Zertifikate immer mehr anerkannt

14.08.2007

Immer noch ist der Preis das Entscheidende, wenn in Deutschland Kanalsanierungen geplant und beauftragt werden. Aber: Immer öfter entscheidet auch, ob der Planer für seinen Job richtig qualifiziert ist. Und ob er ein Zertifikat besitzt. Denn erst, wenn in die Planung Kritierien wie Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Rechtssicherheit einfließen und wenn eine herstellerunabhängige Planung erstellt wird, können sich alle Beteiligten sicher sein, dass das Ergebnis das Richtige sein wird.

Der VSB (Verband Zertifizierter Sanierungs-Berater) hat seine Mitglieder befragt, ob ein Zertifikat für die Auftraggeber für die Auftragsvergabe ausschlaggebend ist. In einigen Gegenden ist ein Zertifikat mittlerweile schon unabdingbar für den Bieter. „Es ist von großem Vorteil, wenn der Auftraggeber diese Weiterbildung als Qualitätskriterium für sich und die zu erbringenden Ingenieurleistungen definiert, gegebenenfalls sogar selbst die Zertifizierung besitzt, denn dann können gemeinsam zielgerichtete Sanierungsstrategien entwickelt werden, die bei hoher Qualität zur Erreichung der Ziele führen", betont zum Beispiel Jens Pirling von der UNGER Ingenieurgesellschaft aus Darmstadt. Auch Thomas Boos vom Ingenieurbüro Vogel in Kappelrodeck sagt über das Zertifikat: „Bei unseren Auftraggeber ist das Voraussetzung. Vielmals ist der Ansprechpartner beim Auftraggeber auch zertifiziert." Aber: Es gibt auch kritische Stimmen. In Gegenden, in denen bislang wenig saniert wird, so zum Beispiel in Thüringen, ist ein Zertifikat auf dem Markt noch nicht sehr bekannt.

Doch auch hier ist das Zertifikat im Kommen. Erfreulich für den VSB ist ebenfalls: Immer öfter eignen sich auch "Einkäufer" von Leistungen die nötige Qualifikation an. Johannes Linsmaier, Technischer Werkleiter der Verbandsgemeindewerke Schönenberg-Kübelberg etwa hat die Ausbildung gemacht. Er meint: „Um hier Schritt zu halten, war es für mich ein absolutes ‚Muss', die Techniken nicht nur von der Prospektseite, sondern in erster Linie durch eine qualifizierte Weiterbildung zu erlernen. Das Zertifikat bietet mir nun die Möglichkeit, kleinere Sanierungsmaßnahmen selbst zu planen und bei größeren Projekten fachlich mitreden zu können. Wichtig für eine Kommune unserer Größenordnung ist es, die Zügel selbst in der Hand zu halten."

Für Roman Türk, angestellt bei der Stadt Würselen, ist besonders wichtig, dass er nun dank tiefergreifenden Informationen, Ausschreibungen herstellerunabhängig erstellen kann. Auch die planenden Ingenieure loben die nun gewonnene Unabhängigkeit: „Hierdurch ist der Teilnehmer nicht mehr länger abhängig von den Informationen der Sanierungsfirmen, sondern kann aus eigenem Wissen heraus unter Beachtung der Grenzen der sicheren Anwendung die bestmögliche Sanierungstechnik wählen," bestätigt Michael Reitzel, Inhaber vom Ingenieurbüro Reitzel in Gross-Zimmern. Aber er gibt auch zu bedenken: „Viele Auftraggeber haben jedoch leider noch nicht erkannt, welche Vorteile sie durch die Beauftragung eines Zertifizierten Sanierungs-Beraters haben." Trotzdem bestätigen viele VSB-Mitglieder, dass ein Zertifikat ihnen die Türen öffnet und oftmals auch hilft, den Auftragsbestand zu erhöhen. Dirk Dahlke, Inhaber des gleichnamigen Ingenieurbüros in Windach, bringt es auf den Punkt: „Ohne dieses Zertifikat hätte ich einige Aufträge nie erhalten. Im Bereich Kanalsanierung ist dies ein Muss!"

Der VSB:
Der Verband Zertifizierter Sanierungs-Berater für Entwässerungssysteme e.V. (VSB) ist der Zusammenschluss speziell ausgebildeter Fachleute für das Erhaltungsmanagement von Entwässerungssystemen, die Kanalnetzbetreibern als neutral beratende Fachleute zur Verfügung stehen. Der VSB verfolgt das Ziel, durch qualifizierte Aus- und Weiterbildung von Beratern eine sachkundige und objektive Information seiner Kunden sicherzustellen. Andererseits will er den Dialog von allen an der Sanierung Beteiligten fördern und zu einer besseren fachlichen Qualifikation aller Beteiligten beitragen.

Die Mitglieder des VSB, die durch Lehrgänge an Technischen Akademien qualifiziert wurden, sind in den vier Fachausschüssen Aus- und Weiterbildung, Technik, Ingenieurleistungen, Zustandserfassung in Kanälen sowie in einem Qualitäts-Management-Ausschuss organisiert. Innerhalb dieser Fachausschüsse werden Richtlinien für Ausschreibungsunterlagen erstellt, Fachwissen ausgetauscht und für die Branche aufbereitet und Kursinhalte für Lehrgänge und weiterbildendes Studium zusammengestellt.

Derzeit sind im VSB rund 200 persönliche und fördernde Mitglieder deutschlandweit organisiert. Sitz der Verwaltung des Verbandes ist Mühldorf/Inn. Den Vorstandsvorsitz führt Klaus Janotta, ebenfalls Mühldorf.

Kontakt:
Verband Zertifizierter Sanierungs-Berater für Entwässerungssysteme e.V.
Klaus Janotta
Wolf-Huber-Str. 1
84453 Mühldorf/Inn
Tel.: +49 (0) 8631 163234
Fax: +49 (0) 8631 163021
eMail:  info@sanierungs-berater.de
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