Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Paltem-PAL-Verfahren

image
Image 5.3.2.4.1.1.2-1: 

Paltem-PAL-Verfahren- Aufbau des Inlinerschlauches in Anlehnung an [FI-Ashima] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Das 1981 in Japan eingeführte Paltem-Verfahren [FI-Ashima] wird in verschiedenen Varianten für die Auskleidung von Gas- und Wasserleitungen sowie Kanälen angeboten.

Der für den Abwassersektor konzipierte Inlinerschlauch besitzt folgenden Aufbau (Image 5.3.2.4.1.1.2-1) :

  • elastomerer Schutzüberzug (Polyester, Polyurethan),
  • nahtlos gewebter Trägerschlauch aus Polyesterfasern,
  • verfilzte Außenschicht aus Polyester- und/oder Glasfasern.

Der Glasfasergehalt kann entsprechend der Innen- und Außendruckbelastung des Inliners dem jeweiligen Anwendungsfall angepaßt werden. Weist die zu sanierende Haltung Krümmungen und Abwinkelungen auf, ist eine Verbesserung der Flexibilität des Inliners durch Verwendung dehnfähiger Garne möglich [Uegak90] .

Die Tränkung des Auskleidungsschlauches erfolgt wahlweise mit niedrigviskosem Epoxid- oder Polyurethanharz mit Unterdruck zur Vermeidung von Lufteinschlüssen.

In Abhängigkeit von Harz und Glasfaseranteil sind für den ausgehärteten Inliner folgende Werkstoffkennwerte ermittelt worden [Uegak90] :

  • Zugfestigkeit 20 - 80 N/mm2
  • Biegezugfestigkeit 120 - 150 N/mm2
  • Elastizitätsmodul 4000 - 5000 N/mm2

Bezüglich Präparierung, Einbau und Nachbehandlung des Auskleidungsschlauches gelten die entsprechenden Ausführungen des Insituform-Verfahrens.

Die Inversion des Schlauches erfolgt hier mit Druckluft mit Drücken bis ca. 25 kN/m2.

Bei nicht geradlinig geführten Kanälen (z.B. Düker) kann zur Unterstützung des Inversionsprozesses vorab zusätzlich ein Zugseil in den Schlauch eingelegt werden, das an eine Winde am Zielschacht angeschlossen wird [Lippi89] .

Die Aushärtung des harzgetränkten Inlinerschlauches kann sowohl unter Umgebungstemperatur als auch durch Dampfzufuhr über einen miteingezogenen, perforierten Heizschlauch erfolgen. Im letztgenannten Fall wird der Kanal anschließend mit Luft oder Wasser abgekühlt.

Das Verfahren ist einsetzbar in Kanälen mit Nennweiten DN 100 bis DN 1000.

Bezüglich der Abschlußarbeiten, Prüfungen und der Beurteilung des Verfahrens gelten die Ausführungen des Insituform-Verfahrens.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)