Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Seal-i-Tryn-Verfahren

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Image 5.2.2.4.1.1.2-1: 

Aufgeblasener Packer des Seal-i-Tryn-Verfahrens für DN 600 [FI-IBAK]

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Image 5.2.2.4.1.1.2-2: 

Funktionsprinzip des Mischventils beim Seal-i-Tryn Verfahren [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Für dieses Verfahren, das im Prinzip dem Posatryn-Verfahren entspricht, wurde ein neuer Packer entwickelt [FI-IBAK] . Er besteht aus einem durchgehenden Aluminiumzylinder, über den eine einteilige, hochelastische und abriebfeste Manschette mit zwei integrierten aufblasbaren Kammern gezogen wird (Image 5.2.2.4.1.1.2-1) . Durch diese einteilige Manschette wird der Ringraum zur Rohrwandung extrem klein gehalten und damit der Verbrauch an Injektionsmitteln reduziert. Beim Einsatz als Dichheitsprüfgerät ist nur eine qualitative Dichtheitsaussage möglich (Abschnitt 4.5.1.4) . Im Mittelbereich des Packers befindet sich nur noch eine Austrittsöffnung für das Injektionsmittel.

Die beiden Injektionsmittelkomponenten passieren vor dem Austritt in den Hohlraum ein Mischventil (Hochdruckmischkopf) mit einer sehr kleinen Mischkammer, in der die Komponenten des Materials mit einem Druck von 100 bis 300 bar aufeinander treffen (Image 5.2.2.4.1.1.2-2) . Die große kinetische Energie der Komponenten erzeugt Turbulenzen in der Mischkammer und bewirkt auf diese Weise eine sehr rasche Vermischung. Vorteile dieser Mischtechnik sind die geringe Größe und die Selbstreinigung des Mischkopfes. Durch einen hydraulisch bewegten Stößel werden nach der Injektion nicht nur die Komponentendüsen verschlossen, sondern auch das restliche Material aus der Mischkammer ausgestoßen [Will91] .

Die Versorgung des Packers erfolgt über einen 150 m langen, flexiblen 4-fach Schlauch für Injektionsmittel (2 Stück), Druckluft für Packermanschette und Druckprüfung durch Luft oder Wasser.

Das System ist lieferbar für DN 150 bis DN 1200 [FI-Broch] in einteiliger Ausführung; ab DN 600 in zweiteiliger Ausführung, so daß ein Einführen über den Schacht möglich ist.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)