Wenn's eng wird auf Kanalbaustellen

17.03.2006

Wenn es eng wird auf Kanalbaustellen und außerdem der Boden fließend ist, kann es schon mal Probleme mit dem Verbau geben. Besonders wenn Erschütterungen alte Bausubstanz gefährden können, kommt ein herkömmlicher Verbau kaum in Frage. Eine Alternative bietet die Pressbox vom Verbauspezialisten SBH Tiefbautechnik GmbH, Heinsberg.

Auf solche Gegebenheiten stieß die A. Frauenrath Bauunternehmen GmbH, Heinsberg, in Niederkassel. Die Stadt Niederkassel, rechtsrheinisch zwischen Bonn und Köln gelegen, dient vielen Bürgern als Wohn- und Schlafstadt, zur Arbeit pendeln sie in die nahe gelegenen Großstädte. Moderne Wohnviertel wachsen um die alten, beschaulichen Ortskerne der sechs Stadtteile. Alte Bausubstanz findet sich auch in der Wahner Straße im Ortsteil Ranzel, wo jetzt der Schmutzwasserkanal erneuert werden musste.

Auf der kompletten Länge der Wahner Straße von 380 m werden derzeit in bis zu 7 m Tiefe neue Stahlbetonrohre mit dem Durchmesser DN 600 verlegt. Problem dabei: Die Straße ist sehr schmal und der Boden extrem rollig und fließend. Daher musste hier nach einer Lösung gesucht werden, die die Fundamente der alten Häuser nicht gefährdet. Hinzu kommen die Forderungen nach Lärmschutz und erschütterungsfreier Einbringung der Profile. Weitere wichtige Aspekte im innerstädtischen Kanalverbau sind neben erschütterungsfreiem Einbringen der Profile die Forderungen nach Lärmschutz, setzungsarmem Arbeiten und kraftschlüssiger Verdichtung gegen den gewachsenen Boden.

Das vom Abwasserwerk Niederkassel mit den Bauarbeiten beauftragte Unternehmen A. Frauenrath GmbH entschied sich beim Verbau des Grabens daher für die Pressbox, Typ 811, des ebenfalls in Heinsberg ansässigen Herstellers SBH Tiefbautechnik GmbH. Dieses Verbausystem bringt technische Anforderungen und Wirtschaftlichkeit auf einen Nenner, insbesondere wenn es eng wird auf Kanalbaustellen. "Bei den Gegebenheiten vor Ort war die Pressbox die einzige Alternative," erklärt Bauleiter Bernd Kremers. "Bei der Arbeit mit diesem System kommt es nur zu kaum nennenswerten Setzungen und mit dem Kopfverbau vorne und hinten bietet sie die nötige Sicherheit für das Baustellenpersonal."

Das Prinzip ist einfach erklärt: Basis für das erschütterungsfreie Verbauen ist das hydraulische Antriebskonzept. Während beim herkömmlichen Gleitschienenverbau die Profile mit dem Baggerlöffel mechanisch eingebracht werden, sind bei der Pressbox im Grundrahmen alle hydraulischen Aggregate superschallgedämpft eingebaut. Mit einer Kraft von 12 t werden die Kastenprofile erschütterungsarm in die Tiefe gepresst.

Die Boxen sind in den Längen 6,28 m, 7,025 m und 7,77 m erhältlich. Der Grundrahmen kann jeweils für eine Arbeitsbreite von 1,52 bis 6,52 m individuell ausgerichtet werden. Zum Grundrahmen gehört auch der entsprechend dem Pressvorgang mit laufende Untergurt. So genannte Randträger nehmen Kopf- und Stirnverbau auf und führen den Untergurt. Der Untergurt stützt die Kastenprofile unten im Graben gegen einander ab.

In Niederkassel-Ranzel wählte die A. Frauenrath Bauunternehmen GmbH eine 7,77 m lange Pressbox, die eingestellt wurde auf eine Grabenbreite von 1,92 m. "Meistens wird die längste Box eingesetzt, weil bei gleicher Taktung die längst mögliche Rohrsohle frei gelegt werden kann jedes Versetzen immer auch Zeit kostet," erklärt Eckhard Ossig vom Verbaugeräte Vertrieb Rottkamp, wo die Pressbox angemietet wurde. Das Hückelhovener Unternehmen ist SBH-Vertriebspartner und kümmert sich um Vermietung, Verkauf und Service im westdeutschen Raum. Ossig und und Rottkamp sind die direkten Ansprechpartner für Bauunternehmer. Sie weisen das Baustellenpersonal in die Handhabung der Geräte ein und sorgen für die reibungslose Logistik der Verbaugeräte beim Transport zur und von der Baustelle. "Regelmäßige Baustellenbesuche um zu sehen, ob alles glatt läuft, gehören ebenfalls zum Service," so Ossig.

Die seitlichen, schraubbaren Führungen im Grundrahmen der Pressbox nehmen wahlweise Kanaldielen oder Kastenprofile auf. Dadurch stehen Profile mit einem Biegemoment von 84 bis 620 kN/m zur Verfügung. Beim Einsatz von Kastenprofilen kann der Vorteil des hohen Biegemoments in einem Kragarm von bis zu 4 m umgesetzt werden. Vorteilhaft ist dies deshalb, weil dadurch die meist aufwändig einzubringende zweite Gurtung bei querenden Leitungen entfällt.

Kanaldielen und Kastenprofile sind im 50-cm-Abstand gelocht, um Bolzen aufzunehmen. Über die Bolzen werden die Dielen oder Profile auf beiden Grabenseiten gleichzeitig mit einer Kraft von 12 t in den Boden gepresst. Das Bedienpersonal kann festlegen, welche Dielen oder Profile verpresst werden, um gegebenenfalls Platz für querende Leitungen zu lassen.

Über die Randträger werden Kopf- und Stirnverbau sowie der Untergurt kontinuierlich mit abgesenkt. So entsteht ein allseitig geschlossener Schacht. Der Kopf- und Stirnverbau kann mit Kanthölzern oder Stahlprofilen ausgeführt werden. Durch das gleichzeitige Ausbaggern des Schachts wird der Boden entspannt und die Verpressung der Profile ermöglicht.

Der Rückbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Die eingepressten Profile werden aus dem Erdreich gezogen. Während dessen wird kraftschlüssig gegen den gewachsenen Boden verdichtet. Nach Abschluss der Verdichtungsarbeiten wird die gesamt Pressbox hydraulisch angehoben und auf Rollen in die nächste Arbeitsposition gefahren. Das vordere Rollenpaar ist lenkbar, um das Gerät genau positionieren zu können.

Die Bauarbeiten haben im Oktober 2005 begonnen und waren ursprünglich auf eine Dauer von sechs Monaten geplant. Laut Bauleiter Bernd Kremers kann der Zeitplan trotz einiger "Schlechtwetter"-Tage wegen der extremen Kälte Ende Januar gehalten werden. Auch auf anderen Baustellen habe Frauenrath bereits gute Erfahrungen mit SBH-Verbaugeräten und dem Service von Rottkamp gemacht. "Die Zusammenarbeit klappt, der Service ist gut, der Preis stimmt," bringt es Kremers auf den Punkt.


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