Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Ziel der Abflußmessung

In Abhängigkeit vom jeweiligen Ziel einer Abflußmessung treten ganz unterschiedliche hydraulische Situationen im Meßquerschnitt auf, für die nicht alle Meßverfahren und schon gar nicht alle Meßgeräte gleich geeignet sind. Sollen beispielsweise Daten über die hydraulische Belastung und Leistungsfähigkeit des Kanals gewonnen werden, so muß eine große Bandbreite an Abflußzuständen bis möglicherweise zur Vollfüllung unter Rückstau erfaßt werden.

Das eingesetzte Verfahren soll einen durch äußere Einflüsse oder die Dimensionierung des Kanals bedingten Vollfüllungs- oder Rückstauzustand messen, nicht aber verursachen. Meßverfahren, die eine Einengung des Querschnitts erfordern (Abschnitt 4.4.1.5) , vermindern die hydraulische Leistungsfähigkeit einer Haltung ganz erheblich und können nur eingesetzt werden, wenn während des Meßzeitraums Fließtiefen bis zu etwa einem Drittel der Vollfüllung auftreten.

Fremdwasseruntersuchungen markieren das andere Extrem einer breiten Spannweite von Problemstellungen in der Abflußmessung. Durch die extrem kleinen Abflußmengen sind einige hydraulische Meßverfahren mit Querschnittseinengung (z. B. mit einem Dreiecksmeßwehr) aufgrund ihrer auch bei niedrigen Abflüssen sehr genauen Ergebnisse gegenüber anderen Verfahren im Vorteil. Viele Meßverfahren, die ohne Querschnittsverengung auskommen (Abschnitt 4.4.1.5) , versagen an dieser Stelle, weil die verwendeten Sensoren gegenüber der typischerweise sehr geringen Fließtiefe viel zu groß sind und nicht akzeptable Meßfehler erzeugen.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)