Bewertung der Randbedingungen

Neben der Bewertung des baulichen Zustandes wird für einen festgestellten Schaden anhand der spezifischen Randbedingungen unter denen ein Schaden auf seine Umwelt einwirkt, das eigentliche Gefährdungspotential abgeschätzt und quantifiziert. Dabei werden bei der Bewertung entsprechend der Aufgaben eines Abwasserkanals die Aspekte der

• Standsicherheit
• Umweltbelastung
• hydraulischen Funktionsfähigkeit des Kanals

berücksichtigt. Dies erfolgt in Form einer Abfrage der in (Table 4.7.4.2.2-1) aufgeführten Kanalstammdaten.

Das Modell KAPRI weist jeder einzelnen Stammdatenangabe im Rahmen der Bewertung einen "Regelfall" zu, der dem statistisch am häufigsten anzutreffenden Fall entspricht und ordnet ihm den Faktor "1" zu. Abweichungen von diesem Regelfall sowohl nach oben als auch nach unten bewirken in ihrer Bedeutung für die Kanalzustandsbewertung eine entsprechende Erhöhung oder Verringerung des Faktors (Table 4.7.4.2.2-2) .

Die Bewertung der Randbedingungen erfolgt parallel zur Bewertung des baulichen Zustandes, wobei der Ort des Schadens in der Haltung und dessen Ausmaß unberücksichtigt bleiben. Sie wird jedoch in starker Wechselwirkung zur generellen Art des festgestellten Schadens durchgeführt. Hierbei wird berücksichtigt, daß nicht alle der o.a. Kriterien Standsicherheit, Umweltbelastung, hydraulische Funktionsfähigkeit für jede Schadensart in gleicher Weise relevant sind. Die für die Zustandsbewertung erstellten Sachzusammenhänge zwischen der Schadensart und den Gefährdungsaspekten sind in (Table 4.7.4.2.2-3) dargestellt.

Als Ergebnis der Bewertung ergibt sich ein Faktor, der die haltungsspezifischen Randbedingungen, unter denen ein festgestellter Schaden in einer Haltung vorliegt, unter den herangezogenen Gefährdungsaspekten quantitativ zusammenfaßt. Dabei ergibt sich aufgrund der Vielzahl der berücksichtigten Stammdaten und der unterschiedlichen Sachzusammenhänge zwischen Schäden und Gefährdungspotential für den Faktor ein zahlenmäßig großes Spektrum.