Wickelrohr-Lining mit stationärer Wickelmaschine / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH (2005)

Bauvorbereitung

Maschinen und Geräteeinsatz:

Beim Einsatz des Wickelrohrverfahrens kommen vornehmlich folgende Maschinen und Geräte zum Einsatz:

  • LKW mit Werkstattraum
  • Lieferwagen zum Transport der Wickelmaschine und des Materials
  • Wickelmaschine
  • Hydraulikantrieb für die Wickelmaschine im LKW
  • Stromerzeuger im LKW
  • Radlader mit Stapler- und Auslegervorsatz
  • Mischeinheit
 
 

Werkzeuge

  • Säge
  • Winkelschleifer
  • Stemmeisen

Materialien

Nachfolgend eine Zusammenstellung der wesentlichen bei diesem Verfahren zum Einsatz kommenden Materialien:

T-Stegprofil

Als Werkstoff für die T-Stegprofile, die für unterschiedliche statische Anforderungen ausgelegt werden können, wird PVC-HI (Typ 1) nach DIN 8061 eingesetzt.

Das bei dieser Maßnahme verwendete Profil der Ferdinand Stückerjürgen GmbH, Rietberg-Varensell, hat eine Breite von 140 mm, eine Höhe von 20 mm und ist zur Auskleidung von Rohrleitungen bis zu einer Nennweite von DN 1500 einsetzbar.

Zum Wickeln von 21 m Rohrleitung DN 1100 mit diesem Profil wird eine Profillänge von ungefähr 518 m benötigt.

Dies berechnet sich zu

Umfang des zu wickelnden Rohres U = 2 x π x r = 2 x π x 0,55 m ≈ 3,45 m

Anzahl der Wicklungen A = L / b = 2100 cm / 14 cm = 150

⇒ Länge des benötigten Profils A x U = 150 x 3,45 cm = 518 m

 

Die formschlüssige Verbindung der einzelnen Rohrwindungen untereinander erfolgt durch Nut und Feder sowie einen auf der gesamten Berührungsfläche durchlaufenden und im Profil integrierten Schnappverschluss. Dieser rastet unter dem ersten Steg ein und verhindert das Wiederöffnen der Nut- und Federverbindung. Eine zusätzliche Sicherung des "Schlosses" wird durch einen zwischen Nut und erstem Steg eingeklebten Polyurethan-Streifen erreicht, der nach dem Einrasten des Schlosses ein Verschieben von Nut und Feder gegeneinander verhindert und zusätzlich zur Dichtheit des Profils beiträgt.

 

Blitzdämmer®

Zur Verfüllung des Ringraums wird ein mit Fließmittel und Luftporenbildner aufbereiteter Blitzdämmer® der Fa. Anneliese Baustoffe, Neubeckum, verwendet.

Blitzdämmer® ist ein hydraulischer Baustoff aus natürlichen Rohstoffen, der sich wegen seiner hohen Fließfähigkeit besonders zur Verfüllung unterirdischer Hohlräume aller Art eignen. Er besteht aus einem Gemisch aus tonhaltigem Steinmehl, Flugasche, Rohkalk oder Mergel und einem hydraulischen Bindemittel. Der Tonanteil bringt neben der guten Wasserbindung die leichte Fließ- und Pumpfähigkeit.

Blitzdämmer® wird im Rahmen des Tiefbaus überall dort eingesetzt, wo schnelles Abbinden und hohe Festigkeiten erforderlich sind.

Die Endfestigkeit lässt sich durch den W/B-Wert auf 15 bis 30 N/mm2 einstellen. Die Erstarrung der Suspension beginnt 3 Stunden nach dem Anmischen und ist nach etwas mehr als 5 Stunden beendet.

 

Fließmittel und Luftporenbildner

Zur Optimierung der Fließeigenschaften für die Ringraumverfüllung werden dem Blitzdämmer® beim Mischvorgang Fließmittel 72 (FM) und Luftporenbildner 20 (LP) der Fa. sicotan GmbH, Osnabrück zugeführt, welche in Fässern auf der Baustelle angeliefert werden.

 

Arbeitssicherheit

Im Rahmen dieser Baustellendokumentation wird nicht explizit auf die grundsätzlich durchzuführenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen eingegangen. Die Einhaltung der einschlägigen Vorschriften der Berufsgenossenschaften und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Unfallkassen (BUK) liegt in der Verantwortung der ausführenden Firmen. Es ist daher möglich, dass in den gezeigten Bildern einzelne sicherheitstechnische Aspekte nicht mit den gültigen Vorschriften übereinstimmen.

Es ist ferner anzumerken, dass es aus der Sicht des Gesetzgebers nicht möglich ist, die Belange der Machbarkeit einer Arbeit den Belangen des Arbeitsschutzes überzuordnen. Deswegen hat der Gesetzgeber durch die Baustellenverordnung den Bauherrn in die Planung eingebunden, um dadurch die Machbarkeit der Arbeit in Übereinstimmung mit der Arbeitsschutzgesetzgebung sicherzustellen.

Wickelrohr-Lining mit stationärer Wickelmaschine / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH (2005)