Vorwort
Aufbau und Randbedingungen von Kanalisationen
Inspektion
Muffenprüfung
Bei der Prüfung bestehender oder sanierter Abwasserleitungen und -kanäle ist eine haltungsweise Dichtheitsprüfung nur in Ausnahmefällen möglich, da diese in der Regel durch eine Vielzahl von Hausanschlüssen erschwert oder verhindert wird. Als Alternative zu abschnittsweisen Dichtheitsprüfungen (Abschnitt 4.5.1.3) bietet sich die Prüfung einzelner Rohrverbindungen (Muffenprüfungen) sowohl mit Wasser als auch mit Luft als Prüfmedium an.
Für Muffenprüfungen können grundsätzlich die o.a. Geräte zur abschnittsweisen Dichtheitsprüfung (Abschnitt 4.5.1.3) oder spezielle Muffenprüfgeräte eingesetzt werden. Aufbau und Funktionsweise von Muffenprüfgeräten für begehbare Kreisquerschnitte sind in (Image 4.5.1.4-1) , (Image 4.5.1.4-2) , (Image 4.5.1.4-3) , (Image 4.5.1.4-4) und für nichtbegehbare Kreisquerschnitte im (Image 4.5.1.4-5) dargestellt.
Image 4.5.1.4-1:
Muffenprüfgerät für den begehbaren Nennweitenbereich [FI-Städt] : Kreisquerschnitt |
Image 4.5.1.4-2:
Muffenprüfgerät für den begehbaren Nennweitenbereich [FI-Städt]: Rinnenquerschnitt mit einseitigem Auftritt |
Image 4.5.1.4-3:
Muffenprüfgerät für den begehbaren Nennweitenbereich [FI-Städt] : Detail |
Image 4.5.1.4-4:
Muffenprüfgerät für den begehbaren Nennweitenbereich [FI-Städt] : Maulquerschnitt |
Image 4.5.1.4-5:
Muffenprüfgerät für den nichtbegehbaren Nennweitenbereich [FI-Müller] Kreisquerschnitt |
Image 4.5.1.4-6:
Arbeitsschritte beim Prüfen einer Rohrverbindung mittels eines Muffenprüfgeräts in Anlehnung an [FI-KMG] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH] |
Danach sind folgende Arbeitsschritte zu absolvieren:
-
Das Prüfgerät für begehbare Kanäle wird auf einem Fahrgestell zum Einsatzort gezogen oder geschoben und dort mittig über dem Fugenspalt plaziert (Image 4.5.1.4-6) . Die Abdichtung erfolgt durch zwei Gummihohlprofile oder -schläuche, die mit 4 bis 8 bar (nach SIA 190 [SIA190] 1 bar Überdruck) aufgepumpt und dabei fest gegen die Rohrinnenwände beiderseits der Rohrverbindung gepreßt werden (Image 4.5.1.4-6) .
Der aufzubringende Druck in den Abdichtungsprofilen ist abhängig
- vom Prüfdruck,
- von der Rohrinnenwandbeschaffenheit (z.B. Rauhigkeit, Sauberkeit, Sielhaut etc.) und
- vom baulichen Zustand des Kanals im Prüfbereich.
Bei korrodierten Rohrwandungen ist ein dichter Abschluß der Abdichtungsprofile ohne spezielle Vorarbeiten kaum möglich.
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Der Prüfraum - d.h. der zwischen den Abdichtungsprofilen verbleibende Freiraum - wird mit dem entsprechenden Prüfdruck beaufschlagt (Image 4.5.1.4-6) .
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Nach erfolgter Prüfung wird der Druck im Prüfraum und anschließend in den Abdichtungsprofilen abgelassen und das Muffenprüfgerät zur nächsten Rohrverbindung transportiert.
Im nichtbegehbaren Nennweitenbereich müssen spezielle Muffenprüfgeräte (Image 4.5.1.4-5) (Image 4.5.1.4-7) (Image 4.5.1.4-8) (Image 4.5.1.4-9) (Image 4.5.1.4-10) eingesetzt werden. Die Funktionsweise ist identisch mit der der Muffenprüfgeräte für begehbare Querschnitte (Image 4.5.1.4-6) . Alle Arbeitsgänge müssen hierbei ferngesteuert unter ständiger Kamerabeobachtung durchgeführt werden (Animation 4.5.1.4-1).
Diese Forderung wird u.a. vom System Coris durch Kombination der optische Inspektion und Muffenprüfung in einem Gerät realisiert [Kelle91] (Image 4.5.1.4-11) (Image 4.5.1.4-12) . Das System Polis [FI-Broch] erlaubt darüber hinaus die Variation des Prüfabschnittes und eine Leckageortung auf der Grundlage des akustischen Korrelationsverfahrens (Abschnitt 4.5.2.1) .
Image 4.5.1.4-7:
Muffenprüfgerät für nicht begehbare Nennweiten [FI-Rausc] |
Image 4.5.1.4-8:
Muffenprüfgerät für nichtbegehbare Nennweiten [FI-Jtele] |
Image 4.5.1.4-9:
Muffenprüfgerät für nicht begehbare Nennweiten [FI-Jtele] |
Image 4.5.1.4-10:
Muffenprüfgerät für nicht begehbare Nennweiten [FI-Jtele] |
Image 4.5.1.4-11:
Opto - hydraulisches Kanalinspektionssystem - Seitenansicht [Kelle91] |
Image 4.5.1.4-12:
Opto - hydraulisches Kanalinspektionssystem - Frontalansicht [Kelle91] |
