Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Elemente aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK)

Ein Vertreter dieser Verfahrensgruppe ist das in Großbritannien entwickelte und seit 1992 in Deutschland eingesetzte Channeline-Verfahren (Image 5.3.2.5.3.4-1) (Image 5.3.2.5.3.4-2) (Image 5.3.2.5.3.4-3) .

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Image 5.3.2.5.3.4-1: 

Channeline-Verfahren [FI-Insit] - Einbau von Sohlensegmenten bei Aufrechterhaltung der Abwasservorflut durch in der Sohle liegende Schlauchleitungen

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Image 5.3.2.5.3.4-2: 

Channeline-Verfahren [FI-Insit] - Zusammensetzen der Sohlen- und Scheitelsegmente

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Image 5.3.2.5.3.4-3: 

Channeline-Verfahren [FI-Insit] - Fertige Rohrauskleidung

 

Hierbei werden GFK-Scheitel-, -Sohlen- und falls erforderlich weitere Segmente aus ECR-Glas/UP-Harz mit einer Standardlänge von 1,25 m und einer den statischen Randbedingungen anpaßbaren Wanddicke ab 10 mm vor Ort mit Hilfe einer Nut- und Federverbindung zu einer Vollauskleidung zusammengesetzt. Durch dieses Segment-System kann jede Querschnittsform im Werk paßgenau vorgefertigt werden, so auch Sonderformen zur Überbrückung örtlicher Verformungen, Profiländerungen oder Toleranzen. Die nachträgliche Abdichtung der Stoßfugen kann mit Kunstkautschuk (z.B. Sikaflex) oder im Handlaminat-Verfahren (Abschnitt 5.3.2.5.2) durch mehrere Lagen GFK erfolgen, so daß Dichtheit und Stabilität gewährleistet sind [Hoppe94] [Dilg95] .

Der Ringraum zwischen Kanalwand und Vollauskleidung wird mit Dämmer oder mit einer auch im Tunnelbau eingesetzten Trockenmischung verfüllt (Abschnitt 5.3.2.2.1) [FI-Insit] .

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Image 5.3.2.5.3.4-4: 

Ausbildung der Verbindung bei GFK-Segmenten mit H-Profil [FI-Johns]

Durch die partielle Einbautechnik der Segmente ist ein Arbeiten unter Aufrechterhaltung des Trockenwetterabflusses durch den zu sanierenden Kanal möglich. Hierzu werden Schlauch- oder Kunststoffrohrleitungen (Abschnitt 5.5) auf Traversen verlegt oder im Scheitelbereich aufgehängt, so daß sie während der Montagephase entweder aus dem Sohlen- in den Scheitelbereich umgebaut oder nur kurzfristig zum Unterschieben der einzelnen Sohlensegmente angehoben werden müssen [Hoppe94] .

Neben der Verwendung einzelner Segmente besteht auch die Möglichkeit, dünnwandige GFK-Rohre im Sohlenbereich längszuschlitzen und mit überlappten Schnittkanten im eingerollten Zustand zum Einbauort zu transportieren, wo sie vor Ort durch Entspannen positioniert werden.

Die Verbindung der Rohrabschnitte erfolgt in Umfangsrichtung mit losen Überschiebmuffen, in Längsrichtung mit "H"-Profilen (Image 5.3.2.5.3.4-4) [FI-Johns] .

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)