Wupperverband: Beiträge bis 2010 konstant - Wupper, Dhünn, Eifgenbach und Morsbach - Vernetzung der Wasserakteure.

30.01.2006

Die Mitgliedsbeiträge für den hoheitlichen Aufgabenbereich des Wupperverbandes sollen im Zeitraum von 2006 bis 2010 konstant bleiben. So sehe es der im Dezember 2005 durch die Verbandsversammlung beschlossene Finanzplan vor, erläuterten Wupperverbands-Vorstand Bernd Wille und Dr. Hermann Janning, Verbandsratsvorsitzender, beim Pressegespräch des Wupperverbandes zum Jahresauftakt.

In den vergangenen Jahren sei es dem Verband gelungen, trotz erheblicher Investitionen, z. B. für den Ausbau der Klärwerke, die Beitragssteigerungen moderat zu halten bzw. ganz auf Beitragserhöhungen zu verzichten.

Seit 1998 setzt der Wupperverband das Instrument der Zielvereinbarung ein, um die Beitragsentwicklung für die Mitglieder transparent und planbar zu machen. Die Zielvereinbarung für den Bereich "Kläranlagen / Sammler / Entsorgung" sah z. B. für die Jahre 1999 bis 2002 eine maximale Steigerung von 4,5 % pro Jahr vor. Mit Steigerungen von lediglich 1,8 bis 2,8 % wurde die Zielvereinbarung deutlich unterschritten. Durch die geplanten Nullrunden bis 2010 würde auch die derzeitige Zielvereinbarung mit einer Steigerung von maximal 2,3 % pro Jahr für den Zeitraum 2004 bis 2010 wiederum gravierend unterschritten.

Im Geschäftsbereich "Gewässerunterhaltung" sind die Beiträge bereits seit 1999 nicht mehr gestiegen. Im Bereich "Talsperren und Stauanlagen" legte die Zielvereinbarung eine maximale jährliche Beitragssteigerung von 1,5 % für die Jahre 1999 bis 2004 fest bei gleichzeitiger Entnahme von jährlich rund 1. Mio. Euro aus der Beitragsausgleichsrücklage. Die Zielvereinbarung wurde eingehalten bzw. in 2004 durch eine Nullrunde unterschritten. Für diesen Geschäftsbereich ist aus aktueller Sicht für die nächsten 10 Jahre keine Beitragssteigerung zu erwarten.

Die positive Beitragsentwicklung wurde und wird durch eine Reihe von Faktoren und Maßnahmen ermöglicht: Durch den Abschluss großer Bauprojekte sinkt derzeit das Investitionsvolumen. Außerdem löst der Verband die für eine moderate Beitragsentwicklung gebildeten Rücklagen auf und setzt gezielt auf Kosteneinsparungen z. B. durch Betriebsoptimierungen.

Um Optimierungs- und Einsparmöglichkeiten für seine Klärwerke zu erkennen und zu nutzen, beteiligt sich der Wupperverband an einem Benchmarking-Projekt für Klärwerke (Benchmark = Bestwert). Mit einer einheitlichen Methode werden technische und wirtschaftliche Kennzahlen erhoben und verglichen. Aus dem Vergleich der Kennzahlen können die Klärwerksbetreiber Optimierungspotenziale erkennen und konkrete Maßnahmen umsetzen. In 2005 hat der Wupperverband das erste Benchmarking-Projekt mit den Klärwerken Hückeswagen und Burg abgeschlossen.

Im Klärwerk Burg führte die Verbesserung der Belüftungssteuerung zu einer Energieeinsparung von rund 20 % in der Belebungsstufe. Auch die Finanzplanung, z. B. durch die Ausnutzung der Zinsmärkte im Rahmen eines modernen Finanzmanagements – des so genannten "Treasurys" - spielt eine wichtige Rolle für die Beitragsentwicklung.


Die Rückkehr der Fische – Zielerreichung der Wasserrahmenrichtlinie
Sowohl in der Wupper als auch in einigen Nebengewässern hat sich der Fischbestand in den letzten Jahren erfreulich entwickelt. Projekte, wie die naturnahe Umgestaltung eines 3 Kilometer langen Abschnitts der Dhünn in Leverkusen, zeigen, dass neben der Verbesserung der Wasserqualität vor allem auch ein naturnahes Flussbett und die Durchgängigkeit für die Besiedlung von Fischen von großer Bedeutung sind.

Der Fischbestand in den Gewässern ist ein wichtiges Qualitätskriterium für den "guten Zustand" der Flüsse und Bäche, wie ihn die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) fordert. Nicht in allen Gewässerabschnitten des rund 2.300 km langen Gewässernetzes der Wupper und ihrer Nebenflüsse sind die Voraussetzungen für eine gute Entwicklung des Fischbestandes gleich Erfolg versprechend. Und auch andere Qualitätskomponenten z. B. eine naturnahes Gewässerbett mit natürlichem Ufer- und Auenbereich sind im Fließgewässernetz nicht in allen Abschnitten vorhanden bzw. umsetzbar.

Der Wupperverband setzt daher auf die Priorisierung, d. h. auf die Auswahl solcher Gewässerabschnitte, die zur Erreichung des guten Zustandes geeignet sind und wo sich die Umsetzung weiterer Maßnahmen lohnt. Neben der Wupper gehören insbesondere die Nebenflüsse Dhünn, Eifgenbach und Morsbach zu den Gewässern, denen sich der Wupperverband verstärkt widmen wird. Eine Vernetzung der handelnden Wasserakteure und gemeinsame Statuserfassung sowie Maßnahmenplanung ist das Ziel des Wupperverbandes.


Projekte 2006
Im zweiten Halbjahr wird der Wupperverband ein weiteres seiner großen Bauprojekte, den Ausbau des Klärwerks Kohlfurth, abschließen. Seit 1998 wird die Anlage in Stufen ausgebaut mit dem Ziel, insbesondere den Nährstoff Stickstoff gemäß den gesetzlichen Vorgaben besser aus dem Abwasser zu entfernen. Der Kostenansatz für die gesamte Baumaßnahme beträgt rund 33,6 Mio. Euro. Für die Sanierung des Wehrs am Stausee Beyenburg und den Bau eines Fischaufstiegs hat der Wupperverband die Planungen zur Genehmigung bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingereicht. Sobald die Genehmigung vorliegt, kann der Verband die Ausführungsplanung erstellen. Mit dem Beginn der Baumaßnahmen ist aus heutiger Sicht frühestens in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen. Die Kosten betragen nach heutigem Ansatz rund 2,3 Mio. Euro.

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Susanne Fischer
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