Wiesbadener Kunststoffrohrtage 2009 setzen auf innovative Lösungen

Unter der Leitung von Dipl.-Ing. Heiner Brömstrup und dem Tagungsmotto "Polymere Rohrsysteme für Innovative Lösungen" boten auch die "Wiesbadener Kunststoffrohrtage 2009" mit 16 Vorträgen und der Ausstellung "Technische Info-Börse" wieder ein breit angelegtes Vortrags- und Ausstellungsprogramm verbunden mit einem gemeinsamen Abend-Büffet und Mittagessen. Am ersten Tagungstag (Themengruppen: Einführung, Anwender berichten, Neue Entwicklungen, Gas und Wasser aktuell) kamen vorwiegend namhafte Referenten der Anwender zu Wort und berichteten über ihre Erfahrungen. Am zweiten Tagungstag (Themengruppen: Fortsetzung Gas und Wasser aktuell, Highlight PAS 1075, Innovative Anwendungen und Abwasser aktuell) informierten dann vorwiegend namhafte Referenten der Hersteller über neue Trends und innovative Anwendungen mit Großprojekten aus Deutschland, der Schweiz und dem Iran.

Im Mittelpunkt des Vortrags- und Ausstellungsprogramms der "Wiesbadener Kunststoffrohrtage 2009" standen die Aspekte Qualität, Innovation und Wirtschaftlichkeit. Zusammenfassend ist am Beispiel des Rohrwerkstoffes Polyethylen dazu folgendes festzuhalten:

Qualität
Rohrsysteme aus Polyethylen hoher Dichte der Leistungsklasse PE 100 haben sich in den letzten Jahren aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit und Sicherheit in der Gas- und Wasserversorgung, in der Abwasserentsorgung, im Industrierohrleitungsbau und bei der Erneuerung und Sanierung von schadhaften Rohrleitungen hervorragend bewährt. Der Rohrwerkstoff ist qualitativ hochwertig, korrosionsbeständig, chemisch weitgehend widerstandsfähig und abriebfest. Die z.B. aus PE 100 hergestellten Druckrohre sind flexibel und besitzen eine sehr gute Zeitstandfestigkeit sowie einen hohen Widerstand gegen langsames Risswachstum und schnelle Rissfortpflanzung.

Innovation
Die Weiterentwicklung des Rohrwerkstoffes PE 100 ist ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Forschung und Entwicklung bzw. Innovation. Durch verfahrenstechnische Optimierung bei der Herstellung von bimodalen oder multimodalen Polyethylen-Rohrwerkstoffen haben die Rohstoffhersteller PE 100-Rohrwerkstoffe mit einer herausragenden Spannungsrissbeständigkeit bzw. mit einem sehr hohen Widerstand gegen langsames Risswachstum entwickelt. Diese PE 100-Rohrwerkstoffe werden mit "PE 100-RC" bezeich-net und sind in der PAS 1075 (Publicly Available Specification / Öffentlich verfügbare Spezifikation): "Rohre aus Polyethylen für alternative Verlegetechniken" beschrieben. Die Veröffentlichung der PAS 1075 wird von der Stabsabteilung Technik im DIN Deutsches Institut für Normung e.V. betreut.

Wirtschaftlichkeit
Der hohe notwendige Kapitalaufwand für die Erhaltung, Erneuerung und Erweiterung der Gas-, Trinkwasser-, Abwasser- und Industrierohrnetze macht den Einsatz sicherer und langlebiger Rohrleitungssysteme unabdingbar. Bei den Rohrsystemen aus PE 100 und PE 100-RC liegen die Festigkeitsreserven so hoch, dass eine Nutzungsdauer von 100 Jahren in Ansatz gebracht werden kann, die viele Ver- und Entsorgungsunternehmen von ihren Rohrnetzen bereits heute erwarten. Da bei Wirtschaftlichkeitsberechnungen neben den Investitionskosten, also den Herstellkosten, immer häufiger auch die Betriebs-, Wartungs- und Instandsetzungskosten Berücksichtigung finden, ist für den Rohrnetzbetreiber ein Rohrleitungssystem von hoher Qualität mit einer möglichst langen Nutzungsdauer absolut vorrangig, da die Nutzungsdauer neben den Herstellkosten die Gesamtwirtschaftlichkeit maßgeblich bestimmt.

Abschließend bleibt die alte Erkenntnis, dass eine hohe Wirtschaftlichkeit für die Neuverlegung und Sanierung von Ver- und Entsorgungsrohrnetzen letztlich nur durch hohe Qualität und innovative Lösungen zu erreichen ist. Dies ist im Falle von Rohrsystemen aus polymeren Werkstoffen auch die Botschaft der "Wiesbadener Kunststoffrohrtage 2009". Darüber hinaus waren die Teilnehmer mehrheitlich verhalten optimistisch bzw. zuversichtlich, die gegenwärtige "Krise" nicht nur zu meistern, sondern verstärkt und besser aufgestellt aus ihr hervorzugehen.


Kontakt:
Dipl.-Ing. H. Brömstrup Internationale Ingenieurberatung GmbH
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