte. Aktuell …
19.04.2024
News
Kein Kraftakt – dank GFK
Schachtabdeckungen aus Glasfaserverbund ermöglichen leichtes Ein- und Ausdeckeln
Schachtabdeckungen gibt es aus den unterschiedlichsten Materialien: Von Beton-Guss-Abdeckungen, über Edelstahl bis hin zu Kunststoffen bietet …
17.04.2024
News
Auszeichnung für innovative Ideen und Spitzenleistungen
Deutscher Baupreis 2024: Dommel erneut geehrt
Seit über 30 Jahren ist die Sanierungstechnik Dommel GmbH ein führender Anbieter im Bereich der grabenlosen Kanalsanierung. Bereits zum zweiten …