Steinzeug- Plattenelemente
Steinzeug-Plattenelemente
Bild 5.3.2.5.1.2-1:
Steinzeug-Plattenelemente - KeraLine-System [FI-KIA] - Basiselement: Steinzeug-Platte mit spezieller Rückseitengestaltung |
Bild 5.3.2.5.1.2-2:
Steinzeug-Plattenelemente - KeraLine-System [FI-KIA] - Verankerung der Steinzeugplattenelemente im Mörtelbett |
Bild 5.3.2.5.1.2-3:
Steinzeug-Plattenelemente - KeraLine-System [FI-KIA] - Sohlenauskleidung eines gemauerten Kanals mit Eiprofil 1000/1310 |
Mit zunehmender Größe und Dicke der Steinzeugplatten steigen die herstellungstechnischen Schwierigkeiten sowie Fertigungskosten überproportional an. Entgegengesetzt verhalten sich die Kosten für Verlegung und Verfugung, die insbesondere bei kleinen Platten sehr hoch sind.
Die oben angeführten Erfahrungen und die Tatsache, daß sich der Werkstoff Steinzeug aufgrund seiner chemischen Beständigkeit und seiner physikalischen Eigenschaften seit Beginn der modernen Kanalisationstechnik und Steinzeug-Plattenauskleidungen seit der Jahrhundertwende bewährt haben, waren Anlaß für die Entwicklung des Keraline-Systems [Stein96c] [Stein97l] . Hierbei werden keramische Spaltplatten nach DIN EN 121 [DINEN121] mit den Abmessungen 240 x 115 mm2 zu großformatigen, werkseitig vorgeformten Steinzeug-Plattenelementen oder Spaltplattenelementen zusammengefaßt. Sie erfüllen die Anforderungen der maßgebenden Grundnormen, wie DIN EN 476 [DINEN476:1997] und, soweit auf das System übertragbar, die nach [DIBt96] .
Beim Keraline-System [FI-KIA] erfolgt die Verbindung der mit schwalbenschwanzförmigen Stegen ausgebildeten, kleinflächigen Elemente (Bild 5.3.2.5.1.2-1) ausschließlich durch eine kraftschlüssige Verbindung in den Fugen (Bild 5.3.2.5.1.2-2) , wobei als Material für die Primärverfugung ein mit mineralischen Stoffen gefülltes EP-Harz mit folgenden Eigenschaften zur Anwendung kommt:
- Dichte: 2,3 g/cm3
- Biegefestigkeit: 70 N/mm2
- Druckfestigkeit: 130 N/mm2
- E-Modul: 23000 N/mm2
- linearer Wärmeausdehnungskoeffizient: 4 x 10-5 1/K.
Mit Hilfe dieser Verfugungstechnik werden Spaltplattenelemente von 500 mm Breite und 1000 bis 3000 mm Länge hergestellt, die maximal aus 48 Einzelplatten bestehen. Unter Berücksichtigung der Dimensionen der Schächte hat sich eine Baulänge von 1250 mm als gut handhabbar erwiesen.
Durch die variable Form und Größe der Elemente ist das System an alle in der Praxis vorkommenden Querschnittsformen und -abmessungen begehbarer Kanäle und Bauwerke anpaßbar [Stein96c] [NN96c] .
Die beim Zusammenbau der Spaltplattenelemente entstehende Sekundärfuge wird von Hand mit dem gleichen EP-Harz verfugt, so daß eine homogene Auskleidung entsteht. Eine Sohlenauskleidung eines Kanals mit Eiquerschnitt mit dem Keraline-System ist im (Bild 5.3.2.5.1.2-3) dargestellt.
Im vorliegenden Anwendungsfall, d.h. bei der nachträglichen Verlegung, erfolgt die Verankerung indirekt auf dem Tragquerschnitt, d.h. ausschließlich durch den Haftverbund zwischen Altkanal (i.d.R. aus Beton oder Stahlbeton) und Mörtel, weshalb die Haftzugfestigkeit des Mörtels derjenigen von Beton nahekommen sollte. Nach [Stein96c] haben hierzu in Anlehnung an [DIBt96] [ZTVSIB90] durchgeführte großformatige Außenwasserdruckversuche weder bei Kurz- noch bei Langzeitversuchen Ablösungen oder Undichtigkeiten der Auskleidung hervorgerufen, so daß die Spaltplattenelemente vom Typ Keraline mit den untersuchten Mörteln (Verlegemörtel und Verfüllmörtel) und Applikationstechniken bei entsprechend vorbehandeltem und tragfähigem Untergrund als dauerhaft tragsicher bei Außendrücken von mindestens 0,5 bar angesehen werden können.