Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Entscheidungshilfen zur Verfahrensauswahl

In Anbetracht der vielen Auswahlmöglichkeiten, aber auch der kaum überschaubaren unterschiedlichen leitungsspezifischen Randbedingungen und anderer zu beachtender Faktoren, wie z.B. Bebauung, Bewuchs und Verkehr, kommt der Erarbeitung von Entscheidungshilfen, die es ermöglichen, für konkrete Anwendungsfälle das jeweils bestmögliche bauliche Sanierungsverfahren unter Berücksichtigung verfahrenstechnischer, ökologischer, ökonomischer und rechtlicher Gesichtspunkte auszuwählen, eine große Bedeutung zu.

Erste Schritte wurden mit dem "Leitfaden zur Auswahl von Bauverfahren für den Bau und die Instandhaltung erdverlegter Leitungen unter umweltrelevanten und ökonomischen Gesichtspunkten" der Deutschen Gesellschaft für grabenloses Bauen und Instandhalten von Leitungen (GSTT) [GSTT96] [Stein97m] [GSTT14] sowie mit dem in [Alldr97] vorgestellten computerunterstützten Auswahlverfahren absolviert. Letzteres beinhaltet zur Zeit noch keine Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen.

Das neueste, computergestützte Entscheidungshilfesystem zur Auswahl des für den jeweiligen Anwendungsfall geeignetsten Sanierungsverfahrens (Cesar) wurde von den Ingenieurbüros IfK, Bochum und Prof. Dr.-Ing. Stein und Partner, Bochum entwickelt.

Ziel dieser Entwicklung ist es, das gesamte Potential der "am Markt" vorhandenen Sanierungsverfahren wirtschaftlich und technisch sinnvoll nutzbar zu machen. Dabei

  • trägt es dem individuellen Charakter eines jeden Sanierungsverfahrens Rechnung,
  • erfaßt alle entscheidungsrelevanten Einflußfaktoren und
  • berücksichtigt deren Bedeutung in Abhängigkeit der örtlichen Randbedingungen.

Durch Verwendung dieses Werkzeuges werden zukünftig Fehlplanungen und die daraus resultierenden Folgen, wie überhöhte Investitions- und Folgekosten für den Netzbetreiber (direkte Kosten), massive Störungen durch Lärm, Staub, Verkehrsumleitung und -staus im sensiblen innerstädtischen Bereich (indirekte Kosten) und nicht einzuschätzende Gefährdungspotentiale für Menschen, Boden, Grundwasser etc. (Ökologie) vermindert.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)