Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Infrarotthermographie

Zur Zeit befinden sich Verfahren auf der Basis der Infrarotthermographie in der Entwicklung, welche eine exakte Lokalisierung von Leckagen im Rahmen der Außen- und / oder Inneninspektion zerstörungsfrei ermöglichen sollen [Natut97] .

Hierbei macht man sich die Tatsache zunutze, daß grundsätzlich jeder Körper langwellige Strahlungsanteile aussendet, die man als Infrarot-Bereich des elektromagnetischen Wellenspektrums bezeichnet. Er umfaßt Wellenlängen von 0,7 bis 1000 μm. Da jeder Körper als Emittent langwelliger Strahlen fungiert und nicht nur Strahlen reflektiert, wie dies für den kurzwelligen Spektralbereich der Fall ist, können mit der Infrarot-Technik auch optisch nicht sichtbare Objekte lokalisiert werden, sofern sich ihre Strahlungsintensität von benachbarter unterscheidet [Johns88] [Weil88] .

Bei Undichtigkeiten mit exfiltrierendem Abwasser ist die unmittelbare Umgebung des Lecks mehr oder minder wassergesättigt. Außerdem können sowohl In- als auch Exfiltrationen zur Bildung von Hohlräumen in der Leitungszone führen. Es entstehen also Bereiche mit unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeiten, die einen immer vorhandenen Energie- bzw. Wärmefluß zu Zeiten großer Potentialdifferenz zwischen Luft- und Bodenschichten (z.B. nachts oder mittags) behindern bzw. beschleunigen.

Bei der Infrarotthermographie liefert eine Kamera ein Bild der Temperaturverteilung des Untersuchungsbereiches. Die Interpretation der Verteilung der aufgezeichneten Oberflächentemperaturen läßt Rückschlüsse auf Vernässungen und Fehlstellen in Oberflächennähe zu.

Weitere Informationen sind u.a. in [Johns88] [Weil88] [BAK91] enthalten.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)