Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Elemente aus Reaktionsharzbeton

Die Elemente aus Reaktionsharzbeton unterscheiden sich von den Elementen aus Spritzbeton und Faserbeton lediglich bezüglich des Bindemittels. Sie bestehen aus einem Gemisch aus Polyesterharz (10- 20 Gew.-%) und Quarzzuschlägen. Falls erforderlich, können auch Glasfasern zugegeben werden.

Die relativ dicken (ca. 38 mm) und steifen Elemente erfordern während der Ringraumverfüllung keine stützenden Maßnahmen. Um einen Austritt des Verfüllmörtels zu verhindern, werden die Falz- oder Nut- und Federverbindungen der Elemente mit Epoxidharzmörtel oder Abdichtungsstoffen (Abschnitt 5.2.3) abgedichtet [WRC83] [FI-AcoSe] .

Ein Vertreter dieser Auskleidungstechnik ist das aus Österreich stammende DUROTON-Verbundverfahren [FI-Wibeb] . Je drei ca. 20 mm dicke Elemente (Sohlenelemente und zwei Oberteile) - mit Epoxidharzkleber miteinander verbunden - bilden eine Vollauskleidung und erzeugen zusammen mit der Ringraumverfüllung aus Reaktionsharzbeton (Duroton-Verfüllmörtel) ein Verbundsystem mit einer Gesamtwanddicke von ca. 40 mm.

(Table 5.3.2.5.3.3-1) zeigt die Werkstoffkennwerte für beide Reaktionsharzbetone.

 
Table 5.3.2.5.3.3-1: 

Werkstoffkennwerte von Duroton-Reaktionsharzbeton [FI-AcoSe]

Werkstoffeigenschaften Durotonelemente Durotonverfüllmörtel
Druckfestigkeit (N⁄mm2)
nach 28 Tagen
109,2 84,4
Biegezugfestigkeit
(N⁄mm2) nach 28 Tagen
25,1 29,6
E−Modul (Zug, N⁄mm2) 21263 17941
Verschleißwiderstand
(cm3⁄50 m2) (Böhme,
naß)
18
Rauhigkeitshöhe (mm) 0,14

Die Querschnittsverluste können durch Aufweitung des ursprünglichen Querschnitts mit Hilfe einer Profilfräse minimiert werden (Abschnitt 5.3.1.6) .

Zur Auskleidung nach dem DUROTON-Verbundverfahren sind folgende Arbeitsschritte erforderlich (Image 5.3.2.5.3.3-1) (Image 5.3.2.5.3.3-2) (Image 5.3.2.5.3.3-3) (Image 5.3.2.5.3.3-4) :

  • Einbau von Verlegeschienen aus Flachstahl in ein Reaktionsharzmörtelbett zur Lagefixierung der Sohlenauskleidungselemente,
  • Verlegen und Verkleben der Sohlenelemente mit Epoxidharzkleber und Verfüllen des Zwischenraumes zur Kanalinnenwand mit Reaktionsharzbeton bzw. -mörtel,
  • Einfahren und Montieren jeweils zweier zuvor bereits in der Firstfuge miteinander verklebter Oberteile und abschnittsweises (ca. alle 5 bis 6 m) Verfüllen des Ringraumes mit Reaktionsharzbeton oder -mörtel über Einfüllstutzen.
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Image 5.3.2.5.3.3-1: 

Vollauskleidung mit Elementen aus Reaktionharzbeton - Duroton-System [FI-Wibeb] - Einbau der Verlegeschiene

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Image 5.3.2.5.3.3-2: 

Vollauskleidung mit Elementen aus Reaktionharzbeton - Duroton-System [FI-Wibeb] - Einbau der Oberteile mit einem Versetzwagen, Sohlenschalen sind vorlaufend montiert

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Image 5.3.2.5.3.3-3: 

Vollauskleidung mit Elementen aus Reaktionharzbeton - Duroton-System [FI-Wibeb] - Verfüllen des Ringraumes

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Image 5.3.2.5.3.3-4: 

Vollauskleidung mit Elementen aus Reaktionharzbeton - Duroton-System [FI-Wibeb] - Blick in den vollausgekleideten Kanal

 

Vor dem Einbau der Auskleidung werden die Anschlußkanäle eingemessen und die entsprechenden Öffnungen in die jeweiligen Elemente geschnitten.

Die nachträgliche Einbindung der Anschlußkanäle kann auf zwei Arten erfolgen:

  • Abspachteln des Ringspaltes mit Epoxidharzmörtel,
  • Einlegen eines beschichteten Federbleches als Schalung für die spätere Ringraumverfüllung.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)