WWF: Rio+20 braucht klare Ziele – Bisheriger Verhandlungsentwurf unzureichend

14.05.2012

Als zwar mit guten Ansätzen versehen aber zu wenig ambitioniert kritisiert der WWF die Verhandlungsziele des UN-Nachhaltigkeitsgipfel Rio+20. Die angestrebten Ziele des Gipfels seien deutlich zu vage definiert. Der offizielle Verhandlungstext für den vom 20.-22. Juni in Rio de Janeiro stattfindende Konferenz wird in New York in einem letzten Vorbereitungstreffen verhandelt.

Die Verhandlungsführer stecken mit der heutigen Diskussion den Erwartungshorizont an die Ergebnisse des Gipfels ab. Der WWF erkennt an, dass einige zukunftsweisende Ideen für die Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung in Ansätzen skizziert im neuen Dokument enthalten sind. Dazu gehört die enge Verknüpfung zwischen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Fragestellungen, die sich in neuen allgemeingültigen Indikatoren für Wohlstand der UN-Mitgliedstaaten wiederspiegeln müssen, die weit über das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hinausgehen. Der WWF bemängelt jedoch, dass im Papier insgesamt die Dringlichkeit der Aufgaben nicht deutlich wird und klare Zielvorgaben und Fristen zur Umsetzung fehlen. Der neue Textvorschlag ist eine Überarbeitung des Anfang des Jahres vorgestellten Ausgangsentwurfs mit dem Titel „The Future We Want“.
 
„Der Zusammenhang zwischen dem Schutz natürlicher Ressourcen und dem Zugang aller Menschen zu sauberem Wasser, sauberer Energie und ausreichender Nahrung muss mit klaren Handlungsoptionen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte ausgestattet werden.“ sagte Alois Vedder, Leiter Politik des WWF Deutschland. Dabei müsse klar werden, dass umweltschädliche Subventionen in einer Green Economy nichts zu suchen haben und die Staaten müssten sich endlich darauf verständigen, dem Bruttosozialprodukt gleichwertig ökologische und soziale Indikatoren zum Vergleich ihres Wohlstandes an die Seite zu stellen.
 
Die Menschheit lebt derzeit über ihre Verhältnisse und verbraucht deutlich mehr, als ein Planet dauerhaft an natürlichen Ressourcen bereitstellen kann. Dabei sind die Chancen und Möglichkeiten ungerecht verteilt: Die Ärmsten, die am meisten auf die Einkünfte aus natürlichen Ressourcen angewiesen sind, leiden am meisten an den Folgen der Übernutzung. Die Industrienationen hingegen zählen zu den größten Profiteuren.

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